Otto Max Sachse

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Otto Max Sachse (* 13. Juni 1893 in Mülsen St. Jacob; † 11. August 1935 in Lichtenstein/Sa.) war ein sächsischer Heimatforscher und -schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Umschlag von Der weiße Khan, erschienen im Verlag Deutsche Scholle
Erzgebirgskalender aus dem Verlag Kellers Witwe in Stollberg
Im Erzgebirgischen Kalender von Walter Findeisen war Sachse sporadisch ab dem zweiten Jahrgang vertreten.
Im Schönburgischen Hauskalender lieferte Sachse ab dem jahrgang 1918 die Haupterzählung.
Beginn der Erzählung Das Wernsdorfer Lager im Schönburgischen Hauskalender auf das Jahr 1923
Heimatstimmen aus Meerane mit einem Beitrag von Otto Max Sachse

Otto Max Sachse war der Sohn des Webers Oskar Max Sachse. Er besuchte die Volksschule, musste diese aber wegen eines Augenleidens vorzeitig verlassen. In der Webschule im Ort erlernte er dann den Weberberuf. Otto Max Sachse begann zudem, sich für die Geschichte seiner Heimat zu interessieren und veröffentlichte im Schönburgischen Hauskalender unter dem Titel Eine erhaltenswerte Merkwürdigkeit einen heimatkundlichen Beitrag zum Flemming-Denkmal in Thierstein. Sachse forschte für seine Arbeiten in Archiven in Lichtenstein, Glauchau und Zwickau.

Während des Ersten Weltkriegs stand Otto Max Sachse im Feld und schrieb geschichtliche Erzählungen, die oftmals eine abenteuerliche Handlung aufwiesen und den Lesern die Geschichte ihrer Heimat näherbringen sollten, sowie Gedichte. Ab dem Ende 1917 erschienenen Schönburgischen Hauskalender für 1918 war er mit seinen Erzählungen als Hauptautor in dem in Waldenburg herausgegebenen Kalender vertreten. Zusätzlich veröffentlichte er hier bis zu seinem Tod auch viele Aufsätze zur Regionalgeschichte. Mit weitere Beiträgen war Sachse auch im Erzgebirgischen Haus- und Familien-Kalender (später umbenannt in Erzgebirgischer Haus- und Heimat-Kalender) von Kellers Witwe in Stollberg sowie im Erzgebirgischen Heimat-Kalender von Walter Findeisen, im Wirtschaftlichen Wegweiser für den Mülsengrund, im Mülsener Wochenblatt sowie in der in Glauchau erschienenen Heimatwarte vertreten. Einzelne Aufsätze brachte Sachse auch in den heimatkundlichen Blättern Heimatstimmmen aus Meerane, Die Heimat (Glauchau) und Unsere Heimat (Wilkau) unter. 1924 erschien im Rahmen der Romanheftreihe Fahrten und Abenteuer seine in der kirgisischen Steppe spielende Erzählung Der weiße Khan im Verlag Deutsche Scholle in Leipzig. Veröffentlichungen Sachses finden sich auch im Volksblatt, hier verwendete er das Pseudonym Le Rouge.

Beruflich versuchte Sachse sich nach seiner Rückkehr aus dem Krieg und seiner Beteiligung an den Soldatenräten in Frankreich als Redakteur, kehrte dann aber wieder zum Weberberuf zurück und war während der Wirtschaftskrise mehrere Jahre arbeitslos. Er gehörte zudem für längere Zeit der Gemeindeverordnetensitzung seines Ortes an und war in der USPD aktiv.

Sachse setzte sich für die Einrichtung eines Mülsengrund-Museums ein und plante, eine Chronik für Mülsen zu schreiben. Zudem trug er sich mit dem Gedanken, einen Heimat- und Altertumsverein zu gründen. Diese Pläne konnte er wegen seines frühen Todes nicht mehr umsetzen. Beim Schneiden von Bachuferpfählen verletzte sich Sachse am Bein und erlitt eine Blutvergiftung.

Eine genaue Übersicht von Sachses Werk gibt es bislang nicht. Dies wird auch dadurch erschwert, dass sein Nachlass nach seinem Tod beschlagnahmt wurde.

In seinem Heimatort Mülsen St. Jacob wurde die Max-Sachse-Straße nach ihm benannt.

Otto Max Sachse und Karl May[Bearbeiten]

Sachses geschichtliche Erzählungen spielen zumeist in den Schönburgischen Gebieten, die auch Karl Mays Heimat waren. In seiner ersten Erzählung für den Schönburgischen Hauskalender, Romanus' Nachtritt, gibt es zudem in der Person des Försters Ruppert eine Figur, die mit ihrer Eigenart, stets die Ausdrücke Dachsfuchs und Dachsfuchs nochmal einzuflechten, an Mays Sidekicks angelehnt sein dürfte.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

Erzählungen und Anekdoten[Bearbeiten]

  • Romanus' Nachtritt. In: Schönburgischer Hauskalender 1918
  • Die Geister der Prinzenhöhle. In: Schönburgischer Hauskalender 1919
  • Die weiße Ahnfrau der Isenburg. In: Schönburgischer Hauskalender 1920 (leicht gekürzte Onlinefassung)
  • Schönrosa. In: Schönburgischer Hauskalender 1921
  • Hugdietrichs Hochzeitsfahrt am Sylvesterabend. In: Schönburgischer Hauskalender 1922
  • Das Wernsdorfer Lager. In: Schönburgischer Hauskalender 1923
  • Im Zeichen des "schwarzen Todes". In: Schönburgischer Hauskalender 1924
  • Der Wirth von Beutha. In: Schönburgischer Hauskalender 1925
  • Im Flammenschein von St. Niklas. In: Schönburgischer Hauskalender 1926
  • Heißes Blut. In: Schönburgischer Hauskalender 1927
  • Die Holzfäller vom Burgwalde. In: Schönburgischer Hauskalender 1928
  • Die Schreckenstage von Schlunzig. In: Schönburgischer Hauskalender 1929
  • Die rätselhaften Fragen des Wanderers. In: Schönburgischer Hauskalender 1929
  • Der hübsche Preussenjüngling. In: Schönburgischer Hauskalender 1930
  • Das Geräusch in der Neujahrsnacht. In: Schönburgischer Hauskalender 1930
  • Das Abenteuer auf dem Böhmersteig. In: Schönburgischer Hauskalender 1931
  • Ortsgeschichtliche Kleinigkeiten aus dem alten Mülsen. In: Schönburgischer Hauskalender 1931
  • Freiheitsdurst und Weiberlist. In: Schönburgischer Hauskalender 1932
  • Als der Schnapssturm tobte. In: Schönburgischer Hauskalender 1933
  • Unter der Fahne des Schössers. In: Erzgebirgischer Haus= und Familien=Kalender 1927
  • Der Safran-Schmuggel. In: Erzgebirgischer Haus= und Familien=Kalender 1929
  • Die Ansiedler vom "hohen Brunn". Erzählung aus der Besiedlungszeit des Erzgebirges. In: Erzgebirgischer Haus= und Familien=Kalender 1931
  • Der Bergmannsbub von Oberschlema. Alten Papieren nacherzählt. In: Erzgebirgischer Haus= und Familien=Kalender 1932
  • Kampf um Esther. Erzählung aus erzgebirgischer Vergangenheit. Erzgebirgischer Haus= und Heimat=Kalender 1934
  • Die Schnapphähne vom Schwarzwassertal. Erzählung aus dem Erzgebirge um 1698. In: Erzgebirgischer Haus= und Heimat=Kalender 1936
  • Eine Elendsweihnacht. Eine erzgebirgische Heimarbeitergeschichte. In: Erzgebirgischer Heimat=Kalender 1931
  • Katzensilber. Erzählung aus Alt=Erzgebirgs Erzsuchertagen. In: Erzgebirgischer Heimat=Kalender 1932
  • Das war Glatzbergs ärmster Sohn. Erzählung aus erzgebirgischer Verangenheit. In: Erzgebirgischer Heimat=Kalender 1936
  • Der weiße Khan. Fahrten und Abenteuer Heft 8/1923
  • Michel Müllers Glücksfahrt. In: Wirtschaftlicher Wegweiser für Mülsengrund und Umgegend, 1928
  • Wildschützenabenteuer im alten Mülsen. In: Wirtschaftlicher Wegweiser für den gesamten Mülsengrund, 1929
  • Anekdoten aus Alt-Mülsen. In: Heimatwarte, 1934
  • Im Urväterwald. Erzählung aus der wendischen Vorzeit des Muldengaues. In: Heimatwarte, 1936
  • Ein kleines Landstraßendrama, 1934
  • Kirmesabenteuer der Walddorfburschen

Bühnenstücke[Bearbeiten]

  • Der Hadernkrieg
  • Einer Mutter Schuld und Leid
  • Mülsener Allerlei
  • Schicksalsstunde am Runden Tisch
  • Der verfluchte Schatz

Ortsgeschichtliche Aufsätze[Bearbeiten]

  • Eine erhaltenswerte Merkwürdigkeit, In: Schönburgischer Hauskalender 1914
  • Das Unwetter im Mülsener Grunde vom 18. Juli 1841
  • Erzgebirgische Weihnachtskunst
  • Der Oelmühlenbrand von Mülsen St. Jacob 1835
  • Die Grohholzsage
  • Der Denkstein von Thierfeld
  • Die Schatzsage von Mülsen, In: Schönburgischer Hauskalender 1925
  • Unterirdische Geheimnisse
  • Die Walen
  • Ein Rübezahl unserer Heimat
  • Frühere Bewohner unserer Heimatwälder
  • Vom Pohlwald in Mülsen St. Jacob
  • Tausendjähriger Ursprung Mülsens? Geschichtliche Studie
  • Ein altes Grab im stillen Winkel
  • Der Gregoriusumgang. Ein verschwundener Volksbrauch
  • Der Geisterspuk vom Freihammergut
  • Die industrielle Glanzzeit des Mülsengrundes und das Arbeiterleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert[s]
  • Romantik einer Ortsnamenbezeichnung
  • Die rätselvolle Ruine Isenburg am Muldenstrand
  • Die zweierlei "Anteile" in Mülsen St. Jacob
  • Der Mülsener Weberkrieg
  • "Notverordnungen" vor 160 Jahren
  • Mülsener Weberkämpfe früherer Zeit
  • Stein an der Mulde
  • Entstehungsgeschichte der Mülsener Webschule
  • Die ersten Kattunfabrikanten in Mülsen St. Micheln
  • Aus der Geschichte einer alten Mülsener Industriellen=Familie
  • Wie kam der Mülsengrund zu seinem Namen. Eine historische und landschaftliche Skizze
  • Flurnamen in Mülsen St. Jacob
  • Ortsteil und Häusernamen in Mülsen St. Jacob
  • Früherer Geisterspuk im Mülsengrund
  • Die Kirche von Mülsen St. Jacob
  • Kriegszeit im Mülsengrund. Allerlei aus Mülsen St. Jacob anno 1813/14
  • Wirtschaftskampf vor 140 Jahren. Eine Verordnung aus dem Jahre 1793
  • Die Schlachten im Mülsengrunde. Historische Großtage der Heimatgeschichte
  • Auf der Spur der ältesten Mülsengrundbewohner
  • Das Geheimnis der Rümpfe
  • Noch einmal: Das Rümpfwaldgeheimnis
  • Vom Olmichel. Eine alte Mülsener Sage

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Martin Schulz: Nur zwölftausend Meter zu Karl May. In: Karl May in Leipzig Nr. 93.

Literatur[Bearbeiten]

  • Johannes Scholz: Otto Max Sachse zum Gedenken. Zur 25. Wiederkehr des Todestages des bedeutendsten Heimatforschers und Schriftstellers des Mülsengrundes. In: Pulsschlag, August 1960.
  • Lothar May: Zum 100. Geburtstag des beudeutendsten Heimatforschers und Schriftstellers des Mülsengrundes. In: Der Aktuelle Jacober, 1993.
  • Ulrich Blauthut: Müls'ner Chronisten. In: Der Mülsengrund in historischen Abbildungen, Geiger-Verlag Horb am Neckar, 2. erw. Aufl. 2000.
  • Martin Schulz: Nur zwölftausend Meter zu Karl May. In: Karl May in Leipzig Nr. 93.

Weblinks[Bearbeiten]