Kaffern

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Kaffern (singular: Kaffer; arabisch: كافر‎, kafir = "Ungläubiger"; afrikaans: kaffer) ist eine heute als rassistisch empfundene Bezeichnung, die von europäischen Kolonialisten und Einwanderern im südlichen Afrika zunächst nur für die dort lebenden Xhosa verwendet wurde. Er schloss aber später weitere bantusprachige Völker mit ein. Namensgebungen wie Kaffernbüffel, Britisch-Kaffraria, Kaffrarian Museum oder Kaffir Express (Zeitschrift einer Missionsschule im 19. Jahrhundert) lassen schlussfolgern, dass der Ausdruck ursprünglich nicht abwertend gebraucht wurde. In den Zeiten der Kolonialisierung und der Apartheid wurde er zunehmend als Schimpfwort verwendet, sein Gebrauch ist heute in Südafrika und Namibia verboten.

bei Karl May[Bearbeiten]

Kaffern
Elbsandsteingebirge.jpg

Der Africander
An der Tigerbrücke
Der Boer van het Roer (DH)/(GR)

In Karl Mays Erzählung "Der Africander" ist Quimbo ein Kaffer vom Stamme der Basutos. Er ist der treue und tapfere Begleiter des Ich-Erzählers bei dessen Abenteuern in Südafrika und später auch in Hinterindien ("An der Tigerbrücke").

Eine der sonderbarsten Gestalten, die ich auf meinen Wanderungen getroffen habe, ist ohne Zweifel der Basuto-Kaffer Quimbo, welcher in ähnlicher Weise wie Hadschi Halef Omar durch verschiedene Länder des Orientes mein Begleiter in Südafrika war. So himmelweit verschieden diese beiden braven Menschen voneinander waren, eine große, für mich erfreuliche Aehnlichkeit hatten sie doch, und diese bestand in der großen Liebe und Anhänglichkeit, die sie für mich hegten.[1]

"Der Africander" (in der späteren Version "Der Boer van het Roer") berichtet vom internen Zwist der Zulus um die Häuptlingswürde und vom Kampf gegen die Buren. Karl May lässt hier - fernab der Rassendiskriminierung - ein Kaffernmädchen (Hannje, später Mietje genannt) als Verlobte des Buren Piet van Holmen (in der späteren Version Jan van Helmers) auftreten. Als Hannjes Vater wird Panda, als Mietjes Eltern werden Somi und Tscharga genannt. Weitere Zulu-Kaffern sind die Häuptlinge Dingaan, Tschaka und Sikukuni.

Karl Mays Schilderung der Kaffern ist noch ganz im Zeitgeist Europas des 19. Jahrhunderts angesiedelt.[2]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: An der Tigerbrücke. Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg 1894, S. 479.
  2. Rolf-Bernhard Essig/Gudrun Schury: Karl May ABC. Reclam-Verlag, Leipzig 1999, ISBN 3-379-01671-3, Absatz "Quimbo", S. 176 f.

Weblinks[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Albert Kropf: Das Volk der Xosa-Kaffern im östlichen Südafrika und seine Geschichte, Eigenart, Verfassung und Religion. Evangelische Missions-Gesellschaft, Berlin 1889.
  • Susan Arndt/Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Unrast-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-89771-424-8 (2. Auflage 2009, ISBN 978-3-89771-424-3).