Die Wüstenräuber
Handelnde Personen in Die Wüstenräuber |
Abu billa Beni |
Handlungsorte |
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Die Wüstenräuber. Erlebnisse einer Africa-Expedition durch die Sahara von Dr. Karl May ist der Titel der ersten Buchausgabe von Karl Mays Erzählung Unter Würgern.
Inhaltsverzeichnis
Textgeschichte[Bearbeiten]
Im Sommer 1885 erschien die Geschichte erstmals in Band 4 der Reihe Bachem's Romansammlung (Zwei-Mark-Bände.). Eine bellettristische Haus- und Familien-Bibliothek zusammen mit Cuno Bachs Roman Ein stolzes Herz im Verlag J. P. Bachem. Weitere Auflagen folgten 1888, 1894, 1900, 1907, 1910 und 1917/18.[1]
1976 veröffentlichte der Braunschweiger Verlag A. Graff einen Reprint der beiden bei Bachem veröffentlichten May-Texte Die Wüstenräuber und Die drei Feldmarschalls.
Inhalt[Bearbeiten]
- Djezzar-Bei, der Menschenwürger.
- Assad-Bei, der Herdenwürger.
- Hedjahn-Bei, der Karawanenwürger.
- Behluwan-Bei, der Räuberwürger.
Der Inhalt dieser Ausgabe entspricht dem der Hausschatz-Fassung Unter Würgern.
Rechtsstreit[Bearbeiten]
Karl May wies Ende August 1893 den Verlag darauf hin, dass er die Wüstenräuber-Erzählung in die Gesammelten Reiseromane aufnehmen wird. (Dies erfolgte 1893 unter dem Titel Die Gum in Band 10, Orangen und Datteln.) In seiner anonymen Broschüre "Karl May als Erzieher" und "Die Wahrheit über Karl May" behauptete May 1902, mit seinem Schreiben an Bachem den Verlagsvertrag gekündigt zu haben.[2]
Die Äußerungen, dass der Verlag J. P. Bachem die Erzählung vertreibe, obwohl er den Vertrag gekündigt habe, und dass Honorarzahlungen nur auf Aufforderung geleistet würden, hatten ein gerichtliches Nachspiel.
Nachdem Fritz Jorde diese Behauptungen am 14. Januar 1902 in der Elberfelder Zeitung aufgegriffen hatte, reichte Bachem Klage gegen Jorde und die Elberfelder Zeitung ein. Die Klage wurde fallen gelassen, nachdem Jorde seine Behauptungen am 27. Februar 1902 widerrufen hatte.
Bachems Klage gegen Mays Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld als Herausgeber der Broschüre wurde am 24. Juni 1902 vor Gericht ausgetragen und endete mit einem Vergleich. In diesem nahm Fehsenfeld alle Behauptungen zurück, übernahm die Anwalts- und Gerichtskosten und verpflichtete sich, dies in mehreren Anzeigen bekannt zu geben.
Sonstiges[Bearbeiten]
- 1885 rezensierte Heinrich Keiter Die Wüstenräuber in Franz Hülskamps Literarischem Handweiser. Hauptkritikpunkt war mangelnde Glaubwürdigkeit.[3]
- Im November 1901 kaufte sich Karl May während einer Rundreise in Köln ein Exemplar des Bandes.[4]
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Thomas Ostwald: Zur Werksgeschichte. In: Karl May: Die Wüstenräuber/Die drei Feldmarschalls. [Reprint] Verlag A. Graff Braunschweig 1976.
- Hartmut Kühne: Renald und Rahel "Unter Würgern". In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 51/1982, S. 29–32. (Onlinefassung)
- Anton Haider: Vom "Deutschen Hausschatz" zur Buchausgabe – Vergleichslesungen. Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 50/1984, S. 15–18. (Onlinefassung)
- Hainer Plaul/Gerhard Klußmeier: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Edition Leipzig 1988. ISBN 3-361-00145-5 bzw. K. G. Saur München–London–New York–Paris 1989. ISBN 3-598-07258-9 (enthält die zu Mays Lebenszeit erschienenen Werke)
- Wolfgang Hermesmeier/Stefan Schmatz: Karl-May-Bibliografie 1913–1945. Sonderband zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2000. ISBN 3-7802-0157-7
- Dieter Sudhoff/Hans-Dieter Steinmetz: Karl-May-Chronik I und II. Sonderbände zu den Gesammelten Werken. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 2005. ISBN 978-3-7802-0170-6.
Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.