Arnold Spanke

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Arnold Spanke († 1914) war Redakteur. Er arbeitete bei der Bochumer Westfälischen Volkszeitung und später bei der Dortmunder Tremonia und war dort der Nachfolger Johannes Dederles. Er starb 39-jährig im Feldlazarett Metz an der Ruhr.

Arnold Spanke, Karl und Klara May[Bearbeiten]

Arnold Spanke zu Gast bei Karl May, verm. 1909

Am 14. November 1907 bat Arnold Spanke Karl Mays Gattin Klara um eine Erzählung Mays:

Es fällt mir gerade ein, daß ich vor mehreren Jahren in der Provinz Posen eine wunderschöne Erzählung Ihres Herrn Gemahl aus dem sächsischen Erzgebirge in einer alten "Spinnstube" (ich glaube von 1870) gelesen habe, betitelt "Im Sonnentau".[1] [2]

Klara May antwortete am 26. November auf diese Anfrage:

Sie erhalten etwas! Sobald mein guter Mann kann, schreibt er Ihnen. Wie könnten wir in den Besitz eines Jahrganges der "Spinnstube" kommen mit der Erzählung "Im Sonnentau"?[3]

May hatte vermutlich tatsächlich bald Zeit, denn bereits am 4. Dezember 1907 dankte Spanke ihm für die

liebenswürdige Überlassung der prächtigen Erzählung "Vergeltung" zum Gratisabdruck.[4] [5]

Während ihrer Amerikareise versahen Karl und Klara May viele ihrer Bekannten mit Ansichtskarte. Am 1. Dezember 1908 sandte Karl May eine Postkarte an Arnold Spanke aus London, wohin das Ehepaar gefahren war, um so eine längere Reisedauer vortäuschen.[6]

Inzwischen war Arnold Spanke Redakteur der Tremonia geworden.

Anfang Januar schrieb ihm May:

[...] Ich schreibe Ihnen ..., weil Sie mir mittheilen, daß Sie Redacteur an der "Tremonia" geworden sind. Kennen Sie mein Verhältniß zu diesem Blatte? ... Als Cardauns sich von dem Münchmeyerschen Schundverlag übertölpeln ließ, einen Kampf gegen mich zu beginnen, war mir die Redaction der 'Tremonia' freundlich gesinnt.[7]

Am 12. Februar 1909 antwortete Spanke May allerdings, dass die Chefredaktion keine weiteren Artikel über ihn bringen wolle, da mit Gegenartikeln zu rechnen wäre:

Damit wären wir wieder in die alte, für uns abgetane, Polemik hineingedrängt, was wir auf jeden Fall vermeiden wollen.[8]

Im Laufe des Jahres 1909 hatte Spanke Karl und Klara May in Radebeul besucht und danach lange nicht geschrieben. Dafür entschuldigte er sich am 13. Dezember bei Klara May mit einem Brief. Darin schlug er vor, Karl May möge in Dortmund seinen Augsburger Vortrag wiederholen:

Dortmund birgt so viele May-Freunde und Verehrer, und die ganze volkreiche Umgegend stellt ein so großes Kontingent derselben, daß ein Vortrag von May in Dortmund ebenso ein Ereignis werden würde wie in Augsburg.[9]

Eine Antwort Karl oder Klara Mays darauf ist nicht bekannt, ebenso wenig eine weitere Korrespondenz. May hielt seinen Augsburger Vortrag kein zweites Mal, auch nicht in Dortmund.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Mit Spinnstube ist entweder Horns Spinnstube oder ein ähnlicher Kalender gemeint. Der erste nachgewiesene Abdruck von Karl Mays Dorfgeschichte Im Sonnenthau erschien 1879 in Trewendt's Volks-Kalender.
  2. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 320.
  3. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 323.
  4. Bei dieser Erzählung handelt es sich eine Variante von Mays Dorfgeschichte Der Waldkönig, die inhaltlich der von Spanke erwähnten (Im Sonnenthau) eng verwandt ist.
  5. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 327.
  6. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 456.
  7. unveröffentlich; zitiert nach dem katalog der "105. Buch- und Autographen-Auktion" von Bassenge
  8. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 498.
  9. Sudhoff/Steinmetz: Karl-May-Chronik IV, S. 605.

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Zeitgenossen Karl Mays finden Sie im Namensverzeichnis Karl May – Personen in seinem Leben von Volker Griese unter Mitwirkung von Wolfgang Sämmer.