Bearbeiten von „Eduard Wilhelm Schulz“
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'''Eduard Wilhelm Schulz''' (* 5. Oktober 1796 in Hannover; † 17. November 1880 in Mülheim an der Ruhr) war ein evangelisch-reformierter Pfarrer in Mülheim an der Ruhr. | '''Eduard Wilhelm Schulz''' (* 5. Oktober 1796 in Hannover; † 17. November 1880 in Mülheim an der Ruhr) war ein evangelisch-reformierter Pfarrer in Mülheim an der Ruhr. | ||
− | Im Jahr 1851 unternahm Schulz eine Reise in den Nahen Osten, um die Stätten der Bibel zu besuchen. Wesentlich angeregt dazu war er durch zwei zuvor erschienene Reisebeschreibungen worden: die von [[Gotthilf Heinrich von Schubert]] von 1836/37<ref>von Schubert, Gotthilf Heinrich: ''Reise in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837'' drei Bände, J. J. Palm & Ernst Enke, Erlangen 1838-1839</ref> und die | + | Im Jahr 1851 unternahm Schulz eine Reise in den Nahen Osten, um die Stätten der Bibel zu besuchen. Wesentlich angeregt dazu war er durch zwei zuvor erschienene Reisebeschreibungen worden: die von [[Gotthilf Heinrich von Schubert]] von 1836/37<ref>von Schubert, Gotthilf Heinrich: ''Reise in das Morgenland in den Jahren 1836 und 1837'' drei Bände, J. J. Palm & Ernst Enke, Erlangen 1838-1839</ref> und die vom [[Philipp Wolff|Dr. Philipp Wolff]] von 1847<ref>Wolff, Philipp: ''Reise in das gelobte Land'' J. B. Metzler, Stuttgart 1849, S. 189</ref>. |
Auf seiner Reise führte Schulz ein ausführliches Reisetagebuch mit anschaulichen Beschreibungen der besuchten Orte und historischen Exkursen. Dieses veröffentliche er im Jahr 1852 unter dem Titel „''Reise in das gelobte Land''“, um den Erlös dem Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr zukommen zu lassen, dessen Initiator und Unterstützer er war. | Auf seiner Reise führte Schulz ein ausführliches Reisetagebuch mit anschaulichen Beschreibungen der besuchten Orte und historischen Exkursen. Dieses veröffentliche er im Jahr 1852 unter dem Titel „''Reise in das gelobte Land''“, um den Erlös dem Evangelischen Krankenhaus in Mülheim an der Ruhr zukommen zu lassen, dessen Initiator und Unterstützer er war. | ||
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== Eduard Wilhelm Schulz und Karl May == | == Eduard Wilhelm Schulz und Karl May == | ||
− | Die zweite Auflage von Schulz' Reisebeschreibung<ref>Schulz, Eduard Wilhelm: ''Reise in das gelobte Land'' Zweite Auflage, F. H. Nieten, Mühlheim an der Ruhr 1853.</ref> verwendete [[Friedrich Heinzelmann]], um Teile daraus mit Beschreibungen anderer Reisender (unter anderem Gotthilf Heinrich von Schubert und Philipp Wolff) zu einer fiktiven Reisebeschreibung zu kombinieren, die er im dreizehnten Band seiner sechzehnbändigen „''Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen''“<ref>''Die Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen. 16 Bände.'', Friedrich Fleischer, Leipzig 1847-1855 (Parallelausgabe bei August Weichardt, Leipzig 1847-1855)</ref> veröffentlichte. Dieser Band befindet sich unter der Inventarnummer KM0826 in [[Karl Mays Bibliothek]]. | + | Die zweite Auflage von Schulz' Reisebeschreibung<ref>Schulz, Eduard Wilhelm: ''Reise in das gelobte Land'' Zweite Auflage, F. H. Nieten, Mühlheim an der Ruhr 1853.</ref> verwendete [[Friedrich Heinzelmann]], um Teile daraus mit Beschreibungen anderer Reisender (unter anderem Gotthilf Heinrich von Schubert und Philipp Wolff) zu einer fiktiven Reisebeschreibung zu kombinieren, die er im dreizehnten Band seiner seiner sechzehnbändigen „''Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen''“<ref>''Die Weltkunde in einer planmäßig geordneten Rundschau der wichtigsten neueren Land- und Seereisen. 16 Bände.'', Friedrich Fleischer, Leipzig 1847-1855 (Parallelausgabe bei August Weichardt, Leipzig 1847-1855)</ref> veröffentlichte. Dieser Band befindet sich unter der Inventarnummer KM0826 in [[Karl Mays Bibliothek]]. |
Schulz erreichte [[Damaskus]] am 19. Mai 1851 und verließ es am 22. Mai in Richtung [[Tripolis (Libanon)|Tripolis]], wo er am 26. Mai ankam. Schulz benutzte dabei weitgehend denselben Weg, den Karl May seine Helden in „''[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]''“, dem dritten Band des „''[[Orientzyklus]]''“ nehmen lässt, unternimmt aber im Gegensatz zu diesen einen Abstecher zu dem berühmten Zedernwald auf dem Libanon. | Schulz erreichte [[Damaskus]] am 19. Mai 1851 und verließ es am 22. Mai in Richtung [[Tripolis (Libanon)|Tripolis]], wo er am 26. Mai ankam. Schulz benutzte dabei weitgehend denselben Weg, den Karl May seine Helden in „''[[Von Bagdad nach Stambul (GR3)|Von Bagdad nach Stambul]]''“, dem dritten Band des „''[[Orientzyklus]]''“ nehmen lässt, unternimmt aber im Gegensatz zu diesen einen Abstecher zu dem berühmten Zedernwald auf dem Libanon. | ||
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:''David eroberte es und zählte es zu den glänzendsten Perlen seiner Krone. Nachher herrschten hier Assyrer, Babylonier, Perser, die Seleuciden, Römer und Araber. Als Saulus zum Paulus wurde, stand sie unter dem Zepter der Araber. „Stehe auf, und gehe in die Gasse, welche die gerade heißt, und frage in dem Hause des Judas nach einem mit Namen Saulus aus Tarsus; denn siehe, er betet!“ So sprach der Herr im Gesichte zu Ananias. Und noch heut steht jene Gasse. Sie geht vom Bab esch Scherki im Osten nach dem Bab el Yahya im Westen, bildet die große Verkehrsader der Stadt und wird noch immer Suk ed Dschamak, die gerade Straße, genannt.<br>Eine Viertelstunde von der Stadt entfernt sieht man in der Nähe des christlichen Friedhofes eine Felsenplatte an der Stelle, wo Saul von der Klarheit des Himmels umleuchtet wurde und eine Stimme ihm zurief: „Ich bin Jesus, den du verfolgest; hart wird es dir, wider den Stachel zu lecken!“<br>An der Porta orientalis, einem schönen, altrömischen Thore mit drei Eingängen, steht das Haus des Ananias, durch den Paulus wieder sehend ward. Auch zeigt man neben einem vermauerten Thore das Fenster, aus welchem der Apostel in einem Korbe hinunter gelassen wurde.<br>Oft, sehr oft wurde Damaskus erobert und in Trümmer gelegt, aber immer erhob es sich wieder mit neuer Lebensfähigkeit.''<ref>[[Karl May]]: ''Von Bagdad nach Stambul'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 349-350.</ref> | :''David eroberte es und zählte es zu den glänzendsten Perlen seiner Krone. Nachher herrschten hier Assyrer, Babylonier, Perser, die Seleuciden, Römer und Araber. Als Saulus zum Paulus wurde, stand sie unter dem Zepter der Araber. „Stehe auf, und gehe in die Gasse, welche die gerade heißt, und frage in dem Hause des Judas nach einem mit Namen Saulus aus Tarsus; denn siehe, er betet!“ So sprach der Herr im Gesichte zu Ananias. Und noch heut steht jene Gasse. Sie geht vom Bab esch Scherki im Osten nach dem Bab el Yahya im Westen, bildet die große Verkehrsader der Stadt und wird noch immer Suk ed Dschamak, die gerade Straße, genannt.<br>Eine Viertelstunde von der Stadt entfernt sieht man in der Nähe des christlichen Friedhofes eine Felsenplatte an der Stelle, wo Saul von der Klarheit des Himmels umleuchtet wurde und eine Stimme ihm zurief: „Ich bin Jesus, den du verfolgest; hart wird es dir, wider den Stachel zu lecken!“<br>An der Porta orientalis, einem schönen, altrömischen Thore mit drei Eingängen, steht das Haus des Ananias, durch den Paulus wieder sehend ward. Auch zeigt man neben einem vermauerten Thore das Fenster, aus welchem der Apostel in einem Korbe hinunter gelassen wurde.<br>Oft, sehr oft wurde Damaskus erobert und in Trümmer gelegt, aber immer erhob es sich wieder mit neuer Lebensfähigkeit.''<ref>[[Karl May]]: ''Von Bagdad nach Stambul'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 349-350.</ref> | ||
− | Weitere Textpassagen Schulz' finden sich bei May beispielsweise im Zusammenhang mit | + | Weitere Textpassagen Schulz' finden sich bei May beispielsweise im Zusammenhang mit Baalbek und Dschead. |
== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |