Die falschen Excellenzen
Handelnde Personen in Die falschen Excellenzen |
Otto von Bismarck (nur erwähnt) |
Handlungsorte |
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Die falschen Excellenzen. Humoreske von Karl May ist eine frühe Erzählung Karl Mays.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Die Humoreske wurde erstmals im Februar und März 1878 im 2. Jahrgang der von Peter Rosegger herausgegebenen Monatsschrift Heimgarten veröffentlicht.[1] Dies war die einzige Veröffentlichung zu Mays Lebzeiten. Entstanden ist der Text vermutlich 1877.
In den Gesammelten Werken ist der Text seit 1927 unter dem geringfügig geänderten Titel Die falschen Exzellenzen in Band 47 Professor Vitzliputzli zu finden.[2]
Der Braunschweiger Verlag A. Graff veröffentlichte 1977 in der Reihe Werkdruck-Reprints der Heimgarten-Band Die Rose von Kahira/Die falschen Excellenzen mit einem Faksimile des Erstsatzes.
1986 erschien der Reprint der Karl-May-Gesellschaft Unter den Werbern. Darin ist ebenfalls ein reprographischer Nachdruck der Erstfassung des Textes enthalten.
2009 erschien im epubli Verlag der Sammelband Erzählungen Band I. Humoresken & Historische Erzählungen, der den Text im Neusatz beinhaltet.
Seit 2010 ist Die falschen Excellenzen in der Historisch-Kritschen Karl-May-Ausgabe enthalten und zwar im Band Die Fastnachtsnarren.
Inhalt[Bearbeiten]
Die früheren Freunde Werner in Ebersbach und Franke in Limberg befinden sich im Rechtsstreit. Beide sind Gasthofbesitzer und das Gasthaus "Zu den drei Schwanen", das jetzt Franke gehört, war einst im Besitz von Werner. Über die damals vereinbarten Bedingungen gibt es keine Beweise und der Prozess schleppt sich seit Jahren. Als endlich der letzte entscheidende Gerichtstermin ansteht, findet Werner das Dokument wieder und glaubt den Sieg sicher.
Der Schauspieldirektor Uhlewald bietet dem Schwanenwirth nun Hilfe an. Er verkleidet sich und seinen Souffleur als Bismarck und Moltke und besucht den Gastwirt Werner "inkognito". Dieser war früher Sozialdemokrat, ist jetzt aber begeisterter Bismarck-Verehrer geworden und von der Anwesenheit der hohen Herren so begeistert, dass er sich von ihnen zu Beratungen und Geländebegehungen hinzuziehen lässt, so den Gerichtstermin versäumt und damit den Prozess verliert.
Als er die Wahrheit erfährt, versöhnt er sich mit Franke und beider Kinder dürfen heiraten, womit die umstrittene Summe ohnehin in der Familie bleibt.
Sonstiges[Bearbeiten]
- Die Handlungszeit liegt zwischen 1873 und 1877, ist also "zeitgenössisch".
- Peter Krauskopf:
- Wie tief Mays Bismarckverehrung war, die in der Karl-May-Forschung immer wieder behauptet wird, kann man nicht einwandfrei feststellen. In der frühen Humoreske "Die falschen Excellenzen" macht sich May mit spitz-satirischer Feder über einen Bismarckverehrer lustig: "Der Kerl ist nicht ganz bei Troste. Das ist factisch!"[3]
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Sigrid Seltmann: Die falschen Excellenzen. In: Karl May: Unter den Werbern. Seltene Originaltexte Band 2. Reprint der Karl-May-Gesellschaft 1986, S. 215 f. (Onlinefassung)
- Hainer Plaul: Illustrierte Karl May Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 (bzw.) K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913-1945. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3780201577
- Ruprecht Gammler: Die falschen Excellenzen. In: Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. Verlag Königshausen & Neumann Würzburg 2001, S. 353 f. ISBN 3-8260-1813-3
- Ulf Debelius: Editorischer Bericht. In: Karl May: Die Fastnachtsnarren. KMW I.3. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2010, S. 421–507, insb. S. 491–493. ISBN 978-3-7802-2002-8
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.
Weblinks[Bearbeiten]
- Der Originaltext online auf den Seiten der Karl-May-Gesellschaft.
- Eintrag in der Bücherdatenbank.