Zweimal getäuscht

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Zweimal getäuscht. Eine Skizze aus Londons dunklen Gassen ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt

Zwei schwere Täuschungen muss die junge Betty hinnehmen. Zuerst verlässt sie aus Liebe zu einem Schauspieler ihre Familie. Als dieser aber ein erhofftes Engagement nicht erhält, versucht er sein Glück auf dem Kontinent und lässt Betty allein in London zurück. Da sie nicht zu ihren Eltern zurückkehren will, versucht sie sich in der Stadt durchzuschlagen, indem sie ihren Besitz verkauft. Kurz vor Weihnachten ist ihr Geld aufgebraucht und Betty findet bei ihrem Streifzug durch London einen Missionsraum für Arme. Dort predigt eine wohlhabende Dame über Nächstenliebe, als sich Betty aber nach der Veranstaltung voller Hoffnung an sie wendet, wird sie zum zweiten Mal enttäuscht: Die Dame versagt Betty ihre Hilfe und verweist sie an öffentliche Häuser, wo man gegen Arbeit Aufnahme finden könne. Bettys Leiche wird schließlich als die eines unbekanntes jungen Mädchens in einem Straßenwinkel gefunden und als Namenlose begraben.

Editionsgeschichte

Die Erzählung erschien 1902 in Heft 1 des 2. Jahrgangs der Zeitschrift Freya. Illustrirte Wochenschrift für neue litterarische Erscheinungen im Verlag Richard Hermann Dietrich in Dresden.

1992 nahm Walter Mayrhofer sie in den Reprint-Band Novellen auf, dieser wurde 2004 von Hobby-Nostalgie-Druck nochmals aufgelegt. Er enthielt neben Zweimal getäuscht noch Fünf Wochen in der Heilsarmee, "Santa Madonna", Im "Weißen Roß", Das Seegespenst, In der Kolonie, Der Seehund und die kluge Frau sowie Drei helle Fenster.

Eine Erzählung mit dem Titel Aus Londons dunklen Gassen führt Robert Kraft bereits 1897 in seinem Eintrag im Lexikon Das Litterarische Leipzig auf. Allerdings ist dieser Abdruck, der zwischen 1895 und 1897 erschienen sein dürfte, bislang nicht nachgewiesen. Es dürfte sich aber um einen früheren Abdruck von Zweimal getäuscht handeln.[1]

2020 wurde die Erzählung in Band 15 der Robert-Kraft-Reihe der Edition Braatz & Mayrhofer aufgenommen.

Anmerkungen

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 101 ff.