Der Hauptmann von Batavia

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Der Hauptmann von Batavia ist eine Erzählung von Robert Kraft.

Inhalt[Bearbeiten]

Artur Hennig kehrt nach Jahren der Abwesenheit in sein Heimatdorf Beheim zurück. Sein verstorbener Vater war hier einst Rittergutsbesitzer, nach einem unverschuldeten Bankrot aber mitsamt seinem Sohn aus dem Land entflohen. Artur, der nach der Flucht aus der Heimat in der holländischen Fremdenlegion gedient hat und später nach Amerika gegangen war, muss nun seinen Militärdienst in Deutschland ableisten und wird schließlich Bursche bei Leutnant von Tonn, genannt Tönnchen. Dieser, der Artur den Namen "Hauptmann von Batavia" beilegt, ist stets in Geldschwierigkeiten, sein Bursche kann ihm aber einmal sogar mit einer größeren Summe aushelfen. In seiner Freizeit frönt Tönnchen seinem einzigen Hobby: Der Kerbholzschnitzerei, wobei er das Holz von Zigarrenkisten bearbeitet.

Die Ländereien, die früher Hennigs Familie gehört haben, sind zu dieser Zeit in die Hände einer Amerikaner englischer Abstimmung, Lady Ethel Bristol, übergegangen. Sie lebt im Beheimer Schloss unter anderem in Gesellschaft einer noch jungen Witwe, Mrs. Hockins, die in der Stadt allgemein für ihre Kammerzofe gehalten wird. Artur kennt diese von früher her und hält sich nun öfter im Schloss auf. Einmal bittet er Tönnchen, eine Fotografie der vermeintlichen Zofe mit einem Kerbholzrahmen zu versehen, danach soll der Leutnant auch ein Portrait von Lady Bristol mit einem solchen Rahmen schmücken. Von Tonn hält sich infolge des durch diese Arbeit zustande gekommendne Kontakts nun ebenfalls oft auf dem Schloss auf und macht sich bereits Hoffnungen auf eine reiche Heirat mit Lady Bristol, als durch holländische Offiziere, die sich als Touristen in Beheim aufhalten, die Wahrheit ans Licht kommt: Lady Bristol ist bereits mit dem Grafen von Mohakare verheiratet. Dieser hatte einst Karriere in der Fremdenlegion gemacht und war, als er Mitglieder der holländischen und englischem Königsfamilie auf Java vor einem Aufstand der Mohaks gerettet hatte, in den Stand eines Grafen gehoben worden – und dieser Graf ist Artur Hennig.

Tönnchen bricht sich am kommenden Tag bei einem Sportunfall ein Bein, seine Pflege übernimmt daraufhin Mrs. Hokins, die sich als verwitwete Schwester der Lady Bristol herausstellt und von ihrem verstorbenen Mann in Amerika die weltgrößte Fabrik für Zigarrenkisten geerbt hat. Nach seiner Genesung heiratet von Tonn Lucy Hockins und übernimmt in Amerika die Leitung der Fabrik, wobei er hauptsächlich seiner Leidenschaft – der Kerbholzschnitzerei mit Zigarrenkistenholz – frönen kann.

Editionsgeschichte[Bearbeiten]

Der Hautpmann von Batavia erschien 1912, eingeschoben in den Roman Das Gauklerschiff. Die Irrfahrten der Argonauten. Er bildet das Kapital 78, das in den Lieferungen 31 und 32 abgedruckt wurde und war auch in den Nachauflagen enthalten.[1]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Thomas Braatz: Robert Kraft. Farbig illustrierte Bibliographie. Leipzig & Wien, 2006, S. 695 ff.