Leopold Gheri

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Leopold Gheri
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Leopold Gheri (* 1. Juli 1866 in Innsbruck; † 20. Dezember 1952 in Hall) war ein österreichischer Reise- und Abenteuerschriftsteller.

Leben[Bearbeiten]

Gheri durchwanderte als 18-Jähriger Elsaß-Lothringen und Belgien, war 1884-1885 bei der Fremdenlegion in Afrika (Senegal) und 1885-1886 in Indochina (Tonking). In den folgenden Jahren nahm er als Zeichner, Jäger und Dolmetscher an mehreren Expeditionen teil (u.a Sahara, Tiefsee-Expedition ins Rote Meer und den Indischen Ozean). Von 1892 bis 1896 studierte er Bildende Künste in Weimar, an der Kunstakademie in Karlsruhe und der Academia di belle arti in Venedig. Er widmete sich vor allem der Tiermalerei, besuchte daneben noch Vorlesungen in Zoologie und Botanik in Jena und beschäftigte sich mit der arabischen Sprache und Literatur. Gheri unternahm dann wieder mehrere Reisen, die ihn u.a. nach Brasilien, Bolivien, Peru, Arizona und Grönland führten.

1904 ließ er sich in Innsbruck als freier Schriftsteller nieder und begann seine Reiseerlebnisse literarisch zu verarbeiten. 1910 übesiedelte Gheri nach Hall. Am Ersten Weltkrieg nahm Gheri als Freiwilliger teil und wurde 1917 in der Ukraine schwer verletzt. Nach Kriegsende lebte er als Angestellter in der Salinenverwaltung in Hall.


Leopold Gheri und Karl May[Bearbeiten]

Erstmals wandte sich Gheri am 31. Juli 1902 brieflich an Karl May. Er bot an, sich für May in Zeitungen zu engagieren.

Als verantwortlicher Redakteur der in Innsbruck erscheinenden Zeitschrift Der Kunstfreund veröffentlichte er Mays Briefe über Kunst und setzte sich sowohl dort als auch in der Gardasee-Post (1908-1909) nachhaltig für May ein.

Gheri wurde in Besprechungen oft als der "tirolische Karl May" bezeichnet, womit er selber nicht einverstanden war: "Ich habe meine Bücher doch nicht hinter dem Ofen geschrieben wie May und hoffentlich auch nicht so dumm, dass jeder begreifen muss, dass alles nur Fantasie ist und das keine glückliche, denn wenn man zwei Bücher von May gelesen hat, kennt man sie alle"[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

Viele seiner Reiseschilderungen publizierte er in österreichischen und vor allem deutschen Zeitungen und Zeitschriften, besonders in katholischen Blättern (u.a. Raphael) und in Jugendzeitschriften. Seine volks- und vor allem jugendbildnerische Absicht formulierte Gheri in einem Brief an Hans Lederer vom 10.4.1929[2]: "Kann ich meinen Lesern, insbesondere der studierenden Jugend, besser dienen, als daß ich sie auch in freien Stunden durch meine Bücher vor Müßiggang bewahre und sie mit dieser Lektüre nicht nur unterhalte, sondern sie veranlasse, dabei auch noch in Geographie, Länder- und Völkerkunde etwas zu lernen?"

  • An der Schwelle des Jenseits. Satana. Zwei Erzählungen. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1906 (Haus und Herd 1-2), 62 S.
  • Die rächende Nemesis. Reiseerlebnisse. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1906 (Haus und Herd 3-4), 140 S.
  • Ephrata. An Arabiens Gestaden. Reiseerlebnisse. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1907 (Haus und Herd 8-9), 127 S.
  • Wilde Welt. Erlebnisse im brasilianischen Urwald. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1907 (Haus und Herd 11-12), 128 S.
  • Die Gerechtigkeit der Menschen. Reiseerzählung. Martediten. Eine Reise ins Reich der Phantasie. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1908 (Haus und Herd 13-14)
  • In den Schluchten des Cha-gan-alin. Berlin: Verlag der "Sonntagsglocken" 1908 (Haus und Herd 17-23)
  • Unter Dämonen. Südamerikanischer Roman. Linz: Katholischer Preßverein 1910, 76 S.
  • In der Trinacria. (Kreuz und quer durch Sizilien). Reiseerlebnisse. Linz: Katholischer Preßverein 1910, 327 S.
  • Heimat und Fremde. Gesammelte kleine Erzählungen und Skizzen. I. Teil. Kevelaer: Wyenberg [1912] (Aus Heimat und Fremde 23-24)
  • Heimat und Fremde. Gesammelte kleine Erzählungen und Skizzen. II. und III. Teil. Kevelaer: Wyenberg [1913] (Aus Heimat und Fremde 35)
  • In fernen Zonen und andere Abenteuer. Erzählungen. Hall: Union-Verlag Ferd. Zelenka [1920] (Info)
  • Der Todesfelsen. Erzählung aus den Wüsten des westlichen Nordamerika. Mit Bildern von C. Münch. Reutlingen: Enßlin&Laiblin [1922] (Abenteuer aus aller Welt 5), 158 S. (Info)
  • Drei Jahre Fremdenlegion. Erlebnisse. Leipzig: Hartung [1922], 335 S. (Info)
  • Stierkampf in Brasilien und andere südamerikanische Reisebilder. Leipzig: Die Scholle [1924] (Fahrten und Abenteuer 1), 64 S.
  • Marpi-Ylan, die verschollene Stadt. Reiseabenteuer aus Afghanistan. Vorwort von Hugo Klein. Reutlingen: Enßlin&Laiblin 1927 (Weltfahrer 21), 160 S.
  • Urwaldzauber und Urwaldschrecken. Lose Blätter aus meinem Reisetagebuch. Marienwerder: Wendt Groll 1927 (Auf Forscherpfaden 1), 114 S.
  • Durch pfadlose Wildnis. Bilder aus dem tropischen Urwald. Marienwerder: Wendt Groll 1927 (Auf Forscherpfaden 2), 115 S.
  • Erlebnisse in der Sahara. Ein Jagdabenteuer am Krokodilsee und andere Erzählungen für die Jugend. [Gemeinsam mit] Eugen Bergmann, Walter Heichen. Leipzig: Anton & Co. [1928], 64 S.
  • Der schwarze Jaguar. Reiseerlebnisse im brasilianischen Hinterlande und anderes. Erzählungen für die Jugend. [Gemeinsam mit] Franz Hillmann. Mit vier bunten Bildern und schwarzen Textillustrationen. Leipzig: Anton & Co. [1928], 64 S.
  • Der Fluch des Goldes. Wildwesterzählung nach tatsächlichen Begebenheiten. Reutlingen: Enßlin&Laiblin 1929 (Weltfahrer 31), 159 S.
  • In der Bai der "hundert Inseln". Abenteuer deutscher Seeleute im Malaienmeer. Reutlingen: Enßlin&Laiblin 1930 (Weltfahrer 40), 112 S.
  • Die verlorene Silbermine. Abenteuer-Erzählung aus Kalifornien. Reutlingen: Enßlin&Laiblin 1930 (Weltfahrer 37), 128 S.
  • In die Falle gegangen. Ein Abenteuer in Marokko. Leipzig: Schmidt & Spring 1935 (Skalden-Bücher 9), 31 S.
  • Unter Rothäuten am Ohio. Die Schicksale der ersten Ansiedler von Kentucky. Abenteuerroman. Hg. Franz Fethke. München: Berg 1957, 192 S.

Aufsätze (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Auf der Hammada Mokattam. In: Karl-May-Jahrbuch 1918, S. 127-154
  • Chabet el Athra. Reiseerzählung. In: Karl-May-Jahrbuch 1918, S. 261-284
  • Daud und Khe-irá. Ein Bild aus der Sahara. In: Tiroler Novellen der Gegenwart. Hg. Anton Dörrer. Leipzig: Reclam 1920, S. 51-56
  • Ein letztes Fronleichnam; Ave Maria; Dämon Gold. In: Haider, Anton: Im Reiche des roten Adlers. Karl May und Tirol. Hg. Siegfried Augustin. Bamberg [u.a.]: Karl-May-Verlag 2006, S. 371-376, 377-380, 381-488

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Gheri an Hans Lederer, 25.11.1928, Im Reiche des roten Adlers, 318f.
  2. Nachlass Lederer, Brenner-Archiv - zitiert nach http://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=TLL:2:0::::P2_ID:189

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]