Tropffolter

Aus Karl-May-Wiki
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In Südamerika foltert der Ich-Erzähler den Schwiegersohn des Sendador, El Yerno, um Informationen zu erhalten. Im Roman hat die Foltermethode keine besondere Bezeichnung. Der Ich-Erzähler hat sie einst auf einer Plantage in den USA kennengelernt, wo Sklaven auf diese Weise gequält wurden.

Anwendung[Bearbeiten]

Während die beiden Indianer dieser Weisung gehorchten, holte ich den hohlen Teil eines Tagoarabambus herbei, welcher in der Nähe lag und wohl als kleines Wassergefäß benutzt worden war. Dieser hohle Zylinder war vielleicht zehn Zentimeter im Durchmesser. Ich arbeitete mit der Messerspitze ein kleines Löchelchen durch den Boden und verschloß dasselbe dann mit einem Holzpflöckchen in der Weise, daß das Wasser nur in einzelnen, langsamen Tropfen hindurchquellen konnte. Der Diener mußte das Gefäß mit Wasser füllen, und dann wurde es hoch über dem Kopfe des Yerno an den Stamm gehängt. Ich hatte es so getroffen, daß vielleicht alle vier Sekunden ein kleiner Tropfen drei Ellen hoch auf die Mitte des Schädels des Yerno fiel. Dann rasierte ich mit der Schärfe meines Bowiemessers das Haar von dieser Stelle.

Wirkung[Bearbeiten]

"[...] eine unausgesetzte Folge von Tropfen, welche nach einander auf eine und dieselbe Stelle fallen, bringt eine Wirkung hervor, mit welcher sich kein anderes Schmerzgefühl vergleichen läßt. Die Wirkung muß, wenn sie nicht rechtzeitig unterbrochen wird, unbedingt zum Wahnsinn führen. Haben Sie noch nicht gehört, daß die amerikanischen Sklavenbesitzer diese schreckliche Strafe gegen ungehorsame Schwarze oft und viel in Anwendung brachten?"

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]