Bearbeiten von „Kaloni“

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'''Kalī Nuwah''' (kurdisch: Kelînyê/كەلينيێ bzw. Gelî Nuwe/گەلى نوە, arabisch: كلي نوة; weitere alternative Namen: Kalinye, Galīniyē und Kly Nwa) war ein Dorf im Distrikt Sheikhan des Gouvernements Nineveh im Irak. Es ist, ebenso wie hunderte weiterer Dörfer, im Zuge der Anfal-Operation gegen die kurdische Bevölkerung und andere Minderheiten im August oder September 1988 durch die irakische Armee zerstört worden.<ref>Institut Kurde de Paris: ''Bulletin de liaison et d'information'', Nr. 42, Semptembre 1988, S.&nbsp;13</ref> Es wurde bisher nicht wieder aufgebaut. Es lag auf der Anhöhe oberhalb eines Zuflusses des Gomel (Nahr Gūmal / Ṟûbar-î Gomeł) bei 36°52'18" nördlicher Breite und 43°18'16" östlicher Länge, rund 60 Kilometer nordnordöstlich von Mossul
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'''Kalī Nuwah''' (kurdisch: Kelînyê/كەلينيێ bzw. Gelî Nuwe/گەلى نوە, arabisch: كلي نوة; weitere alternative Namen: Kalinye, Galīniyē und Kly Nwa) war ein Dorf im Distrikt Sheikhan des Gouvernements Nineveh im Irak. Es ist heute nicht mehr vorhanden. Es lag auf der Anhöhe oberhalb eines Zuflusses des Gomel (Nahr Gūmal / Ṟûbar-î Gomeł) bei 36°52'18" nördlicher Breite und 43°18'16" östlicher Länge, rund 60 Kilometer nordnordöstlich von Mossul
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Nach einer Beschreibung aus dem Sommer 1846 handelte es sich um ein großes, von Kurden des Badinan-Zweigs des Missouri-Stamms bewohntes Dorf, das hier Kaloni oder Kalah-oni genannt wird. Es war recht wohlhabend, mit Häusern aus Stein und einer florierenden Landwirtschaft. Angebaut wurden Wein, Maulbeeren, Pfirsiche, Feigen, Walnüsse, Oliven, Granatäpfel, Mais, Sesam und Baumwolle<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh ans Its Remains Vol. I,'' Seventh Thousand, John Murray, London 1849, S.&nbsp;152-153</ref>.
  
Nach einer Beschreibung durch [[Austen Henry Layard]] aus dem Sommer 1846 handelte es sich um ein großes, von Kurden des Badinan-Zweigs des Missouri-Stamms bewohntes Dorf, das hier Kaloni oder Kalah-oni genannt wird. Es war recht wohlhabend, mit Häusern aus Stein und einer florierenden Landwirtschaft. Angebaut wurden Wein, Maulbeeren, Pfirsiche, Feigen, Walnüsse, Oliven, Granatäpfel, Mais, Sesam und Baumwolle<ref>Layard, Austen Henry: ''Nineveh and Its Remains Vol. I,'' Seventh Thousand, John Murray, London 1849, S.&nbsp;152-153</ref>.
 
  
 
== bei Karl May ==
 
== bei Karl May ==
 
{{Handlungsorte|1=[[Durch die Wüste]]<br>[[Durchs wilde Kurdistan]]}}
 
{{Handlungsorte|1=[[Durch die Wüste]]<br>[[Durchs wilde Kurdistan]]}}
 
[[Datei:Mossul-Lizan.jpg|mini|rechts|Route über Kaloni]]
 
[[Datei:Mossul-Lizan.jpg|mini|rechts|Route über Kaloni]]
'''Kaloni''' wird im „''[[Orientzyklus]]''” relativ häufig erwähnt, entsprechend Layards vorgenannten Reisebericht, von dessen deutscher Übersetzung<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854.<br>Inventar-Nr. KM0689 in [[Karl Mays Bibliothek]].</ref> May sich hat leiten lassen, teilweise auch als Kalahoni. Zweimal wird es von [[Kara Ben Nemsi]] besucht.
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Kaloni wird im [[Orientzyklus]] relativ häufig erwähnt, entsprechend Layards vorgenannten Reisebericht, von dessen deutscher Übersetzung<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste,'' Neue wohlfeile Ausgabe, Verlag der Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig&nbsp;1854</ref> May sich hat leiten lassen, teilweise auch als Kalahoni. Zweimal wird es von [[Kara Ben Nemsi]] besucht.
  
Im ersten Band, ''[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]'', spielt es eine erste Rolle bei einer Besprechung zwischen Kara Ben Nemsi und [[Ali Bey]] in [[Baadri]], wo sie den Schlachtplan gegen die türkischen Truppen diskutieren, die die jesidischen Pilger bei der Grabstätte von [[Scheik Adi]] überfallen wollen:
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Im ersten Band, ''[[Durch die Wüste (GR1)|Durch die Wüste]]'', spielt es eine erste Rolle bei einer Besprechung zwischen Kara Ben Nemsi und [[Ali Bey]] in [[Baadri]], wo sie den Schlachtplan gegen die türkischen Truppen diskutieren, die die jesidischen Pilger bei der Grabstätte von [[Scheik Adi]] überfallen wollen:
 
:''„Weißt du, daß in Scheik Adi bereits dreitausend Pilger eingetroffen sind? Bis zum Beginne des Festes werden es sechstausend und noch mehr sein.“<br>„Männer, Frauen und Kinder?“<br>„Ja. Die Frauen und Kinder sende ich in das Thal Idiz, und nur die Männer bleiben zurück. Die Truppen aus Diarbekir und Kerkjuk werden sich auf dem Wege von '''Kaloni''' her vereinigen, und die aus Mossul kommen über Dscherraijah oder Aïn Sifni herauf. Sie wollen uns in dem Thale des Heiligen einschließen; wir aber steigen hinter dem Grabe empor und stehen rund um das Thal, wenn sie eingerückt sind. Dann können wir sie niederstrecken bis auf den letzten Mann, wenn sie sich nicht ergeben. Andernfalls aber sende ich einen Boten an den Mutessarif und stelle meine Bedingungen, unter denen ich sie freigebe. Er wird sich dann vor dem Großherrn in Stambul zu verantworten haben.“''<ref>[[Karl May]]: ''Durch Wüste und Harem.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;599.</ref>
 
:''„Weißt du, daß in Scheik Adi bereits dreitausend Pilger eingetroffen sind? Bis zum Beginne des Festes werden es sechstausend und noch mehr sein.“<br>„Männer, Frauen und Kinder?“<br>„Ja. Die Frauen und Kinder sende ich in das Thal Idiz, und nur die Männer bleiben zurück. Die Truppen aus Diarbekir und Kerkjuk werden sich auf dem Wege von '''Kaloni''' her vereinigen, und die aus Mossul kommen über Dscherraijah oder Aïn Sifni herauf. Sie wollen uns in dem Thale des Heiligen einschließen; wir aber steigen hinter dem Grabe empor und stehen rund um das Thal, wenn sie eingerückt sind. Dann können wir sie niederstrecken bis auf den letzten Mann, wenn sie sich nicht ergeben. Andernfalls aber sende ich einen Boten an den Mutessarif und stelle meine Bedingungen, unter denen ich sie freigebe. Er wird sich dann vor dem Großherrn in Stambul zu verantworten haben.“''<ref>[[Karl May]]: ''Durch Wüste und Harem.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;599.</ref>
  
 
Kurze Zeit später gelangt Kara Ben Nemsi ein erstes Mal nach Kaloni, indem er Ali Bey begleitet, dieser die Badinan-Kurden als Verbündete im Kampf gegen die Türken gewinnen will. Mit diesem Besuch endet der erste Band des Orientzyklus.
 
Kurze Zeit später gelangt Kara Ben Nemsi ein erstes Mal nach Kaloni, indem er Ali Bey begleitet, dieser die Badinan-Kurden als Verbündete im Kampf gegen die Türken gewinnen will. Mit diesem Besuch endet der erste Band des Orientzyklus.
  
Nach erfolgreicher Verteidigung der Jesiden zu Beginn des zweiten Bandes, ''[[Durchs wilde Kurdistan (GR2)|Durchs wilde Kurdistan]]'', machen sich Kara Ben Nemsi, [[Hadschi Halef Omar|Halef]] und [[Mohammed Emin]] wieder auf den Weg nach [[Amadijah]], um [[Amad el Ghandur]], Mohammed Emins Sohn, aus türkischer Haft zu befreien. Begleitet werden sie von dem Buluk Emini [[Ifra]], dem letzten der Militärbegleitung, die der Pascha von [[Mossul]] Kara Ben Nemsi mitgegeben hat. Natürlich ahnt Ifra nichts von den Plänen seiner „Schützlinge”. Bis Kaloni, dem ersten Dorf, das sie dabei durchqueren, werden sie außerdem von den heimkehrenden Badinan-Kurden eskortiert:
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Nach erfolgreicher Verteidigung der Jesiden zu Beginn des zweiten Bandes, ''[[Durchs wilde Kurdistan (GR2)|Durchs wilde Kurdistan]]'', machen sich Kara Ben Nemsi, [[Hadschi Halef Omar|Halef]] und [[Mohammed Emin]] wieder auf den Weg nach [[Amadijah]], um [[Amad el Ghandur]], Mohammed Emins Sohn, aus türkischer Haft zu befreien. Begleitet werden sie von dem Buluk Emini [[Ifra]], dem letzten der Militärbegleitung, die der Pascha von [[Mossul]] Kara Ben Nemsi mitgegeben hat. Natürlich ahnt Ifra nichts von den Plänen seiner "Schützlinge". Bis Kaloni, dem ersten Dorf, das sie dabei durchqueren, werden sie außerdem von den heimkehrenden Badinan-Kurden eskortiert:
 
:''Die Badinan wollten uns eine Strecke weit das Geleit geben; ich mußte es gestatten, machte aber die Bedingung, daß sie bei ihrem Dorfe Kalahoni umkehren sollten. Dieses liegt vier Stunden von Scheik Adi entfernt. Seine Häuser waren fast ausnahmslos aus Stein gebaut und hingen wie riesige Vogelnester zwischen den Weingärten hoch über dem Flußbette des Gomel. Sie erhielten ein sehr durables Aussehen durch die riesigen Steinblöcke, welche als Oberschwellen der Thüren und als Ecken des Gebäudes dienten.<br>Hier wurde Ade gesagt, dann ritten wir zu vieren weiter.''<ref>[[Karl May]]: ''Durchs wilde Kurdistan.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;118.</ref>
 
:''Die Badinan wollten uns eine Strecke weit das Geleit geben; ich mußte es gestatten, machte aber die Bedingung, daß sie bei ihrem Dorfe Kalahoni umkehren sollten. Dieses liegt vier Stunden von Scheik Adi entfernt. Seine Häuser waren fast ausnahmslos aus Stein gebaut und hingen wie riesige Vogelnester zwischen den Weingärten hoch über dem Flußbette des Gomel. Sie erhielten ein sehr durables Aussehen durch die riesigen Steinblöcke, welche als Oberschwellen der Thüren und als Ecken des Gebäudes dienten.<br>Hier wurde Ade gesagt, dann ritten wir zu vieren weiter.''<ref>[[Karl May]]: ''Durchs wilde Kurdistan.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;118.</ref>
  

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