Bearbeiten von „Historische Erzählungen“

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Bis Karl May seine Profession als Autor von Reiseerzählungen fand, versuchte er sich in seinem Frühwerk an verschiedenen Richtungen der Unterhaltungsliteratur.<ref>Martin Lowsky: ''Karl May'' (Realien zur Literatur, Bd. 231). J.&nbsp;B.&nbsp;Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH [[Stuttgart]] [[1987]]. ISBN 3-476-10231-9. S. 38ff.</ref>
 
Bis Karl May seine Profession als Autor von Reiseerzählungen fand, versuchte er sich in seinem Frühwerk an verschiedenen Richtungen der Unterhaltungsliteratur.<ref>Martin Lowsky: ''Karl May'' (Realien zur Literatur, Bd. 231). J.&nbsp;B.&nbsp;Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH [[Stuttgart]] [[1987]]. ISBN 3-476-10231-9. S. 38ff.</ref>
  
Zu Mays Zeiten waren Berichte über historische Persönlichkeiten begehrt,<ref>Heermann, ''Karl May, der Alte Dessauer und eine „alte Dessauerin“'', S.&nbsp;71.</ref> vor allem wenn es sich um [[Novelle|novellistisch]] erweiterte Anekdoten handelte.<ref>[[Erich Heinemann]]: ''Einführung''. In: ''Der Scheerenschleifer / Die Both Shatters / Tui Fanua''. Reprint der Karl-May-Gesellschaft Hamburg [[1977]]. S.&nbsp;2.</ref> So bildete z.&nbsp;B. die Gestalt des Alten Dessauers Stoff für viele Schriftsteller.<ref>[[Roland Schmid]]: ''Nachwort''. In: Karl May: ''[[Der alte Dessauer  (GW42)|Der alte Dessauer]]''. [[Karl-May-Verlag]] [[Bamberg]] [[1968]]. S.&nbsp;513.</ref> Besonders die Kombination aus Militär und Witz war im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] sehr beliebt. Derartige Erzählungen wurden von Verlagen und Lesern populärer Familienzeitschriften erwartet<ref>Axel Kahrs: ''„Hundsfott – Himmelhund – Papperlapapp – Pasta!” Neues von Karl May und dem alten Dessauer in Gartow.'' In: [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr.&nbsp;97]]/[[1993]], S.&nbsp;57–62 (60).</ref> und May hatte bereits früh begonnen, den literarischen Markt zu beobachten.<ref>[[Ulrich Scheinhammer-Schmid]]: ''[Werkartikel über] Der Scheerenschleifer''. In: Ueding, ''Karl-May-Handbuch'', S. 365.</ref> Also versuchte er von Anfang an, viele Erzählungen mit einem historischen Aufhänger zu versehen, um besonderes Interesse bei seiner Leserschaft zu finden.<ref>Eckehard Koch: ''Der Gitano ist ein gehetzter Hund. Karl May und die Zigeuner''. In: ''[[Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1989]]'', S.&nbsp;181. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1989/178.htm Onlinefassung])</ref> Mays selbst angelegtes Nachschlagewerk ''[[Repertorium C.&nbsp;May]]'', das während seiner [[Schloss Osterstein|zweiten Haftzeit]] ([[1865]]–[[1868]]) entstand, enthält Einträge, die sich mit [[Preußen|preußischer]] bzw. deutscher Geschichte befassen.<ref> Karl May: ''[[Old Shatterhand in der Heimat (GW79)|Old Shatterhand in der Heimat]]''. Karl-May-Verlag [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[1997]], S.&nbsp;287–289. ISBN 978-3-7802-0079-2.</ref>
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Zu Mays Zeiten waren Berichte über historische Persönlichkeiten begehrt,<ref>Heermann, ''Karl May, der Alte Dessauer und eine „alte Dessauerin“'', S.&nbsp;71.</ref> vor allem wenn es sich um [[Novelle|novellistisch]] erweiterte Anekdoten handelte.<ref>[[Erich Heinemann]]: ''Einführung''. In: ''Der Scheerenschleifer / Die Both Shatters / Tui Fanua''. Reprint der Karl-May-Gesellschaft Hamburg [[1977]]. S.&nbsp;2.</ref> So bildete z.&nbsp;B. die Gestalt des Alten Dessauers Stoff für viele Schriftsteller.<ref>[[Roland Schmid]]: ''Nachwort''. In: Karl May: ''[[Der alte Dessauer  (GW42)|Der alte Dessauer]]''. [[Karl-May-Verlag]] [[Bamberg]] [[1968]]. S.&nbsp;513.</ref> Besonders die Kombination aus Militär und Witz war im [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] sehr beliebt. Derartige Erzählungen wurden von Verlagen und Lesern populärer Familienzeitschriften erwartet<ref>Axel Kahrs: ''„Hundsfott – Himmelhund – Papperlapapp – Pasta!” Neues von Karl May und dem alten Dessauer in Gartow.'' In: [[Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr.&nbsp;97]]/[[1993]], S.&nbsp;57–62 (60).</ref> und May hatte bereits früh begonnen, den literarischen Markt zu beobachten.<ref>[[Ulrich Scheinhammer-Schmid]]: ''[Werkartikel über] Der Scheerenschleifer''. In: Ueding, ''Karl-May-Handbuch'', S. 365.</ref> Also versuchte er von Anfang an, viele Erzählungen mit einem historischen Aufhänger zu versehen, um besonderes Interesse bei seiner Leserschaft zu finden.<ref>Eckehard Koch: ''Der Gitano ist ein gehetzter Hund. Karl May und die Zigeuner''. In: ''[[Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1989]]'', S.&nbsp;181. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1989/178.htm Onlinefassung])</ref> Laut ''[[Repertorium C. May]]'' war ein Projekt zur [[Preußen|preußischen]] bzw. deutschen Geschichte bereits während Mays [[Schloss Osterstein|zweiter Haftzeit]] ([[1865]]–[[1868]]) in Planung.<ref> Karl May: ''[[Old Shatterhand in der Heimat (GW79)|Old Shatterhand in der Heimat]]''. Karl-May-Verlag [[Bamberg]]–[[Radebeul]] [[1997]], S.&nbsp;287–289. ISBN 978-3-7802-0079-2.</ref>
  
 
''Die Rose von Ernstthal'' ([[1874]] oder [[1875]]) ist die älteste bekannte Veröffentlichung einer May-Erzählung.<ref>[[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]]: ''[[Karl-May-Chronik]]&nbsp;I''. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul [[2005]]. S.&nbsp;187. ISBN 3-7802-0170-4. </ref> Sie gehört sowohl zu den historischen Erzählungen als auch zu den [[Erzgebirgische Dorfgeschichten|Erzgebirgischen Dorfgeschichten]]. Allerdings ist sie weniger durch Dorf- als vielmehr durch Kleinstadt- und Soldaten-Milieu geprägt und weist hohe Ähnlichkeit mit den darauf folgenden Erzählungen über den Alten Dessauer auf,<ref>[[Jürgen Hein]]: ''[Werkartikel über] Die Rose von Ernstthal''. In: Ueding, ''Handbuch'', S.&nbsp;371–373.</ref><ref>Roland Schmid: ''Nachwort des Herausgebers''. In: Karl May: ''[[Der Waldschwarze (GW44)|Der Waldschwarze]]''. Karl-May-Verlag Bamberg [[1971]]. S.&nbsp;466 ISBN 3-7802-0044-9.</ref> der darin bereits erwähnt wird. Viele Handlungselemente dieses Werkes hatte May in späteren Erzählungen wieder aufgegriffen und variiert.<ref>[[Hermann Wohlgschaft]]: ''[[Karl May - Leben und Werk (KMW IX.1.1-3)|Karl May – Leben und Werk]]''. 3 Bände. [[Bücherhaus Bargfeld]] [[2005]]. S.&nbsp;357f. ISBN 3-930713-93-4. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/biographie/index.htm Onlinefassung der 1. Auflage])</ref>
 
''Die Rose von Ernstthal'' ([[1874]] oder [[1875]]) ist die älteste bekannte Veröffentlichung einer May-Erzählung.<ref>[[Dieter Sudhoff]]/[[Hans-Dieter Steinmetz]]: ''[[Karl-May-Chronik]]&nbsp;I''. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul [[2005]]. S.&nbsp;187. ISBN 3-7802-0170-4. </ref> Sie gehört sowohl zu den historischen Erzählungen als auch zu den [[Erzgebirgische Dorfgeschichten|Erzgebirgischen Dorfgeschichten]]. Allerdings ist sie weniger durch Dorf- als vielmehr durch Kleinstadt- und Soldaten-Milieu geprägt und weist hohe Ähnlichkeit mit den darauf folgenden Erzählungen über den Alten Dessauer auf,<ref>[[Jürgen Hein]]: ''[Werkartikel über] Die Rose von Ernstthal''. In: Ueding, ''Handbuch'', S.&nbsp;371–373.</ref><ref>Roland Schmid: ''Nachwort des Herausgebers''. In: Karl May: ''[[Der Waldschwarze (GW44)|Der Waldschwarze]]''. Karl-May-Verlag Bamberg [[1971]]. S.&nbsp;466 ISBN 3-7802-0044-9.</ref> der darin bereits erwähnt wird. Viele Handlungselemente dieses Werkes hatte May in späteren Erzählungen wieder aufgegriffen und variiert.<ref>[[Hermann Wohlgschaft]]: ''[[Karl May - Leben und Werk (KMW IX.1.1-3)|Karl May – Leben und Werk]]''. 3 Bände. [[Bücherhaus Bargfeld]] [[2005]]. S.&nbsp;357f. ISBN 3-930713-93-4. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/biographie/index.htm Onlinefassung der 1. Auflage])</ref>
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[[Bild:Dessauer.jpg|thumb|150px|Leopold I. von Anhalt-Dessau]]
 
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== Inhalte ==
 
== Inhalte ==
 
Innerhalb seiner historischen Erzählungen nimmt ''Die Rose von Ernstthal'' eine Sonderstellung ein, da sie sowohl zu den Erzgebirgischen Dorfgeschichten gehört, als auch große Ähnlichkeit mit den Dessauer-Geschichten aufweist.<ref>Herbert Meier: ''Vorwort''. In: ''Karl May. Der Waldkönig. Erzählungen aus den Jahren 1879 und 1880.'' Reprint der Karl-May-Gesellschaft, [[Hamburg]] [[1980]]. S.&nbsp;15. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/erzaehl/dorf/wald/zeitung/waldkoenig.pdf Onlinefassung])</ref> Schauplatz ist Mays [[Hohenstein-Ernstthal|Geburtsort]] zur Zeit des [[Schlesien|Zweiten Schlesischen Krieges]] (1744/45). Ein [[Von Göbern|preußischer Offizier]], Patenkind des Alten Dessauers und Geliebter der [[Auguste (Die Rose von Ernstthal)|Titelfigur]], spürt einem [[Junker von Bredenow|Hochverräter]] nach, der mit [[Sachsen|sächsischen]] [[Werber]]n kollaboriert.
 
Innerhalb seiner historischen Erzählungen nimmt ''Die Rose von Ernstthal'' eine Sonderstellung ein, da sie sowohl zu den Erzgebirgischen Dorfgeschichten gehört, als auch große Ähnlichkeit mit den Dessauer-Geschichten aufweist.<ref>Herbert Meier: ''Vorwort''. In: ''Karl May. Der Waldkönig. Erzählungen aus den Jahren 1879 und 1880.'' Reprint der Karl-May-Gesellschaft, [[Hamburg]] [[1980]]. S.&nbsp;15. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/primlit/erzaehl/dorf/wald/zeitung/waldkoenig.pdf Onlinefassung])</ref> Schauplatz ist Mays [[Hohenstein-Ernstthal|Geburtsort]] zur Zeit des [[Schlesien|Zweiten Schlesischen Krieges]] (1744/45). Ein [[Von Göbern|preußischer Offizier]], Patenkind des Alten Dessauers und Geliebter der [[Auguste (Die Rose von Ernstthal)|Titelfigur]], spürt einem [[Junker von Bredenow|Hochverräter]] nach, der mit [[Sachsen|sächsischen]] [[Werber]]n kollaboriert.

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