Platowa

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Platowa
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Platowa ist eine ostsibirische Kreisstadt an der Amgha, welche sich in den Altan, einen Nebenfluss der Lena ergießt, und liegt östlich von Irkutsk.

Zu den "Herrschaften" in Platowa gehören der Kreishauptmann mit seinem Sohn, die anderen Offiziere, der Pope und die Unteroffiziere. Dazu kommen dann vornehme Gäste wie die Häuptlinge der umwohnenden Völker.

In Platowa gibt zwei Jahrmärkte, die außerhalb der Stadt abgehalten werden: einen im Frühjahr und einen im Herbst. Da gab es Russen, Kosaken, Kirgisen, Chinesen, sogar einige Japaner, ferner Wogulen, Samojeden, Sojoten, Kalmücken, Tataren, Karakirchisen, Kirgis-Kaisaken, Bucharen, Jakuten, Tschuktschen, Korjäken, Kamtschadalen, Aïnos, Giljaken, Jukahiren und Jenissei-Ostjaken.

Platowa ist keine Stadt nach unseren landläufigen Begriffen. Eine Anzahl bretterne Häuser bilden den Grundstock derselben, um welchen sich mehr oder weniger Filz- oder Felljurten lagern, je nach der Anzahl der halbnomadischen Bewohner, welche gerade anwesend sind. Eine ebenso aus Balken und Brettern gebaute Kirche liegt auf der kleinen Erhöhung, welche stolzer Weise »der Stadtberg« genannt wird. Nach ihr ist das bedeutendste Haus dasjenige, welches dem Kreishauptmann zur Wohnung dient. Es hat nur die Parterreräumlichkeiten, über welche das Dach gelegt ist, und besteht aus zahlreichen Wohnlocalen, mehreren Arrestlocalen, einigen Vorrathskammern und den in der Nähe liegenden Hütten und Ställen, in denen die hier stationirenden Kosaken und deren Pferde untergebracht sind.

In Platowa gibt es nur zwei größere Gebäude: das Haus des Kreishauptmannes und das Domzajezdny (Wirtshaus + "Hotel"), dessen Besitzer zu den wohlhabendsten Leuten der Stadt gerechnet wurde.

Das Wirtshaus besteht aus drei Teilen: rechts Gaststube und Wohnbereich, mittig der Tanzsaal und links die Stallungen.

Im Feuerwerkshaus ("Ognie sztuczna") werden die Dinge aufbewahrt, die zur Beleuchtung dienen: Talg, Öl, Dochte und auch Pech, Teer, Sägespäne und Werg zu Fackeln. Das Gebäude ist auf sechs Holzsäulen gebaut und wird auch als Gefängnis genutzt.

Literatur[Bearbeiten]