Bearbeiten von „Schohrd“
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Der Weg des englischen Missionars Badger führte 1843 in der Nähe von Shurd entlang; er erwähnt aber nicht, dass er das Dorf gesehen habe. Entsprechend seinem vorrangig kirchlichen und religösen Interesse nennt er dagegen „Shoord“ in einer Liste von Gemeinden der Diözese des Patriarchen Mar Shimun. Demnach wohnten im Jahr 1850 12 Familien in dem Dorf; es gab keinen Priester und keine Kirche.<ref>Badger, George Percy: ''The Nestorians and Their Rituals, Volume I.'' Joseph Mastern, London 1852, S. 394.</ref> | Der Weg des englischen Missionars Badger führte 1843 in der Nähe von Shurd entlang; er erwähnt aber nicht, dass er das Dorf gesehen habe. Entsprechend seinem vorrangig kirchlichen und religösen Interesse nennt er dagegen „Shoord“ in einer Liste von Gemeinden der Diözese des Patriarchen Mar Shimun. Demnach wohnten im Jahr 1850 12 Familien in dem Dorf; es gab keinen Priester und keine Kirche.<ref>Badger, George Percy: ''The Nestorians and Their Rituals, Volume I.'' Joseph Mastern, London 1852, S. 394.</ref> | ||
− | Der vermutlich einzige Augenzeugenbericht stammt aus dem Jahr 1846 von | + | Der vermutlich einzige Augenzeugenbericht stammt aus dem Jahr 1846 von Layard: |
− | :''Nun kamen wir in ein von einem Bergstrome gebildetes Thal, der sich unterhalb Lizan mit dem Zab vereinigt. Auf der entgegengesetzten Seite, aber sehr weit entfernt, lagen die kurdischen Dörfer des Distriktes von Chal, von Bäumen und Gärten umgeben. Wir kamen durch das kleine chaldäische Dorf Schuhrdh, jetzt ein Ruinenhaufen, von einigen elenden Familien bewohnt, deren Priester erst vor Kurzem auf Befehl Nur-Ullah Bey's, des Häuptlings der Hakkiari, hingerichtet worden war. Von Schuhrdh aus stiegen wir in eine wilde und felsige Thalschlucht hinab, die nach dem einst so reichen und bevölkerten Thale von Raola führte.''<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste, Neue wohlfeile Ausgabe'' Dyk'sche Buchhandlung, Leipzig 1854, S. 105.<br>Inventar-Nr. KM0689 in | + | :''Nun kamen wir in ein von einem Bergstrome gebildetes Thal, der sich unterhalb Lizan mit dem Zab vereinigt. Auf der entgegengesetzten Seite, aber sehr weit entfernt, lagen die kurdischen Dörfer des Distriktes von Chal, von Bäumen und Gärten umgeben. Wir kamen durch das kleine chaldäische Dorf Schuhrdh, jetzt ein Ruinenhaufen, von einigen elenden Familien bewohnt, deren Priester erst vor Kurzem auf Befehl Nur-Ullah Bey's, des Häuptlings der Hakkiari, hingerichtet worden war. Von Schuhrdh aus stiegen wir in eine wilde und felsige Thalschlucht hinab, die nach dem einst so reichen und bevölkerten Thale von Raola führte.''<ref>Layard, Austen Henry: ''Niniveh und seine Ueberreste, Neue wohlfeile Ausgabe'' Dyk'sche Buchhandlung, Leipzig 1854, S. 105.<br>Inventar-Nr. KM0689 in Karl Mays Bibliothek.</ref> |
In einer Liste der bis 1915 existierenden Dörfer der Unteren Tiyari ist Shurd noch enthalten.<ref>Yonan, Gabriele: ''Lest We Perish - A Forgotten Holocaust - the Extermination of the Christian Assyrians in Turkey and Persia'' Assyrian International News Agency, 1996, S. 88 (Teil 2).</ref> | In einer Liste der bis 1915 existierenden Dörfer der Unteren Tiyari ist Shurd noch enthalten.<ref>Yonan, Gabriele: ''Lest We Perish - A Forgotten Holocaust - the Extermination of the Christian Assyrians in Turkey and Persia'' Assyrian International News Agency, 1996, S. 88 (Teil 2).</ref> |