Fährten in der Prärie (Hörspiel)
Fährten in der Prärie. Ein Spiel aus der untergehenden Welt Old Shatterhands und Winnetous ist ein Hörspiel von Günter Eich.
Günther Eich schrieb 1935 das Hörspiel mit Winnetou und Old Shatterhand, das in den 1930er Jahren mindestens zweimal aufgeführt wurde. Es gab keine Textvorlage Karl Mays.
Günter Eich verwarf selbst eine erste Fassung. An einen Freund schrieb er:
- Dieses Manuskript ist wirklich noch dümmer und langweiliger als die erste Fassung. So schlecht, daß ich direkt stolz darauf bin und still vor mich hin kichere, weil es gesendet wird.[1]
1959 gab es eine Neuproduktion durch den NDR. Dafür arbeitete Günter Eich das Hörspiel Dezembr 1958/Januar 1959 um. Das Sendescript wurde dann nochmals von Hinz schwitzke bearbeitet. Das Typoscript dieser Fassung als Bestandteil des Nachlasses von Günter Eich vom Deutschen Literaturinstitut in Marbach verwahrt.
Die Namen der Rollen sind in den Ankündigungen sehr variabel geschrieben.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
In der Rahmenhandlung trifft Old Shatterhand in der Eisenbahn auf seinen Bekannten Patt, einen Dichter und Liedermacher, der auf dem Weg zu einem Engagement nach Kansas City ist. Sie erinnern sich an die Ereignisse vor fünf Jahren am Swallow River, wo Winnetou – vergeblich – einen gemeinsamen Aufstand der Indianerstämme gegen den Bau der Eisenbahnbrücke initiierte und bei der Sprengung derselben starb. Old Shatterhand selbst fährt jetzt auf der längst wieder aufgebauten Brücke nach Chicago, um dort als Kunstschütze in einem Zirkus zu arbeiten.
Die einzelnen Ausstrahlungen
Fährten in der Prärie
Uraufführung am 11. Juli 1936 (18:40-18:45 Uhr), Reichssender Berlin:
- Harald Braun: Regie
- Paul Dahlke: Old Shatterhand
- Fritz Genschow: Winnetou
- Bernhard Minetti: Ingenieur Shirwood / Sherwood
- Albert Florath: Patt, der Dichter
- Carl Heinz Carrell: Tschomboq / Pschombog, Häuptling der Comachen
- Volker von Collande: Barimu, Sohn des Häuptlings
- Milena von Eckardt: Atoka / Atooka / Atocka
- Annemarie Jung: Mary, Shirwoods Frau
Musik: Friedel-Heinz Heddenhausen
Die letzte Spur
Sendung am 30. März 1937 (20:50-22 Uhr), Reichssender Berlin:
- Harald Braun: Regie
- Tadzio Kondziella: Winnetou
- Lothar Körner: Old Shatterhand
- Bernhard Minetti: Ingenieur Shirwood / Sherwood
- Lilly Towska: Mary, Shirwoods Frau
- Albert Florath: Patt, der Dichter
- Carl Heinz Carrell: Tschomboq / Pschombog, Häuptling der Comachen
- Gerhard Haselbach: Barimu, Sohn des Häuptlings
- Milena von Eckardt: Atoka / Atooka / Atocka
- Charlotte Reichert: Kitty, ein Barmädchen
Fährten in der Prärie
Sendung am 1. April 1959 (20.35-21:45 Uhr), Norddeutscher Rundfunk
- Gustav Burmester: Regie
- Will Quadflieg: Winnetou
- Max Eckard: Old Shatterhand
- Uwe Friedrichsen: Barimu
- Richard Münch: Shirwood
- Walter Richter: Tschomboq
- Renate Danz: Atoka
- Marianne Kehlau: Mary
- Christine Marquardt: Kitty
- Hans Paetsch: Gedichte als Überleitung
Die Musik stammte von Erich Bender.
Am 20. Oktober 1973 wurde das Hörspiel im Deutschlandfunk wiederholt. Erst 2013 erschien diese Version dann auf CD.
Der Text von "Fährten in der Prärie" wurde in den Gesammelten Werken Günther Eichs (Band II, Frankfurt am Main 1991) veröffentlicht.
Sonstiges
- ↑ zitiert nach Bönisch: Fährten in der Prärie und im Radio, o.S..
Literatur
- Hartmut Kühne: Günther Eich schrieb ein Winnetou-Hörspiel. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 17/1973, S. 28 f. (Onlinefassung)
- Erich Heinemann: Fährten in der Prärie. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 18/1973, S. 16. (Onlinefassung)
- Hagen Schäfer: Fährten in der Prärie. Ein frühes Hörspiel von Günter Eich. In: Der Beobachter an der Elbe Nr. 14/2010, S. 15–20.
- Giesbert Damaschke: Präriefahrten. Melancholische Variation über Motive Karl Mays. In: Karl May & Co. Nr. 133/2013.
- Hans Langsteiner: Gedenke doch bisweilen der Knabenphantasie... Günter Eichs Karl-May-Hörspiel "Fährten in die Prärie" auf CD. In: Wiener Karl-May-Brief Heft 2-3/2013.
- Jörg-M. Bönisch: Fährten in der Prärie und im Radio. In: Leipziger Karl-May-Nachrichten Ausgabe 3, März 2016.