Herzle (Das Geldmännle)

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Herzle (Das Geldmännle)
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Das Geldmännle

Das Herzle ist die 24-jährige Tochter von Marie und dem Musteranton. Sie wohnt mit ihrer Mutter und der Ziege Karlinchen im "Musterhäusle" auf dem "Musterbergle". Das Herzle ist eine geschickte Spitzenklöpplerin, Näherin und Putzmacherin, ist tierlieb und eine bewundernswürdige Blumenpflegerin.

Ihr Anzug war aus weißem, frisch gewaschenem Leinen. Man sah sie außerhalb des Winters nur selten in einer anderen Farbe gehen. Sie liebte das Weiß, obgleich es nicht geeignet war, eine Unschönheit zu verbergen, die wohl jedes andere Mädchen mit aller Mühe verborgen hätte [...] das Herzle [war] "bucklig" [...] Aber wenn man sie ohne Vorurteil betrachtete, so kam man gar nicht darauf, sie wegen dieser gewiß unverschuldeten Verkrümmung des Rückens zu bemitleiden. Wie klein, fein und schön die Händchen waren [...] Wie reich und weich das hoch aufgesteckte, dunkelbraune Haar! Auf der Stirn gab es auch nicht das kleinste Fältchen. Die Wangen waren voll, gesund gerötet, die Nase fein, ein wenig aufgerichtet, der Mund sehr wohlgestaltet, das Kinn weich gerundet, mit einem schelmischen Grübchen. In diesem Gesichtchen gab es keine Spur von jener bitteren, oft beißenden Schärfe, welche die unliebsame Begleiterin der oben erwähnten Verkrümmung zu sein pflegt. Und nun gar die Augen! Fast hätte man behaupten mögen, sie gehörten nicht auf das Dorf, sondern wo ganz anders hin. Solche Augen hatte Murillo gemalt, wenn er beabsichtigte, der Seelenreinheit menschliche Gestalt zu geben. Sie sind sehr selten. Wer sie besitzt, der ist ein guter Mensch.

An Herzles Verkrüppelung ist die am gleichen Tag wie sie geborene Rosalia Uhlig schuld, die Herzle als Kind in einem Wutanfall einen Berg hinabwarf.

Obwohl sie seit dem frühen Tod ihres Vaters Halbwaise ist und in ärmlichen Verhältnissen leben musste, unterstützte das Herzle heimlich mit ihrer Mutter aus dem Verkaufserlös ihrer Spitzen das Lehrerstudium Hermann Bernsteins, den Herzle liebt, dessen Liebe sie sich des Buckels wegen aber nicht für wert hält. Bernstein liebt sie aber auch.

Als Frommhold Uhlig erkrankt, ist sie es und nicht seine Tochter Rosalia, die sich um seine Pflege kümmert. Als ihr dabei Beweise für Verbrechen der Uhligs an ihrer Familie in die Hände fallen, verzichtet sie im Vertrauen auf Gott darauf, diese selbst gegen ihre Feinde anzuwenden.

Tatsächlich ereilt die Übeltäter auch ohne Herzles Zutun ihr Schicksal. Da Hermann in einem Buch Herzle und ihre Mutter als ein Beispiel dafür dargestellt hat, dass die Armut das unlautere Kapital besiegen kann, wird die Aufmerksamkeit der Königin (wohl: von Sachsen) auf Herzle gelenkt. Diese lässt ihr ein "Ehrenklöppelkissen" überreichen.

siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.