Tempelruine in Koleah

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Tempelruine in Koleah
im Werk Karl Mays
Weltkarte1911.jpg

Die Juweleninsel

Die Tempelruine befindet sich in der Mitte des großen Waldes von Koleah. Um diesen zu erreichen, muss man von Augh aus gerade sechs Fußstunden nach Ost gehen.

Der in neuerer Zeit so berühmt gewordene Wald von Koleah bestand damals aus einem einzigen großen Dickicht von Ebenholz-, Teak- und Drachenbäumen, untermischt mit riesigen Farren und hohen Schirm-, Kohl-, Areka- und Sagopalmen. Diese baumartigen Gewächse wurden umschlungen, überstrickt und verbunden von einem beinahe unzerstörbaren Netzwerke von Schling- und Lianengewächsen, welche desto üppiger wucherten und blühten, je mehr sie den Stämmen, an denen sie schmarotzend emporkletterten, den Nahrungs- und Lebenssaft raubten.
Nur einige schmale Pfade führten durch diesen Wald auf die Mitte desselben zu, wo die Ruinen eines jener indischen Tempel liegen, mit deren Großartigkeit sich nur die Ueberreste jener cyklopischen Tempelbauten auf Java zu messen vermögen.[1]

Unweit des verfallenen Tempels gibt es einen weiteren, besser erhaltenen Bau. Dieser ist ein Versammlungsort der Thugs.

In dem Tempel gibt es eine verborgene Steintür, die durch Stampfen geöffnet und geschlossen werden kann.

Als sie die Treppe betreten hatten, stampfte er auf die zweite Stufe, und sofort schloß sich die Thür hinter ihnen. Sie stiegen eine ganze Flucht von Treppen empor und traten dann in einen hell erleuchteten Gang, in welchen der Reihe nach zwölf Thüren mündeten, deren Oeffnungen durch Matten gleich Portièren verschlossen waren.[2]

Das waren nach Auskunft des Thug Wohnungen der Priester gewesen. Jedes einzelne der zwölf Zimmer war nach chinesischer, malayischer, indischer oder europäischer Weise so eingerichtet [...], daß sich kein Fürst zu bedenken brauchte, darin zu wohnen.[3]

Diese Einrichtung ist jedoch nicht historisch, sondern wurde von dem Thug veranlasst.

Rabbadah und Alphons Maletti finden hier als Gäste der Thugs Unterschlupf.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Die Juweleninsel. In: Karl Mays Werke, S. 8860 (vgl. KMW-II.2, S. 223).
  2. Karl May: Die Juweleninsel. In: Karl Mays Werke, S. 8876 (vgl. KMW-II.2, S. 233 f.).
  3. Karl May: Die Juweleninsel. In: Karl Mays Werke, S. 8876 (vgl. KMW-II.2, S. 234).