Bearbeiten von „Gori“

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'''Gori''' ist ein Ort, über den [[Karl May]] im [[Orientzyklus]] die Reiseroute seiner Helden führt. Kurz zuvor hat beim [[Newera-Khan]] die Verfolgung der Verbrecher ihren Höhe- und Endpunkt gefunden. Der [[Schut]] ist selbst in einer der Felsspalten ums Leben gekommen, in die er seine Opfer stürzen wollte, [[Hamd el Amasat]] wurde von [[Omar]] geblendet und damit unschädlich gemacht und die Familie [[Henri Galingré]]s wurde gerettet.
 
'''Gori''' ist ein Ort, über den [[Karl May]] im [[Orientzyklus]] die Reiseroute seiner Helden führt. Kurz zuvor hat beim [[Newera-Khan]] die Verfolgung der Verbrecher ihren Höhe- und Endpunkt gefunden. Der [[Schut]] ist selbst in einer der Felsspalten ums Leben gekommen, in die er seine Opfer stürzen wollte, [[Hamd el Amasat]] wurde von [[Omar]] geblendet und damit unschädlich gemacht und die Familie [[Henri Galingré]]s wurde gerettet.
  
[[Kara Ben Nemsi]], [[Hadschi Halef Omar|Halef]], [[Omar Ben Sadek|Omar]], [[Osko]] und [[Sir David Lindsay|David Lindsay]] reiten nun weiter über [[Skala]] und [[Skutari (Albanien)|Skutari]] in Richtung [[Antivari]], der letzten Station der Reiseroute Kara Ben Nemsis durch das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]].
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[[Kara Ben Nemsi]], [[Hadschi Halef Omar|Halef]], [[Omar Ben Sadek|Omar]], [[Osko]] und [[Sir David Lindsay|David Lindsay]] reiten nun weiter über [[Skala]] und [[Skutari]] in Richtung [[Antivari]], der letzten Station der Reiseroute Kara Ben Nemsis durch das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]].
  
 
:''Indessen hatten wir Gori erreicht, kamen nach nicht ganz zwei Stunden nach Skala und ritten dann von der Höhe nach Skutari hinab, dem Endpunkt unserer Reise durch das Land der Skipetaren.''<ref>[[Karl May]]: ''Der Schut.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;530.</ref>
 
:''Indessen hatten wir Gori erreicht, kamen nach nicht ganz zwei Stunden nach Skala und ritten dann von der Höhe nach Skutari hinab, dem Endpunkt unserer Reise durch das Land der Skipetaren.''<ref>[[Karl May]]: ''Der Schut.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]]&nbsp;[[1892]], S.&nbsp;530.</ref>
 
   
 
   
May hat den Ort Gori, wie alle anderen in den letzten drei Bänden des [[Orientzyklus]] —mit Ausnahme von Bu-kiöj—, der „Karte der Balkanländer“ von Friedrich Handtke aus dem Jahr 1878 entnommen.<ref>Handtke, Friedrich: ''Generalkarte der Balkanhalbinsel.'' C. Flemming, Glogau&nbsp;1878. (Inventar-Nr. KK041 in [[Karl Mays Bibliothek]])<br>[[Ralf Schönbach|Schönbach, Ralf]]: ''„Zu einem guten Kartenleser gehört schon Etwas...“. Die Quellen der Balkan-Romane Karl Mays''. In: [[Dieter Sudhoff]]/[[Hartmut Vollmer]] (Hrsg.): ''Karl Mays Orientzyklus.'' [[Karl-May-Studien Band 1]]. Igel Verlag Paderborn [[1991]], S. 202–218. ([https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/kms/kms01/202.htm Onlinefassung])</ref> Er ist dort, genau wie May es beschreibt, an der von Prisren über [[Rugova]], Spassa, [[Pacha]], Gori und [[Skala]] nach [[Skutari (Albanien)|Skutari]] führenden Straße nachgewiesen. Die Richtigkeit dieser Kartendarstellung ist jedoch stark anzuzweifeln, obwohl sie sich auch in anderen Karten findet.<ref>siehe hierzu den Abschnitt [[Orientzyklus#Geografische Aspekte des Orientzyklus|Geografische Aspekte]] im Artikel [[Orientzyklus]]</ref> Zwei Geografen haben diese Straße bereist und beschrieben: Boué zwischen 1836 und 1838<ref>Ami Boué: ''Recueil d'Itinéraires dans la Turquie d'Europe, tome premier'' W. Braumüller Wien&nbsp;1854 S.&nbsp;324-335</ref> und von Hahn 1863.<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien&nbsp;1867 S.&nbsp;217-221</ref> Beide Beschreibungen sind sehr detailliert; sie nennen jedes der sehr wenigen Dörfer und jeden der umso zahlreicheren Gasthöfe, aber etwas ähnliches wie Gori ist nicht darunter.
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May hat den Ort Gori, wie alle anderen in den letzten drei Bänden des [[Orientzyklus]] —mit Ausnahme von Bu-kiöj—, der „Karte der Balkanländer“ von Friedrich Handtke aus dem Jahr 1880 entnommen<ref>Claus Roxin: ''Bemerkungen zu Karl May Orientroman'' In: Karl-May-Studien, Bd. 1Igel-Verl. Wiss., Paderborn&nbsp;1991</ref>. Er ist dort, genau wie May es beschreibt, an der von Prisren über [[Rugova]], Spassa, [[Pacha]], Gori und Skala nach Skutari führenden Straße nachgewiesen. Die Richtigkeit dieser Kartendarstellung ist jedoch stark anzuzweifeln, obwohl sie sich auch in anderen Karten findet<ref>siehe hierzu den Abschnitt [[Orientzyklus#Geografische Aspekte des Orientzyklus|Geografische Aspekte]] im Artikel [[Orientzyklus]]</ref>. Zwei Geografen haben diese Straße bereist und beschrieben: Boué zwischen 1836 und 1838<ref>Ami Boué: ''Recueil d'Itinéraires dans la Turquie d'Europe, tome premier'' W. Braumüller Wien&nbsp;1854 S.&nbsp;324-335</ref> und von Hahn 1863<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien&nbsp;1867 S.&nbsp;217-221</ref>. Beide Beschreibungen sind sehr detailliert; sie nennen jedes der sehr wenigen Dörfer und jeden der umso zahlreicheren Gasthöfe, aber etwas ähnliches wie Gori ist nicht darunter.
  
Die geografische Expedition von Hahns im Jahre 1863 fand statt, weil das gesamte Gebiet des Drin aus westeuropäischer Sicht vollkommen unerforscht war. Gori war jedoch schon vorher in der Karte an genau der gleichen Stelle eingetragen wie noch bis mindestens 1885. Der Karteneintrag ist demnach vollkommen bedeutungslos<ref>Der Verfasser der Karte, die damals als die beste galt, Heinrich Kiepert, war selbst dieser Ansicht. Er bezeichnet seine eigene Karte im Anhang zu von Hahns Reisebericht als so unzuverlässig, dass es ein „irrationelles Verfahren“ sei, eine Kopie der Karte anzufertigen und darin Ergänzungen einzutragen.</ref>, er weist lediglich darauf hin, dass es im weiteren Umkreis ein Dorf dieses oder ähnlichen Namens gegeben haben mag.<ref>Ebenso gut kann es sich aber auch nur um einen Han gehandelt haben, wie man am Beispiel [[Derbend]] sieht. Berghaus beklagt in seinem ''Almanach für das Jahr 1838'' die Albernheit, die Namen von Gasthöfen in Karten einzutragen, obwohl sie sich bei jedem Besitzerwechsel ändern können.</ref> Eine Klärung, was es mit dem Gori auf sich hat, das May in seiner Karte gefunden hat, wird demnach nicht mehr möglich sein. Es gab jedoch ein Dorf, das vom Namen her mit dem Gori der alten Karten identisch gewesen sein könnte und das auch von der Lage her nicht auszuschließen ist: Tschjaffa Gurrit, das in der Nähe der Mündung des Gomsiqes in den Drin gelegen haben muss<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien&nbsp;1867 S.&nbsp;207</ref> und somit im Vau-Deja-Stausee untergegangen wäre. In einer Karte von 1821<ref> C. G. Reichard: ''Der Europäische Theil des Türkischen Reichs'' Friedrich Campe, Nürnberg&nbsp;1821</ref> findet sich der Name Gurit an der Stelle, an der die übrigen Karten Gori nennen.
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Die geografische Expedition von Hahns im Jahre 1863 fand statt, weil das gesamte Gebiet des Drin aus westeuropäischer Sicht vollkommen unerforscht war. Gori war jedoch schon vorher in der Karte an genau der gleichen Stelle eingetragen wie noch bis mindestens 1885. Der Karteneintrag ist demnach vollkommen bedeutungslos<ref>Der Verfasser der Karte, die damals als die beste galt, Heinrich Kiepert, war selbst dieser Ansicht. Er bezeichnet seine eigene Karte im Anhang zu von Hahns Reisebericht als so unzuverlässig, dass es ein „irrationelles Verfahren“ sei, eine Kopie der Karte anzufertigen und darin Ergänzungen einzutragen.</ref>, er weist lediglich darauf hin, dass es im weiteren Umkreis ein Dorf dieses oder ähnlichen Namens gegeben haben mag<ref>Ebenso gut kann es sich aber auch nur um einen Han gehandelt haben, wie man am Beispiel [[Derbend]] sieht. Berghaus beklagt in seinem ''Almanach für das Jahr 1838'' die Albernheit, die Namen von Gasthöfen in Karten einzutragen, obwohl sie sich bei jedem Besitzerwechsel ändern können.</ref>. Eine Klärung, was es mit dem Gori auf sich hat, das May in seiner Karte gefunden hat, wird demnach nicht mehr möglich sein. Es gab jedoch ein Dorf, das vom Namen her mit dem Gori der alten Karten identisch gewesen sein könnte und das auch von der Lage her nicht auszuschließen ist: Tschjaffa Gurrit, das in der Nähe der Mündung des Gomsiqes in den Drin gelegen haben muss<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien&nbsp;1867 S.&nbsp;207</ref> und somit im Vau-Deja-Stausee untergegangen wäre. In einer Karte von 1821<ref> C. G. Reichard: ''Der Europäische Theil des Türkischen Reichs'' Friedrich Campe, Nürnberg&nbsp;1821</ref> findet sich der Name Gurit an der Stelle, an der die übrigen Karten Gori nennen.
  
 
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