Bearbeiten von „Mansurah“

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Wann und aus welchem Grund der Niedergang begann, ist unbekannt. Es wird jedoch aus dem 19. Jahrhundert aus der ganzen Schott-Region ein sehr langsamer, aber kontinuierlicher Rückgang der Ergiebigkeit der Quellen berichtet,<ref>Duveyrier: ''Sahara algérien et tunisien.''  S.&nbsp;59.</ref> so dass immer mehr Landwirtschaftsflächen aufgegeben werden mussten. Der Geograf und Forschungsreisende Duveyrier berichtet aber aus dem Jahr 1860, dass die von Scheikh et-Tidjani genannte bemerkenswert große Quelle Aïn Thora unter diesem Namen noch vorhanden sei.
 
Wann und aus welchem Grund der Niedergang begann, ist unbekannt. Es wird jedoch aus dem 19. Jahrhundert aus der ganzen Schott-Region ein sehr langsamer, aber kontinuierlicher Rückgang der Ergiebigkeit der Quellen berichtet,<ref>Duveyrier: ''Sahara algérien et tunisien.''  S.&nbsp;59.</ref> so dass immer mehr Landwirtschaftsflächen aufgegeben werden mussten. Der Geograf und Forschungsreisende Duveyrier berichtet aber aus dem Jahr 1860, dass die von Scheikh et-Tidjani genannte bemerkenswert große Quelle Aïn Thora unter diesem Namen noch vorhanden sei.
  
Zur Zeit der ottomanischen Herrschaft in Tunesien muss der Ort noch eine gewisse Bedeutung, zumindest strategischer Art, gehabt haben. Duveyrier war bei seinem Aufenthalt in Mansoura noch in einem ''bordj''<ref>''Bordj'' werden die für die Regentschaften Algier, Tunis und Tripoli typischen ottomanischen Festungen genannt.</ref> zu Gast, ebenso wie ein anderer Geograf und Forschungsreisender, Guérin, im selben Jahr (1860). Zu diesem Zeitpunkt war die Festung, ''Bordj el Mansoura'' genannt, schon nicht mehr im Besitz der türkischen Obrigkeit, sondern des lokalen Stammesführers. Duveyrier stellte fest, dass sie großenteils aus wiederverwendeten römischen Steinen erbaut war.  
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Zur Zeit der ottomanischen Herrschaft in Tunesien muss der Ort noch eine gewisse Bedeutung, zumindest strategischer Art, gehabt haben. Duveyrier war bei seinem Aufenthalt in Mansoura noch in einem ''bordj''<ref>''Bordj'' werden die für die Regentschaften Agier, Tunis und Tripoli typischen ottomanischen Festungen genannt.</ref> zu Gast, ebenso wie ein anderer Geograf und Forschungsreisender, Guérin, im selben Jahr (1860). Zu diesem Zeitpunkt war die Festung, ''Bordj el Mansoura'' genannt, schon nicht mehr im Besitz der türkischen Obrigkeit, sondern des lokalen Stammesführers. Duveyrier stellte fest, dass sie großenteils aus wiederverwendeten römischen Steinen erbaut war.  
  
 
Zu dieser Zeit war Mansoura ein auf einer kleinen Anhöhe gelegenes schönes Dorf, das von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben war. Der Zugang war nur durch ein Tor möglich. Im Gegensatz zu anderen Oasen der Nachbarschaft war in Mansoura, gemessen an der zu bewässernden Fläche, Wasser im Überfluss vorhanden. Es strömte aus fünf Quellen und am Rand des Dorfs floss ein stets wasserführender Bach vorbei, so dass die Landwirtschaft florierte.
 
Zu dieser Zeit war Mansoura ein auf einer kleinen Anhöhe gelegenes schönes Dorf, das von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben war. Der Zugang war nur durch ein Tor möglich. Im Gegensatz zu anderen Oasen der Nachbarschaft war in Mansoura, gemessen an der zu bewässernden Fläche, Wasser im Überfluss vorhanden. Es strömte aus fünf Quellen und am Rand des Dorfs floss ein stets wasserführender Bach vorbei, so dass die Landwirtschaft florierte.
  
Allein die große Quelle Mansouras lieferte im Jahr 1888 mehr als 100 Liter Wasser je Sekunde.<ref>''Bulletin de l'Association amicale des élèves de l'École Nationale Supérieure des Mines'' Paris&nbsp;1888, S.&nbsp;175.</ref> Für 1975 dagegen liegen Daten vor, nach denen die Quellen insgesamt nur noch 50 Liter je Sekunde lieferten, während für die 105 Hektar bewirtschafteter Fläche 84 Liter je Sekunde benötigt worden wären. Die bereits im neunzehnten Jahrhundert für die gesamte Region konstatierte negative Entwicklung bei der Wasserversorgung hat sich also fortgesetzt.
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Allein die große Quelle Mansouras lieferte im Jahr 1888 mehr als 100 Liter Wasser je Sekunde.<ref>''Bulletin de l'Association amicale des élèves de l'École Nationale Supérieure des Mines''Paris&nbsp;1888, S.&nbsp;175.</ref> Für 1975 dagegen liegen Daten vor, nach denen die Quellen insgesamt nur noch 50 Liter je Sekunde lieferten, während für die 105 Hektar bewirtschafteter Fläche 84 Liter je Sekunde benötigt worden wären. Die bereits im neunzehnten Jahrhundert für die gesamte Region konstatierte negative Entwicklung bei der Wasserversorgung hat sich also fortgesetzt.
  
 
Aus den bedeutenderen Epochen des Ortes sind nur noch wenige Zeugnisse sichtbar. Antike Gebäude gibt es nicht mehr, lediglich Teile von Bewässerungsbauwerken an der Quelle Aïn Kharig sowie zwei ehemals der Bewässerung dienende Becken aus der Römerzeit, in denen jetzt Touristen baden können. Allerdings sind zahlreiche römische Steine, auch Teile von Säulen, sichtbar in den Häusern Mansouras verbaut; vor allem an statisch wichtigen Stellen wie den Grundmauern und den Hausecken. Von der Zitadelle aus der ottomanischen Epoche sind keine Reste mehr zu erkennen.
 
Aus den bedeutenderen Epochen des Ortes sind nur noch wenige Zeugnisse sichtbar. Antike Gebäude gibt es nicht mehr, lediglich Teile von Bewässerungsbauwerken an der Quelle Aïn Kharig sowie zwei ehemals der Bewässerung dienende Becken aus der Römerzeit, in denen jetzt Touristen baden können. Allerdings sind zahlreiche römische Steine, auch Teile von Säulen, sichtbar in den Häusern Mansouras verbaut; vor allem an statisch wichtigen Stellen wie den Grundmauern und den Hausecken. Von der Zitadelle aus der ottomanischen Epoche sind keine Reste mehr zu erkennen.
  
Dagegen wurde in Mansoura noch in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die über neunhundert Jahre zuvor von dem Geografen El-Bekri beschriebene Zeitmesstechnik mittels eines ''gadous'' zur Regelung der Wasserverteilung beobachtet. Beim ''gadous'' handelt es sich um ein Gefäß von etwa 2,5 Litern Inhalt mit einem Loch, das sich, immer wieder mit Wasser aufgefüllt, 22-mal in einer Stunde entleert. Die für die Entleerung nötige Zeitspanne hieß ebenfalls ''gadous'', und je nachdem, wie viele ''gadous'' für die Bewässerung einer Parzelle vorgesehen waren, wurde das Wasser der Quellen in die entsprechenden Kanäle umgeleitet.<ref>Baduel: ''Le pouvoir de l'eau dans le Sud-Tunisien'' S.&nbsp;103.</ref>
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Dagegen wurde in Mansoura noch in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die über neunhundert Jahr zuvor von dem Geografen El-Bekri beschriebene Zeitmesstechnik mittels eines ''gadous'' zur Regelung der Wasserverteilung beobachtet. Beim ''gadous'' handelt es sich um ein Gefäß von etwa 2,5 Litern Inhalt mit einem Loch, das sich, immer wieder mit Wasser aufgefüllt, 22-mal in einer Stunde entleert. Die für die Entleerung nötige Zeitspanne hieß ebenfalls ''gadous'', und je nachdem, wie viele ''gadous'' für die Bewässerung einer Parzelle vorgesehen waren, wurde das Wasser der Quellen in die entsprechenden Kanäle umgeleitet.<ref>Baduel: ''Le pouvoir de l'eau dans le Sud-Tunisien'' S.&nbsp;103.</ref>
  
 
== bei Karl May ==
 
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