Bearbeiten von „Albin Richemonte“
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Da seine Schwester Margot [[Hugo von Königsau|Hugo]] heiratet, ist er mit diesen verwandt. | Da seine Schwester Margot [[Hugo von Königsau|Hugo]] heiratet, ist er mit diesen verwandt. | ||
− | Bedauerlicherweise für ihn misslingen ihm mehrere Mordanschläge auf seinen Schwager, er fällt bei [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] in Ungnade und lebt eine zeitlang in [[Algerien]], wo er sich '''Malek Omar''' nennt und für die Franzosen spioniert. Dort trifft er im [[ | + | Bedauerlicherweise für ihn misslingen ihm mehrere Mordanschläge auf seinen Schwager, er fällt bei [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] in Ungnade und lebt eine zeitlang in [[Algerien]], wo er sich '''Malek Omar''' nennt und für die Franzosen spioniert. Dort trifft er im [[Auras-Gebirge]] auf den jungen Baron Arthur de Sainte-Marie, den er von seinem Cousin Henri Richemonte töten lässt, worauf dieser die Identität des Ermordeten annimmt und beide nach [[Frankreich]] zurückkehren. Begleitet werden sie von [[Liama]], einer jungen Beduinenfrau, die sie entführt haben. |
Durch verschiedene Betrügereien und Schurkenstreiche wird die Familie Königsau um ihr Vermögen gebracht. [[Gebhardt von Königsau]] wird jahrelang von Albin Richemonte gefangen gehalten. | Durch verschiedene Betrügereien und Schurkenstreiche wird die Familie Königsau um ihr Vermögen gebracht. [[Gebhardt von Königsau]] wird jahrelang von Albin Richemonte gefangen gehalten. | ||
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:Man ''»erzählte sich, daß er bereits neunzig Jahre alt sei; aber seine Haltung war kerzengerade, sein dunkles Auge noch voll Leben, und sein Mund noch voll der schönsten Zähne. Diese Letzteren bemerkte man, wenn er sich in zorniger Stimmung befand. Er zog dann mit einer fletschenden Bewegung seiner Oberlippe den dicken, schneeweißen Schnurrbart empor, so daß sein starkes, blendendes Gebiß zu sehen war und demjenigen eines Hundes glich, der sich anschickt, sich auf seinen Gegner zu werfen ... Er war Capitän der berühmten Garde gewesen, hatte für den Ruhm [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] und Frankreichs geblutet und lebte nur der Erinnerung jener, großen ereignißreichen Zeiten. Trotz seines hohen Alters schwärmte er noch heute für die Glorie Frankreichs, hing mit ganzer Seele an dem Namen Napoleon, und war bereit, die wenigen Jahre, welche ihm voraussichtlich noch beschieden waren, der Ehre seines Vaterlandes und der Befestigung des Thrones seines Herrschers zum Opfer zu bringen. Der alte Krieger, den die Last der Jahre nicht zu beugen vermocht hatte, glich einem seit Jahrhunderten in Ruhe liegenden, von Schluchten, Spalten und Rissen tief zerklüfteten Vulkane, zu dessen Spitze man jedoch noch immer mit Mißtrauen emporschaut, da man sich des Gedankens nicht erwehren kann, daß einmal eine Eruption erfolgen könne, bei welcher das so lange Zeit scheinbar schlummernde Verderben desto grimmiger und verheerender hervorbrechen werde. Und wie sein Körper, so war auch seine Geisteskraft noch ungebrochen. Wie sein Auge, noch vollständig ungetrübt, ebenso in die Ferne zu blicken, wie in der Nähe mit seiner Schärfe Alles zu durchdringen vermochte, so waren sein Scharfsinn und seine gute Beobachtungsgabe von Allen gefürchtet, die mit ihm in Berührung kamen. Es hatte noch Keinen gegeben, der klug genug gewesen war, ihn täuschen zu können. Er war ein harter, strenger, eigenwilliger Kopf. Man wußte, daß er in den Mitteln, seine Zwecke zu erreichen, nicht im Mindesten wählerisch sei und sogar gewissenlos sein könne. Die einzige Schwachheit, welche man an ihm entdeckt hatte, war seine mehr als nachsichtige Liebe zu seinem Enkel, den er auf das Aergste verwöhnte.«'' (K. May) | :Man ''»erzählte sich, daß er bereits neunzig Jahre alt sei; aber seine Haltung war kerzengerade, sein dunkles Auge noch voll Leben, und sein Mund noch voll der schönsten Zähne. Diese Letzteren bemerkte man, wenn er sich in zorniger Stimmung befand. Er zog dann mit einer fletschenden Bewegung seiner Oberlippe den dicken, schneeweißen Schnurrbart empor, so daß sein starkes, blendendes Gebiß zu sehen war und demjenigen eines Hundes glich, der sich anschickt, sich auf seinen Gegner zu werfen ... Er war Capitän der berühmten Garde gewesen, hatte für den Ruhm [[Napoleon Bonaparte|Napoleons]] und Frankreichs geblutet und lebte nur der Erinnerung jener, großen ereignißreichen Zeiten. Trotz seines hohen Alters schwärmte er noch heute für die Glorie Frankreichs, hing mit ganzer Seele an dem Namen Napoleon, und war bereit, die wenigen Jahre, welche ihm voraussichtlich noch beschieden waren, der Ehre seines Vaterlandes und der Befestigung des Thrones seines Herrschers zum Opfer zu bringen. Der alte Krieger, den die Last der Jahre nicht zu beugen vermocht hatte, glich einem seit Jahrhunderten in Ruhe liegenden, von Schluchten, Spalten und Rissen tief zerklüfteten Vulkane, zu dessen Spitze man jedoch noch immer mit Mißtrauen emporschaut, da man sich des Gedankens nicht erwehren kann, daß einmal eine Eruption erfolgen könne, bei welcher das so lange Zeit scheinbar schlummernde Verderben desto grimmiger und verheerender hervorbrechen werde. Und wie sein Körper, so war auch seine Geisteskraft noch ungebrochen. Wie sein Auge, noch vollständig ungetrübt, ebenso in die Ferne zu blicken, wie in der Nähe mit seiner Schärfe Alles zu durchdringen vermochte, so waren sein Scharfsinn und seine gute Beobachtungsgabe von Allen gefürchtet, die mit ihm in Berührung kamen. Es hatte noch Keinen gegeben, der klug genug gewesen war, ihn täuschen zu können. Er war ein harter, strenger, eigenwilliger Kopf. Man wußte, daß er in den Mitteln, seine Zwecke zu erreichen, nicht im Mindesten wählerisch sei und sogar gewissenlos sein könne. Die einzige Schwachheit, welche man an ihm entdeckt hatte, war seine mehr als nachsichtige Liebe zu seinem Enkel, den er auf das Aergste verwöhnte.«'' (K. May) | ||
− | Das erste Mal trifft er [[1814]] in [[Paris]] auf die Familie von Königsau. Er | + | Das erste Mal trifft er [[1814]] in [[Paris]] auf die Familie von Königsau. Er stirbt – in der Gegenwart von drei Generationen männlicher Königsaus - am Versteck der [[Kriegskasse]] in den [[Ardennen]]. |
== Literatur == | == Literatur == |