Sibirien

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Als Sibirien (russisch Сибирь Sibir) bezeichnet man im weitesten Sinne den ganzen asiatischen Teil von Russland.

Topographische Karte von Sibirien

Geographie[Bearbeiten]

Für Russen beginnt Sibirien "hinter dem Ural" – auf der Höhe von Tjumen – und endet "kurz hinter dem Baikal" – also etwa 100 Kilometer östlich des Baikalsees, bei Ulan-Ude.

Sibirien wird im Westen begrenzt vom Ural, im Norden vom Arktischen Ozean, im Osten vom Pazifik und im Süden von China, der Mongolei und Kasachstan. Es umfasst rund zwei Drittel des russischen Territoriums und misst 9,6 Millionen Quadratkilometer. Im engeren Sinne versteht man darunter das Westsibirische und das Nordsibirische Tiefland, das Mittelsibirische Bergland und das Südsibirische Gebirge.

Weite Teile Sibiriens, wohl die gesamte Tundra, aber auch weite Teile der Taiga, werden von Permafrostböden (dauerhaft gefrorener Boden) eingenommen, die in der warmen Jahreszeit nicht völlig auf- oder gar nur oberflächlich antauen. Sind diese Böden dann auch noch eben, so dass Schmelz- und Regenwasser nicht versickern, aber auch nicht nach unten abfließen kann, so bildet sich Staunässe und diese führt im kurzen Sommer zu einer extremen Mückenplage.

Jagd[Bearbeiten]

Sibirien ist äußerst wildreich und war jahrhundertelang der wichtigste Pelzlieferant. Hauptjagdsaison war der Winter, und zwar ausschließlich deshalb, weil die Tiere nur im Winter ihren dichten Winterpelz tragen. Der Zobel (von russisch Соболь (Sobol)), ein eng mit dem heimischen Baummarder verwandter Echter Marder der asiatischen Taiga, hat ein ausgesprochen langes und seidiges Winterfell, während es Sommer kürzer, rauer und dunkler wird. Als reiner Waldbewohner ist er weder in waldlosen Gebirgen zu finden, noch gar in der Tundra.

Geschichte[Bearbeiten]

Schon unter den Zaren wurden politisch Verfolgte nach Sibirien in die Verbannung geschickt. Eine Erschließung durch unabhängige Siedler gab es nur in viel geringerem Maße als in den englischen Kolonien in Nordamerika, da ein großer Teil der Bevölkerung Russlands Leibeigene waren und der russische Adel diese nicht durch Abwanderung verlieren wollte.

bei Karl May[Bearbeiten]

Sibirien
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Nach Sibirien
Der Brodnik
Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Die russischen Verbannten sind nämlich in fünf Classen vertheilt. Diese folgen auf einander: Aufenthalt unter Aufsicht in einer Stadt, Dienst in einem sibirischen Regimente, Colonisation, öffentliche Arbeiten, namentlich in den Bergwerken, und endlich Einstellung in eine Straf- oder Arrestantencompagnie. Die erstere Strafe ist die leichteste, die letztere aber die härteste.
Um schwere Verbrecher zu zeichnen, damit ihnen die Flucht erschwert werde, pflegt man sie nämlich an der Nase zu schlitzen; das heißt, man schneidet ihnen rechts und links aus jedem Nasenflügel ein Stückchen heraus.
Ein Verbannter darf sich ohne die Einwilligung seiner Aufsichtsbehörde nicht verheirathen.[1]

Die in Karl Mays Kolportageroman Deutsche Herzen - Deutsche Helden als Handlungsort genannte ostsibirische Stadt Platowa ist vorerst noch nicht lokalisierbar. Alle in den im Kasten rechts genannten Werken auftretenden Romanfiguren sind im Hauptkapitel Russland angeführt, eine ausführliche Inhaltsangabe steht in Deutsche Herzen - Deutsche Helden/In Sibirien.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Deutsche Herzen - Deutsche Helden. Verlag Heinrich Gotthold Münchmeyer, Dresden.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]