Karl-May-Archiv Bamberg

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In der Presse wird manchmal der Teil des Nachlasses von Karl May, der sich im Besitz der Verleger-Familie Schmid befindet und zur Zeit (September 2008) von Lothar Schmid zum Verkauf angeboten wird, als "Karl-May-Archiv" bezeichnet. Dieses Archiv ist nicht zu verwechseln mit dem "Karl-May-Archiv" in Göttingen oder mit dem Archiv des Karl-May-Verlags.

Der Nachlass wurde zum "Kulturgut" erklärt und darf nicht ins Ausland gebracht werden.

Verkauf des Karl-May-Nachlasses[Bearbeiten]

Der Anfang von Old Surehand I

Ziel der Verkaufsaktion ist es nach Aussagen der Verlegerfamilie, den Nachlass möglichst geschlossen der öffentlichen Hand zu übergeben. Die Preisvorstellungen von Lothar Schmid liegen bei etwa 15 Millionen Euro, wobei er sich auf ältere Gutachten stützt. Der Freistaat Sachsen als potentieller Käufer bot bisher (April 2008) – gestützt auf eigene Gutachten – maximal 3,5 Millionen.

Der zu verkaufende Nachlass umfasst Briefe, Manuskripte und Notizen Karl Mays. Es ist aber nicht genau bekannt, welchen Umfang der Nachlass hat bzw. was alles in dem Angebot enthalten ist.

Bei den Manuskripten sind die beiden Bände "Ardistan und Dschinnistan", Band 3 und 4 vom "Silberlöwen", "Und Friede auf Erden!" und "Winnetou IV" dabei. Ebenso auch frühere Texte zu "Old Surehand" und "Satan und Ischariot".[1]

Joachim Güntner schrieb in einem Zeitungsbericht:[2]

[...] Karl Mays handschriftlicher Nachlass, im Unterschied zu nachgelassenen Möbeln und seiner Bibliothek auch kurzerhand als «Archiv» bezeichnet, enthält in der Hauptsache zehn originale Romanmanuskripte. Dazu kommen Briefe von und an May, Gedichte, Musiknoten (Leser werden sich vielleicht erinnern, dass in «Winnetou III» ein vom Autor komponiertes «Ave Maria» eine herzergreifende Rolle spielt), persönliche Dokumente, Hunderte von Postkarten und eine Vielzahl sogenannter Ephemera: Notizzettel, Rezepte, Menukarten, Hotelrechnungen und Fahrscheine, die beweisen sollten, dass der Reiseschriftsteller May wirklich (wenn auch erst spät in seinem Leben) den Orient bereist hat.
Einmal habe ich eine kleine Tüte mit Samen in der Hand, in einer anderen befinden sich getrocknete Pflanzen, Mitbringsel aus Ägypten. Liebreizend ist ein kleiner, fest gebundener Band, der sich als selbstgeschriebenes Kochbuch entpuppt. Vorn liegt ein Zettel ein: von «Karl», der empfiehlt, beim Rösten von Semmelbröseln Petersilie beizugeben, das sei «orientalisch, aber sehr gut». Hier spricht ein frischgebackener Weltenbummler, der die Daheimgebliebenen souverän an seinen nahöstlichen Erfahrungen teilhaben lässt. Eine grosse Freude sind die Ansichtskarten. Das liegt aber nicht an Karl May, der auf ihnen oft nur kurze Grüsse verschickt, sondern an den hübschen Motiven und der Gestaltung. Wie will man ihren Wert für die Nachwelt beurteilen? Lothar Schmid führt an, erst kürzlich sei eine Karte bei Ebay «für 856 Euro» versteigert worden.

Sonstiges[Bearbeiten]

Der Nachlass ist in einer Datenbank erschlossen.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Interview, WKMB 3/008, S. 12.
  2. Winnetous Erbe ist den meisten zu teuer, NZZ vom 22. September 2008.

Literatur[Bearbeiten]