Wilhelm II.

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Wilhelm II. (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 auf Schloss Doorn, Niederlande) war der letzte Deutsche Kaiser und König von Preußen 1888 bis 1918.

Wilhelm II.

Leben[Bearbeiten]

Wilhelm II.

Friedrich Wilhelm Albert Victor Prinz von Preußen entstammte der Dynastie der Hohenzollern. Er wurde am 27. Januar 1859 in Berlin als Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, des späteren Friedrich III. (9. März bis 15. Juni 1888) und dessen Frau Victoria geboren und war somit Enkel Wilhelms I. (* 1797; † 1888) und der englischen Königin Victoria (* 1819; † 1901).

Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 wurde der 12-jährige Wilhelm Anwärter auf den deutschen Kaiserthron.

Nach dem Tode Wilhelms I. am 9. März 1888 regierte Friedrich III. aufgrund seines bereits fortgeschrittenen Krebsleidens (Kehlkopfkrebs) nur für 99 Tage – er wird daher auch der "99-Tage-Kaiser" genannt – bis er am 15. Juni desselben Jahres in Potsdam starb. So folgte ihm der nunmehrige Kronprinz Wilhelm nach nur 99 Tagen Kronprinzenzeit am 15. Juni des "Dreikaiserjahrs" 1888 nach und wurde bereits im Alter von 29 Jahren als Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen.

Wilhelm wurde oft als "Redekaiser" betitelt, da er ein markanter Redner war. Weitere Bezeichnungen für Wilhelm waren "Arbeiterkaiser" und "Friedenskaiser" (dies geht u.a. auf den Vorschlag von Emanuel Nobel von Ende 1912 zurück, Kaiser Wilhelm II. den von Alfred Nobel gestifteten Friedensnobelpreis zuzusprechen). Weniger schmeichelhaft war die Bezeichnung "Reisekaiser", die auf seine Unrast und häufige Abwesenheit zurückging.

Wilhelms Politik[Bearbeiten]

Am 20. März 1890 entließ Wilhelm II. den Reichskanzler Otto von Bismarck, den er als Kind noch über alle Maßen verehrt hatte. Dies geschah vor allem, weil Bismarck ihn und den Reichstag beim Regieren überging.

In der letzten Periode der Regierungszeit Bismarcks glich das Deutsche Reich einer "Kanzlerdiktatur". Des Weiteren war der Kaiser strikt gegen den "Kulturkampf" gegen die katholische Kirche. Bismarck wollte das Sozialistengesetz verschärfen, Wilhelm II. wollte es abschaffen. Als Bismarck hartnäckig blieb, schickte der Kaiser am Morgen des 17. März 1890 in die Reichskanzlei: Der Kanzler solle am Nachmittag ins Schloss kommen und sein Abschiedsgesuch mitbringen. Dieses wurde am nächsten Morgen durch einen Boten gebracht.

Bismarck verwand die Entlassung als "Lotse" nicht und sorgte durch Kritik an den "Hintermännern" der Wilhelminischen Politik und durch sein Memoirenwerk Gedanken und Erinnerungen für nachhaltige Kritik an Wilhelm II.

Karl May und Wilhelm II.[Bearbeiten]

Von Oskar Panizza stammt das Gerücht, in Wirklichkeit sei "Karl May" das Pseudonym von Wilhelm II. gewesen. Panizza streute dieses Gerücht in satirischer Absicht aus, um Wilhelm II., mit dem er in Dauerfehde lag, zu diskreditieren.

Auf einem Empfang am 27. Juli 1897 in München erklärte Karl May, er wolle vor den deutschen Kaiser, also Wilhelm II., treten, ihm seinen Henrystutzen vorführen und ihn auffordern, einmal miteinander zu schießen.

Rezeption[Bearbeiten]

Hörspiel: Hoffmann, G.: »Wie Kaiser Wilhelm mit Kara Ben Nemsi auszog, das Fürchten zu lernen.« In: Westdeutscher Rundfunk, Funkskript. [1974.]

Im Roman "In den Schründen der Arktik" von Otto Emersleben trifft Karl May persönlich auf Wilhelm II. Tatsächlich ist im Leben des realen Karl May nichts Derartiges überliefert.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]