Weißer Renner der Prairie

Aus Karl-May-Wiki
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Weißer Renner der Prairie ist in Karl Mays Bearbeitung von Gabriel Ferrys Roman "Der Waldläufer" der Name eines legendären Mustangs. Encinas und Franzesco, die Vaqueros von Don Augustin Pena, unterhalten sich am Lagerfeuer über das berühmte Wildpferd:

„Aber wie konnte er in dunkler Nacht dem Renner folgen?“
„Erstens ist der Renner ein Schimmel, weiß wie Milch, der auch in der Finsterniß für ein gutes Auge noch zu erkennen ist, und zweitens zogen seine Hufe, die im Galopp den steinigen Boden schlugen, vier feuersprühende Furchen durch die Nacht.“
„Per dios, ich habe noch nie gehört, daß Horn auf Steinen Feuer hervorbringt!“
„Ich auch nicht; dafür aber ist der Renner auch der Geist der Savanne! Es mochte wohl um Mitternacht sein, als der Jäger ihn endlich erreichte. Er schwang den Lasso, und als er ihn werfen wollte hatte er – nichts in der Hand, sogar der Knoten am Sattelknopfe war aufgelöst und weg. Und zu gleicher Zeit versetzte der Renner dem Pferde des Texaners mit den Hinterhufen einen Schlag vor die Brust, daß es todt zusammenbrach. Dann hörte er das Geisterthier weit unter sich in die Nacht hineinjagen. Er blieb bei der Leiche seines Pferdes, bis es Morgen war, und sah nun zu seinem Schrecke, daß er sich am Rande eines Abgrundes von vielen hundert Fuß befand. Der Renner war hinabgesprungen, ohne sich zu beschädigen, und weidete weit draußen am Horizonte im hohen Grase. Das ist die Geschichte, welche mir der Texaner erzählt hat, als er von dieser Jagd zu Fuße und bis zum Tode erschöpft zurückkehrte.“[1]

Der Renner wird von Tiburcio Arellanos gefangen und gezähmt.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Waldläufer, Verlag Franz Neugebauer, Stuttgart 1879, Kapitel XI, S. 533 f.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Tiere im Werk Karl Mays finden Sie im Karl-May-Tierlexikon (Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 145/2012) von Anja Tschakert.