Ludwig Ullmann

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Ludwig Ullmann (* ´2. April 1887 in Wien; † Anfang Mai 1959 in New York) war ein Journalist und der Obmann des Wiener Akademischen Verbandes für Literatur und Musik.

Leben[Bearbeiten]

Er besuchte in Wien Gymnasium und Universität und schrieb seine Dissertation über die Hogarth-Studien Lichtenbergs (1910). Die Arbeit wurde approbiert, doch erschien der Kandidat nicht zu den Prüfungen, weil er mittlerweile Arbeit gefunden hatte, die seine Zeit und Energie ganz in Anspruch nahm. In den Jahren 1910 und 1911 war er Mitarbeiter der Zeitschrift Die Fackel und erledigte für Karl Kraus sekretarielle Aufgaben.

Später war er Chefredakteur der "Wiener Allgemeinen Zeitung" und der "Wiener Mittagszeitung" und schrieb von 1912 bis 1935 Theaterkritiken für die Tageszeitung "Morgen".

An der "Neuen Wiener Bühne" war Ullmann von 1918 bis 1922 als Dramaturg tätig und fungierte am "Scala-Seminar" in Wien als Vortragender und war Herausgeber des Theatermagazins "Die Fledermaus".

Er musste 1938 aus politischen Gründen emigrieren und lebte in Paris und Marseille. 1942 ging er in die USA und wurde amerikanischer Staatsbürger. Nach 1945 wirkte er als amerikanischer Korrespondent der Tageszeitung "Neues Österreich", des Düsseldorfer "Mittag", des "Auslandsösterreicher" in Zürich und war Mitarbeiter der New Yorker "Staatszeitung". Eine Rückkehr nach Österreich lehnte er ab.

Ludwig Ullmann und Karl May[Bearbeiten]

In Vorbereitung von Karl Mays Wiener Vortrag sandte Ullmann zusammen mit dem Buchhändler Philipp Berger am 13. März 1912 eine Umfrage an verschiedene Schriftsteller und Gelehrte. Als Absender war seine Adresse Ludwig Ullmann, Wien VIII., Trautsohngasse 2. angegeben.[1]

Am 23. März 1912 wendete sich Ludwig Ullmann, der gewiss Karl Mays Vortrag am Vorabend beigewohnt hat, brieflich an Karl May:

Herr Müller teilt mir eben mit, daß Sie morgen abzureisen gedenken. Das tut mir herzlich leid, daß ich mich nicht gebührend von Ihnen verabschieden kann. Ich liege seit heute morgen krank im Bett mit furchtbaren Magenkrämpfen und ähnlichen Annehmlichkeiten und dürfte auch morgen noch nicht mobil sein. [...] Wir hoffen, daß Sie nicht zum letztenmal unser Gast gewesen sind.[2]

Eine Woche später verstarb Karl May.

Hans Wollschläger berichtet 1970 in einer Fußnote:

Albert Ehrenstein schrieb im Sept. 1912 an Hermann Meister, den Mitherausgeber des für den Frühexpressionismus bedeutenden »Saturn«: »Ullmann . . . besitzt viele ungedruckte Aufsätze vieler Leute, u. a. auch von mir, über Karl May; wenden Sie sich vielleicht unter Berufung auf mich an ihn, er wird Ihnen wohl Material überlassen. [3]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 567 f.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik V, S. 595.
  3. Wollschläger, Sieg - Großer Sieg, JbKMG 1970, S. 97

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.


Weblinks[Bearbeiten]