Theodor Allekotte

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Theodor Allekotte (* 17. Juni 1883; † 31. Oktober 1938 in Köln) war Organist, Harfenist und Komponist in Köln und vertonte eines von Karl Mays Gedichten.

Leben

Allekotte besuchte sieben Jahre lang das Kölner Konservatorium, vier Jahre im Fach Harfe und drei Jahre Orgel.

1902 bekam er die Organistenstelle an der Basilika St. Ursula in Köln. Später war Theodor Allekotte bis 1933 an der Kölner Oper tätig und wechselte danach wieder zu St. Ursula.

Theodor Allekotte und Karl May

Theodor Allekotte schuf 1908 eine Orgelsonate in d-Moll in drei Sätzen (Maestoso, Menuet, Passacaglia), die er mit der Aufschrift dem Schriftsteller Karl May in Dankbarkeit gewidmet versah. Bevor er diese Karl May zukommen ließ, sandte er ihm seine 1909 entstandene Komposition zu dem Gedicht Das Kapellchen am See aus Mays Himmelsgedanken.

Am 10. Juli 1910 antwortete Karl May auf die Zusendung der Sonate:

Ich habe mich schon über Ihr vorzügliches "Kapellchen am See" außerordentlich gefreut, denn Stimmung und Ausdruck sind fast mehr als gut getroffen. Und nun kommt gar die Orgelsonate, deren Widmung ich mit Freuden annehme! Sie wissen wohl aus meinen Werken, daß die Orgel mein Lieblingsinstrument ist? Ich habe früher viel gespielt; jetzt nicht mehr. Die Zeit fehlt dazu, da ich jeden Augenblick auf meine eigentliche Lebensaufgabe zu verwenden habe.
Eine Kritik ihrer Sonate liegt mir natürlich fern. Aber es ist mir, als ob mir da von Ihnen etwas Großes, Edles und wahrhaft Schönes geschenkt worden sei, etwa wie ein Marmorkopf aus Canovas Hand oder eine Murillo'sche Engelsgruppe.
Nehmen Sie aufrichtigen Herzensdank!
Meine Seele, das wackere "Herzle", läßt Sie grüßen.[1]

Allekotte antwortete am 14. Juli auf dieses Schreiben:

Welche Freude Ihr Brief mir bereitete, weiß ich nicht zu schildern. Empfangen Sie meinen verbindlichsten Dank, ebenso für die Annahme meiner Widmung! In den nächsten Tagen erlaube ich mir, zwei mit der gedruckten Widmung versehene Exemplare der Sonate zu schicken. Die Vergleiche welche Sie ziehen, sind für mich viel zu ehrenvoll, dennoch freute ich mich ebenso wie meine lieben Angehörigen über dieselben.

Weiterhin lud er Karl May nach Köln ein, wo er ihm einige der schönsten, größten und neuesten hiesigen Orgelwerke zeigen wollte. Außerdem gab er eine kurze Skizze seiner Biographie. Gegen Ende des Briefes heißt es:

Ich fühle mich nun in meinem inneren Leben so glücklich, und dies habe ich zum größten Teil allein Ihren Werken zu verdanken. Nur eins kann mich betrüben, wenn ich bedenke, daß so viele Menschen nicht so froh sein können.
Seien Sie versichert, geehrter Herr Dr., daß ich Sie jeden Abend in mein Gebet einschließe![2]

Weitere Kontakte zwischen Theodor Allekotte und Karl May sind wahrscheinlich, aber nicht belegt. Nach Mays Tod (30. März 1912) blieb Allekotte mit dessen Witwe Klara May in Verbindung.[3]

Außerdem trat der Organist mit Leserbriefen verschiedenen Angriffen auf den toten Schriftsteller entgegen. So schrieb er zum Beispiel am 12. Dezember 1917 an Hermann Cardauns, der in dem Blatt Die Wacht. Zeitschrift für katholische Jünglinge. Organ katholischer Jugendvereine. Zentralorgan des Bundes der Deutschen katholischen Jugend einen überaus gehässigen Aufsatz gegen May veröffentlicht hatte. Daraufhin trat Allekotte auch mit Jos. Mohnen, dem Chefredakteur der Wacht, in einen regen Briefwechsel.[4]

Anmerkungen

  1. Willscher: Ein unbekannter Brief, S. 5 f.
  2. Griese: Komponist und Kämpfer, S. 4.
  3. Griese: Komponist und Kämpfer, S. 5.
  4. Griese: Komponist und Kämpfer, S. 6.

Literatur

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.