Bearbeiten von „Kolutschin“
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:''Der zurückgelegte Weg war uns durch die mitgenommenen Pferde doppelt beschwerlich gewesen. Jetzt hatten wir große Mühe, sie über den Fluß zu bringen. Wir mußten sie einzeln hinüberreiten. Erfreulicherweise bot von da an der Weg keine Schwierigkeiten mehr. Es ging über eine grasige Ebene und dann sanft bergan, bis wir angebaute Felder erreichten und dann Kolutschin am Fuß des dort beginnenden Bergzuges liegen sahen. Von Gurasenda und Ibali kam linker Hand die Straße herab, an welcher das Dorf lag.''<ref>[[Karl May]]: ''Der Schut.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 345-346.</ref> | :''Der zurückgelegte Weg war uns durch die mitgenommenen Pferde doppelt beschwerlich gewesen. Jetzt hatten wir große Mühe, sie über den Fluß zu bringen. Wir mußten sie einzeln hinüberreiten. Erfreulicherweise bot von da an der Weg keine Schwierigkeiten mehr. Es ging über eine grasige Ebene und dann sanft bergan, bis wir angebaute Felder erreichten und dann Kolutschin am Fuß des dort beginnenden Bergzuges liegen sahen. Von Gurasenda und Ibali kam linker Hand die Straße herab, an welcher das Dorf lag.''<ref>[[Karl May]]: ''Der Schut.'' [[Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld]], [[Freiburg]] [[1892]], S. 345-346.</ref> | ||
− | May hat diesen Ort, wie alle anderen in den letzten drei Bänden des [[Orientzyklus]] | + | May hat diesen Ort, wie alle anderen in den letzten drei Bänden des [[Orientzyklus]], der „Karte der Balkanländer“ von Friedrich Handtke aus dem Jahr 1880 entnommen<ref>Claus Roxin: ''Bemerkungen zu Karl May Orientroman'' In: Karl-May-Studien, Bd. 1, Igel-Verl. Wiss., Paderborn 1991</ref>, wo er allerdings als Kolastschin bezeichnet ist. In den meisten anderen Karten heißt er Kolatschin. Gegenwärtig ist an der durch diese Karten bezeichneten Stelle kein Ort zu finden, der als Kolatschin zu identifizieren wäre. |
− | Nach v. Hahn<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien 1867 S. 53</ref> setzt sich der Ortsname ''Koladschin''<ref>Leider wird der Ort hier nur als Beispiel angeführt und deswegen seine Lage nicht angegeben</ref> aus des Teilen ''Kola'' für ''Nikolaos'' und ''Dschin'' für ''Johann'' zusammen, in der Bedeutung ''Nicolaos, Johanns Sohn''. Es ist offensichtlich, dass dies auch für Kolatschin zutrifft und ebenso für Kolesjan. Letzteres ist ein Dorf im Nordosten Albaniens, das etwa 10 Kilometer von der durch die alten Karten bezeichneten Stelle entfernt liegt | + | Nach v. Hahn<ref>Johann Georg von Hahn: ''Reise durch die Gebiete des Drin und Wardar'', Kaiserliche Akademie der Wissenschaften Wien 1867 S. 53</ref> setzt sich der Ortsname ''Koladschin''<ref>Leider wird der Ort hier nur als Beispiel angeführt und deswegen seine Lage nicht angegeben</ref> aus des Teilen ''Kola'' für ''Nikolaos'' und ''Dschin'' für ''Johann'' zusammen, in der Bedeutung ''Nicolaos, Johanns Sohn''. Es ist offensichtlich, dass dies auch für Kolatschin zutrifft und ebenso für Kolesjan. Letzteres ist ein Dorf im Nordosten Albaniens, das etwa 10 Kilometer von der durch die alten Karten bezeichneten Stelle entfernt liegt<ref>siehe hierzu den Abschnitt [[Orientzyklus#Geografische Aspekte des Orientzyklus|Geografische Aspekte]] im Artikel [[Orientzyklus]]</ref>. Wegen der Namesübereinstimmung darf angenommen werden, dass es sich um Mays Kolutschin handelt. |
− | Die Tatsache, dass es sich auf der anderen Seite des Schwarzen Drin befindet als das Kolastschin aus Handtkes Karte, kann nicht gegen diese Identifizierung sprechen. Die geografische Expedition von Hahns fand im Jahre 1863 statt, weil das gesamte Gebiet des Drin aus westeuropäischer Sicht vollkommen unerforscht war. Kolastschin/Kolatschin war jedoch schon vorher in der Karte an genau der gleichen Stelle eingetragen. Der Karteneintrag ist demnach vollkommen bedeutungslos | + | Die Tatsache, dass es sich auf der anderen Seite des Schwarzen Drin befindet als das Kolastschin aus Handtkes Karte, kann nicht gegen diese Identifizierung sprechen. Die geografische Expedition von Hahns fand im Jahre 1863 statt, weil das gesamte Gebiet des Drin aus westeuropäischer Sicht vollkommen unerforscht war. Kolastschin/Kolatschin war jedoch schon vorher in der Karte an genau der gleichen Stelle eingetragen. Der Karteneintrag ist demnach vollkommen bedeutungslos<ref>Der Verfasser der Karte, die damals als die beste galt, Heinrich Kiepert, war selbst dieser Ansicht. Er bezeichnet seine eigene Karte im Anhang zu von Hahns Reisebericht als so unzuverlässig, dass es ein "irrationelles Verfahren" sei, eine Kopie der Karte anzufertigen und darin Ergänzungen einzutragen.</ref>, er weist lediglich darauf hin, dass es im weiteren Umkreis ein Dorf dieses oder ähnlichen Namens gegeben haben wird. |
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