Atalanta (Erzählung)

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Atalanta. Humoristische Erzählung ist eine Erzählung von Robert Kraft, die erstmals 1902 veröffentlicht wurde.

Inhalt[Bearbeiten]

Atalanta

In New York wirbt der Impressario Alfonso Ravenni damit, dass jeder, der Atalanta, die rothe Athletin im Schnelllauf, Steinstoßen, Hochsprung, Weitsprung oder Ringkampf besiegt, Tausend Dollar erhält. Wer Atalanta im Ringkampf wirft, den will diese zudem heiraten. Wilhelm Schulze, ein deutscher Litograph, der zudem Turner und dementsprechend muskulös ist, wird vor einem der Werbeplakate Ravennis von dem Advokaten Hopkins dafür geworben, gegen Atalanta anzutreten. Die Startgebühr dafür will Hopkins bezahlen. Der Advokat befindet sich im Besitz des Geheimnisses um einen großen Indianerschatz, den der Stamm der Sisitoans vor seinem Untergang versteckt hat. Die Lage des Schatzes ist zweigeteilt aufgezeichnet worden: Eine Hälfte befindet sich auf einem Stück Leder verzeichnet, das Hopkins in seinen Besitz gebracht hat, die andere Hälfte ist mit einer Spezialtinte auf den Rücken von Atalanta tätowiert worden, als diese noch ein Kleinkind war und dürfte erst seit kurzer Zeit sichtbar sein. Das Geheimnis hatte Hopkins einst von einem Mestizen erfahren, den er während seiner Zeit als Richter in einem Goldgräbercamp wegen Pferdediebstahls verurteilt hatte und der sich durch den Verrat des Geheimnisses vergeblich die Freiheit hatte erkaufen wollen. Ein erstes Kräftemessen zwischen Schulze und Atalanta endet unentschieden, allerdings muss Ravenni dem deutschen Turner eine Revanche gewähren. Diese droht zunächst zu scheitern, da sich Schulze die Hand verletzt hat, Atalanta lässt sich aber freiwillig von ihm zu Boden werfen, da sie sich in ihn verliebt hat. Beide heiraten und Ravenni engagiert Schulze zudem für sein Unternehmen. Hopkins erhält eine Kopie von Atalantas Tätowierung und macht sich auf, den Schatz zu heben, dieser stellt sich aber am Ende nur als die Mumie eines Häuptlings heraus.

Atalanta und Wilhem Schulze führen eine glücklich Ehe, Atalanta stirbt aber nach einem Jahr und ihr Mann zieht sich nach New York zurück, wo er eine Bier- und Weinstube erwirbt und bis zu seinem frühen Tod seine Gäste mit der Geschichte von Atalanta, Hopkins und dem Schatz der Sisitoans unterhält.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Atalanta wurde erstmals 1901 in Payne's Illustrirter Familien-Kalender bei A.H.Payne in Leipzig veröffentlicht, 1902 folgte ein Abruck unter dem Titel Atalanta, die rote Athletin in Reporter. Illustriertes Weltblatt in der Buchdruckerei und Verlagsanstalt "Strauß" G.m.b.H. in Berlin. Ein weiterer Abdruck erfolgte 1904 unter dem Titel Atalanta. Seltsame Erlebnisse eines jungen Deutschen in Amerika in der Heftreihe Abendrot. Das kleine interessante Buch bei Adolf Ander in Dresden. Atalanta war in den Heften 1 bis 4 des 5. Jahrgangs abgedruckt, Heft 5 enthielt noch eine zur Erzählung gehörige Abbildung. Dieser Abdruck ist verändert und leicht gekürzt.[1]

Im letzten Band der ab 2015 von Dieter von Reeken in fünf Bänden herausgegebenen Ausgabe des Lieferungsromans Atalanta wurde die Erzählung in der Payne-Fassung von 1901 inklusive der dort verwendeten Illustrationen als Anhang abgedruckt.

Diverses[Bearbeiten]

Im Nachlass Krafts sollen sich zwei weitere Versionen der Erzählung unter den Titeln Atalanta, das Indianermädchen und Atalanta, die rote Akrobatin befunden haben. 1911 griff Kraft die Thematik für seinen im Dresdner Roman-Verlag erschienenen Kolportageroman Atalanta. Die Geheimnisse des Sklavensees erneut auf.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 267 ff.

Literatur[Bearbeiten]

Der Band Sun Koh – Der Erbe von Atlantis. Gesamtausgabe Band 1 enthält einen Textvergleich der Abdrucke von 1901 und 1904.