Winnetou I - Blutsbrüder (Bad Segeberg 2023)
Winnetou I - Blutsbrüder | |
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Daten | |
Bühne | Bad Segeberg |
Spielzeit: | 2023 |
Premiere: | 24. Juni 2023 |
Textvorlage: | Winnetou I |
Stab | |
Regie: | Nicolas König |
Buch: | Michael Stamp |
Besetzung | |
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Gespielt wurde vom 24. Juni bis zum 3. September 2023.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsangabe[Bearbeiten]
An allen Lagerfeuern des Wilden Westens kennt man Winnetou und Old Shatterhand. Aber wie hat ihre Freundschaft einst angefangen? Zunächst stehen sie sich als Feinde gegenüber. Gerade hat in den Vereinigten Staaten von Amerika die Zeit des großen Eisenbahnbaus begonnen. Die Schienen sollen Ost- und Westküste verbinden. Zum Bautrupp gehört der junge Karl aus Deutschland. Er ist ein „Greenhorn“, ein Neuling im Westen. Dank seiner schmetternden Fäuste erhält er von seinem gewitzten Lehrmeister Sam Hawkens den Kriegsnamen Old Shatterhand. Doch das Unglück nimmt seinen Lauf: Die Schurken Santer und Rattler wollen die Bahnstrecke mitten durch das Land der Apachen führen. Wenig später liegt deren Weißer Lehrer Klekih-petra tot am Boden. Häuptling Intschu-tschuna und sein Sohn Winnetou schwören blutige Rache. Es ist ein abenteuerlicher Weg bis hin zur Blutsbrüderschaft und zur Liebe zwischen Old Shatterhand und Winnetous Schwester Nscho-tschi. Ein Happy End ist zum Greifen nah – gäbe es da nicht hoch oben in den Bergen eine geheime Goldader…
Neuer Regisseur am Kalberg[Bearbeiten]
Zum Abschluss der Saison 2022 am 4. September gaben die Karl-May-Spiele bekannt, dass der derzeitige Regisseur Ulrich Wiggers nicht für die neue Spielzeit 2023 zur Verfügung steht. Am 18.11. wurde bekannt, dass Nicolas König 31 Jahre nach seinem ersten Auftritt als Schauspieler am Kalkberg 2023 erstmals den Posten des Regisseurs übernehmen wird.
Bühnenbild[Bearbeiten]
Das Bühnenbild bestand aus dem Pueblo der Apachen, einem Eisenbahnercamp und einer geheimen Goldader am Nugget-Tsil. Unten am Fuße des Kalkbergs wurde ein kleiner, aus Kunstfels modellierter Wasserlauf geschaffen, an welchem sich Nscho-tschi und Old Shatterhand ihre Liebe gestanden, und die Zelte der Kiowas wurden sehr schnell während des Stücks errichtet und dann von angreifenden Apachen niedergerissen und rausgeschleift - beides auf Idee von Nicolas König. Im Finale wurde die Goldader im Nugget Tsil begehrt - hierhin führte ein von einer kultischen Lanze zu öffenender Mechanismus, welcher Treppenstufen ausklappen ließ. Vom Kunstberg führte eine Telegraphenleitung, über welche Santer und Rattler in Sicherheit gleiten wollten.
Sonstiges[Bearbeiten]
Wolfgang Bahro gab Santer als eleganten, bösen Geschäftsmann - ähnlich seiner bekannten Rolle als sinisterer Dr.Joe Gerner in der Daily-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", auf die es einige Anspielungen gab. Ebenfalls eine frühere "GZSZ"-Hauptdarstellerin ist Nadine Menz, deren Nscho-tschi eine im Vergleich zu andere Inszenierungen große Rolle und selbstbewusste und aktive Charakterisierung zukam.
Neu war die Einleitung mit der Ankunft von Karl May mit der Postkutsche im Wilden Westen, der sich an früher erinnerte, andererseits aber die Erfundenheit seiner Erlebnisse einräumte. Die Rolle von Pida war ausgebaut zu einem erwachsenen Anführer, der sich am Ende gegen seinen kriegstreiberischen und als ehrlos empfundenen Vater stellte und ihn seiner Stellung verwies. Old Shatterhand überlistete in einer Variante der Romanszene Intschu-tschuna beim Erreichen der heiligen Lanze. Im folgenden Zweikamf gegen Winnetou wurde er wie 2013 besiegt, jedoch von ihm verschont, da er zuvor einen Vorteil gegen Winnetou großzügig nicht genutzt hatte. Lucille war eine Bardame, mit der Laura Hornung erstmals eine kleinen Sprechrolle übernahm.
Erstmals seit 2000 trat das "Kleeblatt" wieder auf: In dieser Version war Will Parker nicht nur ein von Sam Hawkens so tituliertes, sondern ein echtes Greenhorn und zudem recht ungeschickt und eilfertig. Dustin Semmelrogge trat als Schurke am Kalkberg in die Fußstapfen seines Vaters Martin Semmelrogge und starb als lustvoll-bösartiger Rattler am Ende, während Santer romangemäß entkommen konnte.
Neuer Rekord am Kalkberg[Bearbeiten]
Das Abenteuer 2023 stellte einen neuen Rekord auf: 430.321 Zuschauer.
Literatur[Bearbeiten]
- Christoph Alexander Schmidberger: Unterhaltsam, aber auch gefährlich am Rand der Parodie. In: Karl May & Co. Nr. 173, 2023