Ständchen (Die Pantoffelmühle)

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Ständchen ist ein Lied von Karl May.

Text[Bearbeiten]

Träume, träume süße Träume,
und im Traume denke mein,
Bis des Morgens Purpursäume
Blitzen in Dein Fensterlein![1]

Textgeschichte[Bearbeiten]

in Die Pantoffelmühle.[Bearbeiten]

Karl Mays Gedicht ist vermutlich der Liedtext zum Ständchen in der Posse Die Pantoffelmühle, die möglicherweise bereits 1864 verfasst wurde. Die dazu gehörige Komposition umfasst 28 Takte für gemischten Chor und Baritonsolo und enthält keinen Text. Die oben angegebenen Verse entstammen dem Manuskript von In der Heimath.[2]

in In der Heimath.[Bearbeiten]

Das Gedicht ist auch in Karl Mays Reiseerzählung Satan und Ischariot (1894/95) als Lied enthalten, und zwar im nicht für die Zeitschriften- und Buchausgabe verwendeten Kapitel In der Heimath. Der Ich-Erzähler hört den Gesangverein sein eigenes Lied singen, ohne dass er den Text dazu abgegeben hätte, und spricht mit dem Professor darüber:

"Da wird mir doch ganz dumm im Kopf! Helfen Sie mir doch! Es schwebt mir so etwas wie im Nebel vor, daß Sie einmal von einer Oper gesprochen haben."
"Die noch heut nicht fertig ist, allerdings! Das war bei meinem vorletzten Besuch. Ich spielte Ihnen verschiedenes vor, was ich schon fertig hatte und was mir noch im Kopf herumging. Besinnen Sie sich! Der erste Akt begann mit dem Müllerlied vor einer Mühle."
"Ja, richtig! Klippklapp, klippklapp! Der eine Bursche dengelte die Sense im Takt und der andre klatschte mit der Peitsche dazu."
"Dann das Lied des Jägerburschen vor dem Forsthaus!"
"Richtig! Es ist, als ob ich es noch jetzt hörte."
"Das Gebet der Mutter für ihren verlorenen Sohn!"
[...]
"Ja, so ist's! Ich besinne mich vollständig. Am besten gefiel mir das Ständchen vor der Mühle, welches der schönen Müllerstochter gebracht wird. Ich habe damals den Text sogar auswendig gelernt und ihn der lieben Johanna sehr oft vorgesagt. Jetzt aber kann ich mich nur noch auf den Refrain besinnen:
  Träume, träume süße Träume,
  und im Traume denke mein,
  Bis des Morgens Purpursäume
  Blitzen in Dein Fensterlein!
Lieber Kollege, dieses Ständchen müssen Sie mir jetzt noch einmal singen! Setzen Sie sich her ans Piano! Ich wende Ihnen die Noten um!"
"Unsinn! Es sind ja gar keine Noten da. Ich müßte es aus dem Gedächtnis spielen und singen. Was gibt es da umzuwenden! [...]"[3]

Mit der Oper ist vermutlich Die Pantoffelmühle gemeint.

aktuelle Ausgaben[Bearbeiten]

Aktuelle Ausgaben von In der Heimath sind in der Bücherdatenbank zu finden.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Kühne/Lorenz: Karl May und die Musik, S. 205.
  2. Kühne/Lorenz: Karl May und die Musik, S. 205 f.
  3. Karl May: Old Shatterhand in der Heimat, S. 96 f.

siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Christoph F. Lorenz: Karl Mays "Pantoffelmühle". Posse mit Gesang und Tanz in acht Bildern. In: Hartmut Kühne/Christoph F. Lorenz: Karl May und die Musik. Karl-May-Verlag Bamberg–Radebeul 1999, S. 222–241, insb. S. 205 f. und 238. ISBN 3-7802-0154-2.