Homosexualität
Arno Schmidt hat in seinem Werk Sitara und der Weg dorthin die These popularisiert, in Karl Mays Abenteuerromanen sei ein homoerotischer Subtext verborgen und der Autor sei eigentlich - spätestens in seiner Zeit im Zuchthaus erworben - homosexuell gewesen.
Nach Schmidt ist auch mit dieser "unterschichtigen (Homo-)Sex-Berieselung" der Erfolg beim Großteil seiner Leser zu erklären.
Während Schmidts Thesen von der damaligen "bürgerlichen" Karl-May-Forschung in den 1960er/1970er relativiert oder ignoriert wurden, hatte sie großen Einfluss auf die filmischen Interpretationen (Hans-Jürgen Syberberg, Michael Herbig (u.a. sein Spielfilm Der Schuh des Manitu)[1] und auf die Integration der May-Werke in den akademischen Literaturkanon. Die Arbeit von Schmidt überzeugte in den 1960er/1970er nicht viele Leser, gilt aber als ein wichtiger Baustein zu Schmidts Theorie der Organ-Abbildung in der Literatur. Nach dieser Theorie findet sich in der Literatur, besonders in der Trivialliteratur, als Subtext, beispielsweise in Landschaftsbeschreibungen, eine Beschreibung von Sexualorganen.
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Auch die Comedy-Lesung "Ja uff erst mal... Winnetou unter Comedy-Geiern" spielt mehr oder weniger dezent auf eine Liebesbeziehung von Mays Protagonisten Winnetou und Old Shatterhand an. Selbst in einem Kino-Werbespot der Bild-Zeitung wurde das Thema aufgegriffen.