Red Cloud

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Machpiya-luta (Lakota: Maȟpíya Lúta), besser bekannt als Red Cloud ("Rote Wolke"; * 1. Dezember 1822 an der Gabelung des Platte River im heutigen Nebraska; † 10. Dezember 1909 im Pine-Ridge-Reservat, South Dakota) war Anführer der Bad Faces (Ite Sica), einer militanten Gruppe der Oglala-Lakotas, und einer der größten Häuptlinge der Prärie-Indianer.

Leben[Bearbeiten]

Wohngebiete der Sioux-Stämme einst und heute

Red Clouds Mutter war eine Oglala-Lakota, sein Vater ein Brulé-Lakota. Seinen Namen soll er nach einem Meteor erhalten haben, der am Tage seiner Geburt eine Schar roter Wolken über den Himmel der Prärien nachzog. Eine andere Erklärung meint, er habe ihn nach einem Kriegszug seiner Krieger in roter Verhüllung erhalten. Weil seine Eltern früh starben, wurde er von einem Onkel großgezogen. Seinen ersten Ruhm begründete er als Heiler, der die von Weißen eingeschleppte Cholera mit pflanzlichen Säften lindern konnte.

Als in den Bergen des heutigen Staates Montana 1862 Gold gefunden wurde, war Red Clouds Wohngebiet plötzlich für Siedler und Goldsucher interessant geworden. Da diese Neuankömmlinge mitten durch die besten Jagdgebiete strömten, mussten sich die Indianer gegen die Ausrottung der Bisons wehren. Unter Red Clouds Führung begann ein Kleinkrieg gegen die Eindringlinge, so dass der umkämpfte Weg der Wagenzüge den Namen "Bloody Bozeman Trail" erhielt. Bei Friedensverhandlungen 1866 in Fort Laramie wehrte sich Red Cloud gegen die Absichten der US-Regierung:

Der weiße Vater (der US-Präsident) schickt uns Geschenke und will, dass wir ihm die Straße verkaufen. Aber bevor die Indianer ja oder nein dazu sagen, kommt der weiße Häuptling (der Truppen-Befehlshaber Colonel Henry Carrington) mit seinen Soldaten und stiehlt sie.
Häuptling Red Cloud um 1880

Obwohl einige Häuptlinge den Vertrag unterzeichneten, begann er mit rund 4.000 Kriegern einen Guerillakrieg gegen die Trecks und Militärposten. Dies wurde von den Weißen der "Red-Cloud-War", auch Bozeman-Krieg (1866/67), genannt. Am 21. Dezember 1866 lockte er eine Truppe von 80 Soldaten unter Captain William Fetterman in eine Falle und vernichtete sie bis auf den letzten Mann (das "Fetterman-Massaker"). Schließlich gab die US-Regierung nach und zog alle Soldaten aus dem Powder-River-Gebiet ab. Die bereits erbauten Forts wurden von den Lakotas niedergebrannt. 1868 wurde in einem Vertrag dieser Bereich als "uneingeschränktes Indianerterritorium" bestätigt. Nach einem Besuch in Washington war Red Cloud von der Hoffnungslosigkeit des Kampfes gegen die Weißen überzeugt:

"Unser Volk schmilzt wie der Schnee am Hügelhang in der Sonnenwärme, während die Angehörigen eures Volkes wie die Grashalme im Frühling aus der Erde sprießen."

Mit seinem Friedenswillen machte er sich einige berühmte Häuptlinge wie Sitting Bull oder Crazy Horse zu Feinden, hielt aber an seiner Meinung fest. Seine diplomatischen Versuche, das Land der Lakota zusammenzuhalten, blieben aber vergeblich. Im Jahre seines Todes war es in fünf kleine Reservate aufgesplittert, die keine Büffeljagd mehr ermöglichten.

Red Cloud blieb jedoch der einzige Indianerhäuptling, der durch einen nachhaltigen Sieg die Regierung zum Verhandeln gezwungen hatte.

Weblinks[Bearbeiten]