Bearbeiten von „Beni Seyd“
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[[Datei:Zeribar-Garran-Djalah-Beni_Seyd-Bagdad.jpg|mini|rechts|Route vom Zeribar-See über den Garran, den Djalah und Beni Seyd nach Bagdad]] | [[Datei:Zeribar-Garran-Djalah-Beni_Seyd-Bagdad.jpg|mini|rechts|Route vom Zeribar-See über den Garran, den Djalah und Beni Seyd nach Bagdad]] | ||
− | '''Khan Bani Saad''' (arabisch: خان بني سعد) ist eine Stadt im Distrikt Ba'quba des Gouvernorat Diyala im Irak. Sie liegt knapp 30 Kilometer nordöstlich der irakischen Hauptstadt [[Bagdad]] | + | '''Khan Bani Saad''' (arabisch: خان بني سعد) ist eine Stadt im Distrikt Ba'quba des Gouvernorat Diyala im Irak. Sie liegt knapp 30 Kilometer nordöstlich der irakischen Hauptstadt [[Bagdad]] am Fluss [[Djalah|Diyala]], der dem Gouvernorat seinen Namen gegeben hat. |
− | + | Die Stadt wurde 1878 gegründet; zuvor gab es hier eine Anfang des sechzehnten Jahrhunderts errichtete große und prächtige, aus Ziegeln errichtete Karawanserai (Khan) gleichen Namens.<br> | |
− | Die Ruine des | + | Dieser wiederum hatte seinen Namen von dem in dieser Gegen heimischen arabischen Stamm der Beni Saad, dem sich auch viele der heutigen Einwohner Khan Bani Saads als zugehörig ansehen.<br> |
+ | Die Ruine des im Laufe der Jahrhunderte erweiterten und umgebauten Khans ist noch vorhanden und Gegenstand archäologischer Forschungen, die unter anderem auch von der Bundesrepublik Deutschland gefördert werden. | ||
== im Werk Karl Mays == | == im Werk Karl Mays == | ||
− | In „ | + | In „[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]“, dem dritten Band des „[[Orientzyklus]]“, liegt '''Beni Seyd''' auf dem Weg [[Kara Ben Nemsi]]s und [[Hadschi Halef Omar|Halef]]s. |
Nach der Befreiung [[Amad el Ghandur]]s aus türkischer Haft in [[Amadijah]] wählen sie zusammen mit [[Mohammed Emin]] und [[Sir David Lindsay]] für den Rückweg zu den [[Haddedihn]] aus Sicherheitsgründen einen großen Umweg durch Kurdistan nach Norden und nach Osten, teils durch persisches Gebiet. An der Mündung des [[Garran]] in den [[Djalah|Diyala]] kommen sie [[Hassan Ardschir-Mirza]] und seinem Gefolge bei einem Überfall durch [[Bebbeh]]-[[Kurden]] zu Hilfe. Mohammed Emin wird getötet und Amad el Ghandur verlässt als Bluträcher seines Vaters die Gruppe. Die übrigen bleiben zunächst an Ort und Stelle, um zu Kräften zu kommen. | Nach der Befreiung [[Amad el Ghandur]]s aus türkischer Haft in [[Amadijah]] wählen sie zusammen mit [[Mohammed Emin]] und [[Sir David Lindsay]] für den Rückweg zu den [[Haddedihn]] aus Sicherheitsgründen einen großen Umweg durch Kurdistan nach Norden und nach Osten, teils durch persisches Gebiet. An der Mündung des [[Garran]] in den [[Djalah|Diyala]] kommen sie [[Hassan Ardschir-Mirza]] und seinem Gefolge bei einem Überfall durch [[Bebbeh]]-[[Kurden]] zu Hilfe. Mohammed Emin wird getötet und Amad el Ghandur verlässt als Bluträcher seines Vaters die Gruppe. Die übrigen bleiben zunächst an Ort und Stelle, um zu Kräften zu kommen. | ||
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:''Wir blieben noch volle fünf Tage an dieser Stelle und brachen erst auf, nachdem wir die feste Ueberzeugung erlangt hatten, daß die Kräfte sämtlicher Begleiter wieder hergestellt seien. Der Ritt durch die Berge ging ganz glücklich von statten, und auch, was ich vorher nicht gedacht hätte, die Ebene wurde zurückgelegt, ohne daß wir eine feindselige Begegnung mit Arabern hatten, was allerdings mehr unserer Vorsicht als dem guten Willen der Beduinen zuzuschreiben war.<br>Hinter Beni Seyd, vier Wegstunden nordöstlich von Bagdad, machten wir an einem Kanale Halt. Von hier aus sollte ich nach Ghadim reiten, um mit Mirza Selim Agha, welchem Hassan Ardschir seine Habe anvertraut hatte, zu sprechen. Unser kleiner Trupp machte an einem Platze Halt, an dem nicht so leicht eine Störung zu befürchten war. Ich half vorerst das Lager fertig stellen und erhielt sodann den Brief Hassans, welcher mir als Beglaubigung dienen sollte.''<ref>[[Karl May]]: ''Von Bagdad nach Stambul'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 248.</ref> | :''Wir blieben noch volle fünf Tage an dieser Stelle und brachen erst auf, nachdem wir die feste Ueberzeugung erlangt hatten, daß die Kräfte sämtlicher Begleiter wieder hergestellt seien. Der Ritt durch die Berge ging ganz glücklich von statten, und auch, was ich vorher nicht gedacht hätte, die Ebene wurde zurückgelegt, ohne daß wir eine feindselige Begegnung mit Arabern hatten, was allerdings mehr unserer Vorsicht als dem guten Willen der Beduinen zuzuschreiben war.<br>Hinter Beni Seyd, vier Wegstunden nordöstlich von Bagdad, machten wir an einem Kanale Halt. Von hier aus sollte ich nach Ghadim reiten, um mit Mirza Selim Agha, welchem Hassan Ardschir seine Habe anvertraut hatte, zu sprechen. Unser kleiner Trupp machte an einem Platze Halt, an dem nicht so leicht eine Störung zu befürchten war. Ich half vorerst das Lager fertig stellen und erhielt sodann den Brief Hassans, welcher mir als Beglaubigung dienen sollte.''<ref>[[Karl May]]: ''Von Bagdad nach Stambul'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 248.</ref> | ||
− | Beim geografischen Hintergrund der Abenteuer in Mesopotamien hatte sich May zunächst ganz auf | + | Beim geografischen Hintergrund der Abenteuer in Mesopotamien hatte sich May zunächst ganz auf Layard und dessen Karte<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste, Neue wohlfeile Ausgabe'' Dyk'schen Buchhandlung, Leipzig 1854.<br>Inventar-Nr. KM0689 in Karl Mays Bibliothek.</ref> gestützt. Das von Layard abgedeckte Gebiet endet jedoch etwas östlich des [[Großer Zab|Großen Zab]]; für den Rest des Wegs bis Bagdad zieht May die Beschreibung durch einen anderen Engländer, Rich, heran, wie Blau nachgewiesen hat.<ref>Blau, Christian: ''Claudius James Richs „Reise nach Kurdistan“, in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 169'', Radebeul 2011, S. 17-30.</ref> Bei Rich findet er auch die Reisedauer von Beni Seyd nach Bagdad. Rich verließ Bagdad am 18. März 1820 um 7.40 Uhr und ereichte „Khan Beni Seid“ um 11.50 Uhr.<ref>Die genauen Zeitangaben dienten zur Erstellung und Verbesserung von Karten, siehe dazu auch den Abschnitt [[Orientzyklus#Geografische Aspekte des Orientzyklus|Geografische Aspekte]] im Artikel [[Orientzyklus]].</ref> |
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |