Wahsija

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Wahsija
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Nûr es Semâ - Himmelslicht

Der Wahsija (nach Karl May arabisch für "der Einsame") ist eine steile Erhebung in der mesopotamischen Steppenlandschaft. Er befindet sich südlich des Dschabal Sindschar, der Südbegrenzung der Dschesireh.

Der Wahsija (Einsame) war eigentlich kein Berg, sondern nur ein Fels zu nennen; aber er hatte unten einen Umfang von sicher einer Viertelstunde und eine Höhe von wenigstens achtzig Ellen. In der Zeit von Jahrhunderten hatten sich Sträucher und sogar Bäume angesetzt, welche jetzt grünten; zwischen ihnen führte, von Absatz zu Absatz, ein spiralförmig sich rundum drehender Pfad hinauf. Oben, nicht ganz auf der Höhe, öffnete sich eine Art Höhle, vor der ein Nadelbaum stand, von welcher Art, das war von unten nicht zu erkennen. Da, wo der Weg auf die Ebene mündete, stand unten eine kleine Hütte, in welcher die schon erwähnte Witwe mit den beiden Knaben wohnte. Sie ernährte sich von den Gaben der Pilger, welche zu dem Einsiedler kamen.[1]

Auf dem Wahsija-Felsen wohnt ein Einsiedler, vermutlich ein Christ. Den drohenden Kampf zwischen den Haddedihn und den Anezeh kann er verhindern und auch die Freilassung des Parsen Wikrama erreichen.

Als wir dann abends bei den Feuern saßen und das Friedensmahl verzehrten, ertönte oben das Glöckchen wieder. Wir blickten hinauf. Da erschien auf der Höhe Licht um Licht an dem Nadelbaume. Der Einsiedler feierte den heiligen Abend mit einem Weihnachtsbaume. Welch ein Wunder hier im Oriente, mitten unter Beduinen! Und welch ein Anblick für mich, den Deutschen, der sich keine Weihnacht ohne Lichterbaum zu denken vermag! Die Araber genossen den ihnen fremden Anblick mit stummem Schweigen [...][2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Nûr es Semâ - Himmelslicht. Benziger's Marien-Kalender für 1893, S. 503 f.
  2. Nûr es Semâ - Himmelslicht. S. 510.