Serdascht

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Lage von Serdescht (Sardašt)

Serdescht, auch Serdascht und Sardascht (persisch: Sardašt ‏سردشت‎; kurdisch: Serdeşt, auch Zerdeşt), ist eine Stadt in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan nahe der persischen Grenze. Der Name der Stadt leitet sich von persisch: زرتشت (Zartošt, Zartoscht), dem Gründer des Zoroastrismus "Zoroaster/Zarathustra" ab. Sie hat heute mehr als 50.000 Einwohner und befindet sich auf 1.300 m Höhe südwestlich des Urmia-Sees. Die Bevölkerung von Sardasht besteht vor allem aus Kurden.

Dieses heute irakisch-iranische Grenzgebiet wechselte (auch im 19. Jahrhundert) mehrmals den Besitzer, so dass dieser Ort zur Zeit Karl Mays auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches lag.

bei Karl May[Bearbeiten]

Serdascht spielt eine Rolle in Der Kys-Kaptschiji, wo der Ort jedoch nur rückblickend erwähnt wird, da die Erzählung erst nach Verlassen der Ortschaft einsetzt:

Serdascht
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

nur erwähnt in:
Der Kys-Kaptschiji

Wir kamen von Serdascht und ritten am rechten Ufer des kleinen Zab hin, den wir später verlassen wollten, um Arbil, das von Alexander dem Großen her berühmte Arbela, zu erreichen [...]
Wir waren nur zwei Tage in Serdascht gewesen und hatten den Ort in sehr großer Aufregung gefunden. Schon im letzten Frühjahre waren drei Mädchen von dort spurlos verschwunden gewesen; man hatte erfahren, daß auch an andern Orten plötzlich welche vermißt worden seien [...] Man sprach von einem Kys-Kaptschiji (* Mädchenräuber.) der im Lande herumziehe, um für vornehme Harems hübsche, junge Mädchen zusammenzustehlen [...]
Nun waren zwei Tage vor unserm Eintreffen in Serdascht wieder drei Mädchen vollständig spurlos verschwunden und alles Forschen nach ihnen hatte nicht das geringste Resultat ergeben. Wir beiden ahnungslosen und unschuldigen Menschen wurden sofort bei unserer Ankunft überfallen und in das Sindan (* Gefängnis.) geschafft, und wenn ich nicht so vortreffliche Legitimationen besessen hätte, wäre es uns wohl nicht möglich gewesen, den Staub dieses Ortes so bald von unsern Füßen zu schütteln.[1]

Während der nun folgenden Mittagsrast begegnet ihnen nicht nur ein Armenier, den Kara Ben Nemsi zu Recht für den Kys-Kaptschiji hält, sondern auch eine persische Polizeitruppe, die nach eben dem Mädchenräuber sucht und von Serdascht kommt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Kys-Kaptschiji. In: Auf fremden Pfaden. In: Karl Mays Werke, S. 61848–61850 (vgl. KMW-IV.26, S. 389 f.).

Weblinks[Bearbeiten]