Thal des Todes

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Thal des Todes
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Im Tal des Todes

Das Tal des Todes ist ein geheimnisumwitterter Ort, an dem Roulin eine Quecksilbermine betreibt und Menschen auf Nimmerwiedersehen verschwinden lässt.

Geografie[Bearbeiten]

Der Thalkessel hatte einen Durchmesser von vielleicht zwei englischen Meilen. Er wurde von schwarzen Felswänden gebildet, welche beinahe lothrecht abfielen und von schmalen, tiefen Klüften zerrissen waren. Diese Wände machten einen beängstigenden, unheimlichen Eindruck. Es war, als ob hier einmal ein großer Brand gewüthet habe, der die Felsen schwarz färbte, oder als ob hier der Eingang in das glühende Innere der Erde sei, der sich mit Felstrümmern vor Kurzem erst verschlossen habe [...] Keine Spur eines Baumes, eines Grashalmes! Todt, todt und abermals todt war Alles rings umher. [...] Nämlich gerade in der Mitte des öden Kessels erhob sich ein steiler Berg, dessen Felswände senkrecht in die Höhe stiegen.[1]

Gebäude[Bearbeiten]

Im hinteren Teil des Tales befindet sich ein Gebäude.

Es waren drei Steinmauern, welche rechtwinklich auf einander stießen, an der Felswand errichtet, so daß sie mit dieser letzteren ein ziemlich großes Quadrat bildeten.[2]

Auf der hinteren Seite befindet sich eine eisenbeschlagene Tür ohne Schloss, die auf Zuruf von Arabella geöffnet wird.

[Danach gelangt man] durch einen finsteren Hausgang in den Hof, dessen drei Seiten das Mauerwerk des Gebäudes bildete, während die vierte an den senkrechten Felsen des vermeintlichen Vulkans stieß. Hier im Hofe gab es allerdings einige Fenster.
Von Glas und Rahmen aber war keine Spur. Die Fenster bestanden nur in schmalen, schießschartenähnlichen Maueröffnungen.[3]
Er ging auf eine ziemlich breite, steinerne Treppe zu, welche er emporstieg. [...] Droben öffnete er eine Thür. Sie war nur angelehnt gewesen und bestand ganz aus Eisen. Das war der Eingang in den Raum, den er Saal genannt hatte. Dieser war nur eine Stube, in welcher ein alter Tisch nebst einigen eben solchen Stühlen stand. Zwei Mauerscharten bildeten die Fenster [...][4]

In dem Gebäude gibt es zwei Flügel. Der rechte ist nur mit Dachpappe gedeckt, der linke immerhin noch mit Brettern. Das Zimmer, das Oskar Steinbach angewiesen wurde, war im rechten Flügel und sehr klein. Es hatte keine Fenster und war möbliert mit einem Tisch und zwei Stühlen. Vom linken Flügel aus führt eine Holztreppe auf das Dach.

In der Küche gibt es unter einer beweglichen Steinplatte einen Vorratskeller und einen Brunnen.

Bewohnt wird das Gebäude von Roulin, Juanito Alfarez, Arabella und Annita.

Bergwerk[Bearbeiten]

Im Hof befindet sich eine Zisterne mit fauligem Regenwasser. Sie war aus schweren Steinen aufgeführt und hatte einen ziemlich bedeutenden Durchmesser. In ihrer halben Höhe ist eine niedrige, schmale, mit starkem Eisenblech beschlagene Tür. Sie war durch ein Hängeschloss verschlossen. Da hindurch geht es durch einen langen Gang in das eigentliche Bergwerk.

Nach zwei Vorratsräumen, die jeweils mit Türen verschlossen sind, kommt man an eine Tür, die zusätzlich mit einer Selbstschussanlage versehen ist. Dahinter befindet sich ein Raum, von dem aus mehrere Schächte abzweigen. In denen arbeiten die gefangenen Mädchen Rosa, Mercedes, Christina, Paulina, Augusta und "Frau Hauser". Nach einer weiteren verschlossenen Tür geht es wieder aufwärts zu der Destillerie. Hier arbeiten u. a. Martin Adler, Arthur Wilkins, Friedrich Hauser und ein Indianer.

Im Schacht, der nach oben führt, befindet sich ein kleines Versteck und auch ein langes Seil.

zum Namen[Bearbeiten]

Erklärung von Sam Barth:

"[...] Warum trägt das Thal diesen Namen?"
"Gewiß weiß ich es nicht; aber ich glaube, daß der Tod auf irgend einer Geschäftsreise dort verunglückt ist und den Hals gebrochen hat. Man hat ihn gleich an der Unglücksstelle begraben. Es ist ein Thal und heißt also das Todesthal."[5]

Erklärung von Juanito Alfarez:

"[...] Ihr erblickt eine öde Felsenschlucht, in welcher die Luft in der Sonnengluth kocht. Es ist da einmal ein ganzer Indianerstamm niedergemetzelt worden. Die Knochen liegen noch zerstreut umher. Darum wird die Schlucht das Thal des Todes genannt."[6]

Sonstiges[Bearbeiten]

Rein geografisch könnte May durchaus das "Death Valley" gemeint haben.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27304 f. (vgl. KMW-II.23, S. 1931).
  2. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27307 f. (vgl. KMW-II.23, S. 1933).
  3. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27310 (vgl. KMW-II.23, S. 1935).
  4. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27311 (vgl. KMW-II.23, S. 1935 f.).
  5. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27244 (vgl. KMW-II.23, S. 1892).
  6. Karl May: Deutsche Herzen, deutsche Helden. In: Karl Mays Werke, S. 27295 (vgl. KMW-II.23, S. 1925).

Weblinks[Bearbeiten]