Herbert Reinecker
Herbert Reinecker (* 24. Dezember 1914 in Hagen (Westfalen); † 27. Januar 2007 in Kempfenhausen am Starnberger See) schrieb das Drehbuch für den Film Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten.
Leben und Werk[Bearbeiten]
Reinecker wurde 1914 in Hagen (Westfalen) geboren und lebte seit 1964 am Starnberger See (Bayern). 1932 trat er in die Hitjerjugend (HJ) ein. Nach dem Abitur begann er 1934 als Schriftleiter einer HJ-Zeitschrift in Münster und machte Karriere im NS-Zeitschriftenwesen, u. a. als Redaktionsleiter der Jungvolk-Zeitschrift Der Pimpf in Berlin und Beobachter an der Ostfront und in Norwegen. Ab 1936 schrieb Reinecker Propaganda-Jugendbücher und schöne Literatur. Die KuK-Liebesgeschichte Der Fall Rainer wurde 1942 erfolgreich verfilmt, das Drama Stunde des Triumphs (über den irischen Unabhängigskeitskampf) 1940 uraufgeführt. Der Film Junge Adler (1944) von Reinecker und Alfred Weidenmann gilt als wichtigster NS-Propagandafilm nach Hitlerjunge Quex.
Bei Kriegsende floh er unter vermutlich abenteuerlichen Bedingungen aus Berlin in die "Alpenfestung" am Wörther See und versteckte sich drei Monate auf einem Kärntner Bauernhof. Danach war er unter Pseudonymen in ganz Deutschland unterwegs und schrieb unter anderen für Vertriebenen-Zeitschriften und NWDR-Hörspiele.
Sein Kurzfilm Weg in die Freiheit (1951, über ein Jugendgefängnis) erhielt zwei Bundesfilmpreise, sein Drehbuch zum Film Canaris (1954, Regie: Alfred Weidenmann, laut Kritik Canaris idealisierend) einen weiteren. Reineckers Roman Kinder, Mütter und ein General über Kindersoldaten, die am Kriegsende an der Ostfront den Endsieg erringen sollen, wurde erfolgreich, ebenso die Verfilmung (TV, 1953). Reinecker schrieb in den 1950ern über deutsche Abwehr, deutsche Luftwaffe, Offizierswiderstand und die Resistance, bevor er mehr zu Literatur-, Abenteuer- und Krimi-Stoffen überging.
In den 1960ern hatte er besonders große Erfolge mit Jerry Cotton- (3) und Edgar-Wallace-Drehbüchern (6, u. a. Der Hexer). Nach erfolgreichen ZDF-Krimi-Mehrteilern ging Reinecker zu Krimi-Serien über, schrieb Der Kommissar (96 Folgen, 1968–1976), erfand und schrieb den Nachfolger Derrick (1973–1998, 281 Folgen) und erfand noch dessen Nachfolger Siska mit.
Karl-May-Film[Bearbeiten]
Der Krimi-Vielschreiber hatte für den letzten Karl-May-Film, Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten, das Drehbuch geschrieben. Er hatte es, wie auch mehrere andere Drehbücher, unter dem Pseudonym Alex Berg verfasst. Das Edgar-Wallace-Lexikon erklärt dazu, dass er einige Drehbücher vertragsgemäß direkt an die Produktion abgeben musste und an ihrer Endfassung nicht beteiligt war. Beim Tal der Toten sind laut Karl-May-Filmbuch aber nur noch von Harald Reinl ein paar Anpassungen gemacht worden. Ideen aus den abgelehnten Treatments von Harald G. Petersson und W. P. Zibaso waren anscheinend mit eingeflossen. Reinecker hat laut Karl-May-Filmbuch 20.000 DM für Tal der Toten bekomen, was für einen Starschreiber seiner Qualität wenig gewesen wäre.
Weblinks[Bearbeiten]
- Eintrag in der Wikipedia.