Johann Nepomuk Vogl

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Johann Nepomuk Vogl (* 7. Februar 1802 in Wien; † 16. November 1866 in Wien) war ein österreichischer Schriftsteller, Lyriker und Publizist.

Johann Nepomuk Vogl und Karl May[Bearbeiten]

Erwähnungen in Karl Mays Werk[Bearbeiten]

"Ade, Du liebes Waldesgrün, ade!
Ihr Blümlein mögt noch lange blühn, ade!
Mögt andre Wandrer noch erfreun
Und ihnen Eure Düfte weihn, ade!"
gilt einem ganz anderen Walde, dem Laubwalde, welcher seine Eichen- und Buchenstämme in den Boden des Unterlandes gründet und das lebendige und bewegliche Grün seiner Blätter nur hier und da mit einer Gruppe dunkler Nadelhölzer schattirt. ("Geographische Predigten")

Auf der Alm
"Als ich d'rauf am Morgen schied,
Hört ich ferne noch ihr Lied,
Und zugleich mit Schmerz und Lust
Trug ich's fort in meiner Brust.
Und seitdem, wo ich auch bin,
Schwebt mir vor die Sennerin,
Und sie ruft: 'Kehr um geschwind!'
Auf der Alm, ja
Auf der Alm, ja
Auf der Alm, da giebt's ka Sünd!"
So klang es hell und getragen von der Höhe in das Thal hinab, gesungen von zwei Menschenkindern, welche, obgleich verschieden nach Alter und Geschlecht, diesen dritten Vers des bekannten und beliebten Liedes aus voller Brust ertönen ließen. Ihre Gesichter glänzten förmlich vor Vergnügen, und aus ihren blitzenden Augen leuchtete die herzliche Freude über das Echo, welches ihr Jodler an den gegenüber liegenden Felswänden wach rief. ("Der Weg zum Glück")

Welch eine Enttäuschung! Das war ja der alte Mensch, welcher da unten in der Orchesterloge gesessen und die unanständige, gemeine Nase hinauf nach dem ersten Rang gezogen hatte! Und das Mädchen neben ihm? Das soll die Mureni sein? O weh!
Es ging jenes leise Geräusch durch den Raum, welches dem geübten Künstler schon im Voraus sagt, daß er zu kämpfen haben werde und sich ja auf keinen Beifall spitzen möge.
Aber nun erklangen die Töne der Zither durch den Raum, bei dessen Weite und Höhe sie auf den entfernten Plätzen an Stärke außerordentlich verlieren mußten.
"Also, nicht zu stark vorerst, Sepp!" flüsterte Leni. Und dann, als das Vorspiel beendet war, begann sie mit dem Pathen:
"Von der Alm, da ragt ein Haus
Niedlich übers Thal hinaus;
Drinnen wohnt mit frohem Sinn
Eine schöne Sennerin.
Senn'rin singt so manches Lied,
Das durch Thal und Nebel zieht.
Horch, es klingt durch Luft und Wind:
Auf der Alm, da giebts ka Sünd!"
Leni hatte gesungen ganz wie früher. Ihrer Stimme war nicht ein Spur der Schulung anzuhören, welche sie seit jener Zeit genossen hatte. Und auch den Jodler "Hol di ei i di", welcher auf die letzte Zeile folgte, sang sie ganz in derselben einfachen Weise wie vormals.
Als derselbe verklungen war und der Sepp das Vorspiel für die zweite Strophe begann, flüsterte er:
"Jetzt schau mal hinaus zu denen Herrschafterln, was sie halt für Gesichtern schneiden!"
"Sehr schlimme!"
"Du singst aberst auch schlimm!"
"Dann wirds besser."
Jetzt war das Vorspiel zu Ende und es folgte die Fortsetzung:
"Als ich jüngst auf schroffem Pfad
Ihrem Paradies genaht,
Trat sie flink zu mir heraus,
Bot zur Herberg mir ihr Haus,
Fragt nicht lang: Was thust allhier?
Sondern setzte sich zu mir,
Sang ein Lied, so weich, so lind:
Auf der Alm, da giebts ka Sünd!
Hol di ei i di!"
Für den Unbetheiligten wäre es wirklich ein Genuß gewesen, den Ausdruck dieser weit über tausend Gesichter zu beobachten. Jedes war anders, aber auf allen zeigte sich die eine Miene der größten, allergrößten Enttäuschung. Man wandte die Köpfe hin und her, blickte sich groß an, versteckte die Nase hinter Fächer oder Taschentuch – und wohl nur die Anwesenheit des Königs hielt Viele ab, der Indignation einen lauten Ausdruck zu geben.
Und nun kam die dritte Strophe:
"Und als ich dann von ihr schied,
Klang von fern mir noch ihr Lied,
Und zugleich mit Schmerz und Lust
Trug ichs fort in meiner Brust,
Und seitdem, wo ich auch bin,
Schwebt mir vor die Sennerin,
Hör sie rufen: Komm geschwind,
Auf der Alm, da giebts ka Sünd!
Hol di ei i di!"
Der erfahrene Theaterdirector hatte natürlich geahnt, welchen Mißerfolg dieser Vortrag haben werde, und da ihm am Meisten vor dem Unwillen des Königs bangte, so war er nach dessen Loge gegangen und da eingetreten, um in respectvoller Entfernung einen etwaigen Wink zu erwarten.
...
"Was war das? Warum dieses Lied!"
"Majestät, sie hat es nicht anders haben wollen."
"Warum?"
"Joseph Brendel ist ihr Pathe, der einzige Mensch, den sie im Leben gehabt hat."
"Ach so!"
"Und da hat sie den ersten Schritt mit ihm, dem lieben, alten Almler, thun wollen, an seiner treuen Seite und mit grad dem Liede, welches sie so oft mit ihm gesungen hat." ("Der Weg zum Glück")

Weblinks[Bearbeiten]

  • Der vollständige Eintrag in der großen Wikipedia.