Huc und Gabet

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Évariste Régis Huc und Joseph Gabet waren zwei französische Missionare.

Leben[Bearbeiten]

Der Franzose Évariste-Régis Huc (* 1813; † 1860) war seit 1839 erst in Macao, dann ab 1841 am Südrand der Mandschurei als Missionar tätig. Er erlernte dabei chinesisch und passte sich auch äußerlich in Bekleidung und Sitten seiner Umgebung an.

Im September 1844 brach er mit seinem Vorgesetzten Abbé Joseph Gabet (* 1808; † 1853) auf zu Wanderungen durch die Mongolei nach Thibet zur Hauptstadt des Tale Lama.

In Lhasa endlich angekommen, müssen die beiden Missionare auf Drängen des chinesischen Gesandten sehr schnell wieder abreisen. Am 15. März 1846 brechen sie auf und reisen quer durchs chinesische Reich hinunter nach Kanton, dann nach Macao.

Die Reiseberichte verfasste Huc allein. Sie erschienen 1850 in französischer Sprache und 1855 in deutscher Übersetzung. Während Gabet China verließ, blieb Huc längere Zeit in Macao, ging dann nach Kanton und durchwanderte China.

Huc und Gabet bei Karl May[Bearbeiten]

Huc und Gabet werden in Karl Mays Reiseerzählung Der Brodnik erwähnt:

"Hü-ik war ein großer Lama. Er kam, uns einen sehr schönen Glauben zu lehren. Er erzählte uns von dem Himmelsherrn und seinem Sohne, von einer heiligen Jungfrau, welche die Mutter Gottes ist, und von einem Geiste, welcher fromm und selig macht. Der Sohn des Himmelsherrn kam auf die Erde, um die Sünde wegzunehmen, und kehrte in den Himmel zurück, nachdem er Tote erweckt, Kranke geheilt und noch sehr viel andere große Thaten und Wunder verrichtet hatte."
Dieser Mann sprach jedenfalls von einem Missionär. Ich suchte zu erfahren, wen er meinte.
"Wo ist dieser gelehrte Lama jetzt?"
"Er kam aus dem Lande der Framba[1] und hatte einen Gefährten bei sich, der Scha-pe genannt wurde. Ich traf sie in dem großen Lamakloster Kun-bum. Sie gingen dann nach Lha Ssa, durften aber nicht dort verweilen, sondern wurden von dem Kin-tschaï[2] des Kaisers fortgeschickt."[3]

Sonstiges[Bearbeiten]

Ansgar Pöllmann, der Karl May Plagiate vorwarf, führt für Der Kiang-lu eine Übernahme aus Huc und Gabet, Wanderungen durch das chinesische Reich an.[4]
Karl May antwortet:

Die Quellen, aus denen ich schöpfte, waren Ehrenmänner, Huc, Gabet, Heine. Ich brauche mich nicht zu schämen, mich und meine Leser aus ihnen belehrt zu haben.[5]

Dass Wanderungen durch das Chinesische Reich eine Quelle Mays war, ist inzwischen unbestritten. Das Buch befindet sich in Karl Mays Bibliothek.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Franzosen.
  2. Gesandten.
  3. Karl May: Der Brodnik. In: Karl Mays Werke, S. 60180 f. (vgl. KMW-IV.24, S. 365).
  4. Ansgar Pöllmann: Kritische Spaziergänge: XIII. Ein Abenteurer und sein Werk. III. Ein literarischer Dieb. In: Über den Wassern. Münster 1910.
  5. Karl May: Auch "über den Wassern".

Werke[Bearbeiten]

  • Évariste Régis Huc und Joseph Gabet: Wanderungen durch die Mongolei und Thibet zur Hauptstadt des Tale Lama. Von Huc und Gabet. In deutscher Bearbeitung herausgegeben von Karl Andree. Leipzig, Lorck, 1855. – Auch erschienen unter dem Titel: Wanderungen durch das Chinesische Reich. In deutscher Bearbeitung herausgegeben von Karl Andree. Hausbibliothek für Länder- und Völkerkunde. Bd. 8. Lorck Leipzig 1855.
  • Évariste Régis Hus: Das Chinesische Reich. Zwei Bände. Dyk Leipzig 1856.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]