Willem van Aardappelenbosch

Aus Karl-May-Wiki
Version vom 12. März 2013, 21:56 Uhr von Uwe L. (Diskussion | Beiträge) (Ref erg)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werke mit
Willem van Aardappelenbosch
KBN2.jpg Bild2.jpg OS19.jpg

Kong-Kheou, das Ehrenwort/Der blaurote Methusalem

Willem van Aardappelenbosch ist der gutmütige Niederländer, der Fritz Degenfeld, Gottfried von Bouillon und Richard Stein auf ihrer Reise durch China begleitet. Sein Name bedeutet wörtlich "Wilhelm von Erdapfel(= Kartoffel)-busch". Er ist groß, wohlbeleibt und trägt einen langen Schnurrbart:

Der Mann war nicht hoch, aber so dick, daß er wohl seit Jahren seine eigenen Füße nicht hatte sehen können. Sein Körper war ein ungeheurer Fleischklumpen zu nennen, welcher sich nur langsam fortbewegen zu können schien. Das glatt rasierte, runde Vollmondsgesicht glänzte in dunkler Röte. Ebenso auffällig wie seine Gestalt war seine Kleidung. Er trug Hose, Weste und Jacke von feinem, weißem Linnen. Die letztere war so kurz, daß die gewaltige Halbkugel des Bauches zur vollsten Geltung kam. Die Füße steckten in niedrigen chinesischen Schuhen mit vier Zoll hohen Filzsohlen. Um den Bauch – denn Taille konnte man unmöglich sagen, und von Hüften war auch keine Rede – trug er eine rotseidene Schärpe, aus welcher der eingelegte, kostbare Griff eines malaiischen Kris hervorblickte. Der Schädel bildete eine einzige große haarlose Platte, welche kaum halb von einer kleinen, schwarz und weiß karrierten schottischen Mütze bedeckt wurde, von der zwei lange, breite, ebenso gefärbte Schleifen bis auf den Rücken herabhingen. Zwei lange Flinten, welche sich hinten und deren Riemen sich vorn über der Brust kreuzten, hingen ihm auf dem Rücken. Ueber die beiden Läufe dieser Gewehre war eine schwarze, wohlgefüllte und sorgfältig zugeschnallte Ledertasche gehängt, und in der Rechten trug er einen chinesischen Sonnenschirm von solcher Größe, daß eine ganze Familie unter demselben Platz finden konnte.[1]
Der Mijnheer in Aufruhr.

Van Aardappelenbosch bedient sich einer breiten holländischen Sprache; bei jeder Gelegenheit bringt er Variationen der Redewendung "Zij zijn een ongelukkige nijlpaard – Sie sind ein unglückliches Nilpferd!"[2] an; er spricht gut Deutsch, da er als Zwanzigjähriger als Kommis in Köln arbeitete, wo er auch Mitglied des Gesangsvereins "Lyra" war.

Er ist ein ehemaliger Besitzer von Tabak- und Reispflanzungen auf Java, die er als fast 45-Jähriger verkauft, um in einem anderen Klima ein neues Betätigungsfeld zu suchen.

Der blaurote Methusalem und seine Begleiter lernen Willem van Aardappelenbosch in einem Restaurant in Hongkong kennen. Er folgt ihnen weiter und es stellt sich heraus, dass er immer dasselbe tun will wie seine Freunde und auch in Not kräftig zuschlagen kann.

Der unbeholfen auftretende, stets nur ans Essen denkende und ungeheure Mengen Lebensmittel vertilgende Niederländer übernimmt in den folgenden Abenteuern meist die Rolle einer komischen, zusätzliche Verwicklungen auslösenden Figur. So macht er sich zusammen mit Heimdall Turnerstick einer Tempelschändung schuldig. Die andere Seite seines Charakters:

Seine Befangenheit erstreckte sich nur auf private Verhältnisse. Als Kaufmann suchte er seinen Meister.[3]

trägt entscheidend zum glücklichen Ausgang des Abenteuers bei. Er entschließt sich, den Ölförderbetrieb des bislang unfreiwillig in China verweilenden Daniel Stein in Ho-tsing-ting anzukaufen, wodurch es Stein möglich wird, zusammen mit seinem Neffen Richard Stein und dem Methusalem in die Heimat zurückzukehren.

im Hörspiel[Bearbeiten]

Gesprochen wurde die Rolle von Klaus Jepsen (Maritim) und Klaus Wagner (Karussell).

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Kong-Kheou, das Ehrenwort. In: Karl Mays Werke, S. 36333 f. (vgl. KMW-III.2, S. 63 f.).
  2. Z. B. Karl May: Kong-Kheou, das Ehrenwort. In: Karl Mays Werke, S. 36335 (vgl. KMW-III.2, S. 65).
  3. Karl May: Kong-Kheou, das Ehrenwort. In: Karl Mays Werke, S. 37056 (vgl. KMW-III.2, S. 533).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.