Die Gum (FS)
Handelnde Personen in Die Gum (FS) |
Ich-Erzähler |
Handlungsorte |
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Die Gum. Ein Abenteuer aus der Sahara von Karl May ist eine frühe Orienterzählung Karl Mays.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Das Abenteuer erschien erstmals 1878 in der Zeitschrift Frohe Stunden. Unterhaltungsblätter für Jedermann (2. Jg. 1878, Nr. 12, S. 190 f.; Nr. 13, S. 204–208; Nr. 14, S. 221–223) des Verlags Bruno Radelli.[1] In dieser Fassung wurde die Geschichte zu Mays Lebzeiten nicht wieder veröffentlicht.
Seit 1967 ist die Erzählung modernisiert in Band 71 der Gesammelten Werke, Old Firehand, enthalten.
In der Reihe Karl May Taschenbücher erschien erstmals 1971 eine Lizenzausgabe des 71. Bandes.
Im gleichen Jahr veröffentlichte die Karl-May-Gesellschaft als Privatdruck den Band Frohe Stunden in der Reihe Erstdrucke Karl Mays in Faksimile-Ausgaben, in dem auch ein Reprint der Erstveröffentlichung enthalten ist.
Im Jahre 2000 wurde der Erstdruck im Reprint-Band Frohe Stunden der Karl-May-Gesellschaft wiederveröffentlicht.
Unter dem Titel Der "Herr mit dem dicken Kopf" erschien 2007 eine bearbeitete Fassung der Geschichte im Sonderband zu den Gesammelten Werken An der Quelle des Löwen.
2009 veröffentlichte der epubli Verlag den Sammelband Erzählungen Band II. Abenteuererzählungen, der den unbearbeiteten Text im Neusatz beinhaltet.
Inhalt[Bearbeiten]
- Assad Bei, der Heerdenwürger.
- Hedjahn-Bei, der Karavanenwürger.
Der Ich-Erzähler ist, bewaffnet mit einem "Bärentödter", gekauft in Front-Street, St. Louis, am nördlichen Rande der Sahara, wo er beim Eintreffen in einem Dorf erfährt, dass alle Bewohner sich zu einer Löwenjagd begeben hatten. Er folgt ihnen und kommt dazu, als der Löwe gerade den Scheich überfallen hat. Der Löwe wird erschossen und der Ich-Erzähler unter anderem mit einem Bischarin-Hedschin belohnt.
Im zweiten Kapitel befindet sich der Ich-Erzähler bei einer Karawane und ist sich sicher, dass diese falsch geführt wird. Als er Ibn Suleiman, den Führer der Karawane, nachts bei einem Treffen mit dem Scheik der Gum, der Raubkarawane, überrascht, ersticht er ersteren und zwingt letzteren zu dem Eid, die Karawane auf den richtigen Weg und bis zum nächsten Brunnen zu führen und sie bis dahin mit Speise und Trank aus den Beuteln und Schläuchen der Gum zu versorgen. Wenige Minuten später erkennen der Scheik das Bischarin-Hedschin und der Ich-Erzähler den Scheik, der es ihm geschenkt hatte. Dieser hält sein Wort und bringt die Karawane wohlbehalten und gut versorgt bis kurz vor Siwah, wo man sich in Frieden trennt:
- "Rabbena chaliëk, Gott erhalte Dich! Du hast zwei große Bei's bezwungen, Assad-Bei, den Heerdenwürger und Hedjahn-Bei, den Karavanenwürger. Schieß auf den "Herrn mit dem dicken Kopfe" so viel Mal Du noch willst, aber hüte Dich in Zukunft vor der Gum, denn Allah giebt nur selten zu, daß einer seiner Gläubigen dem Fremdling unterliegt. Sallam aaleïkum, Friede und Heil sei mit Dir!"[2]
Varianten[Bearbeiten]
- Eine Bearbeitung der Ur-Fassung (vermutlich von nicht-autorisierter dritter Hand) wurde ab 1894 als Titelerzählung in dem Sammelband Der Karawanenwürger veröffentlicht.
- Eine eigene Neufassung schuf Karl May mit der Erzählung Unter Würgern, für die er zusätzlich auf Die Rose von Sokna zurückgriff. Diese Fassung erschien unter dem Titel Die Wüstenräuber bei Bachem und wurde schließlich wieder unter dem Titel Die Gum in den Band Orangen und Datteln aufgenommen.
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Hartmut Kühne: Renald und Rahel "Unter Würgern". In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 51/1982, S. 29–32. (Onlinefassung)
- Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 bzw. K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9 (enthält die zu Mays Lebenszeit erschienenen Werke)
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913–1945. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3-7802-0157-7
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Der Eintrag in der Bücherdatenbank.