Cochise

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Cochise (auch Cheis oder A-da-tli-chi = "Hartholz") (* zwischen 1810 und 1823; † 8. Juni 1874 in Arizona, USA) war ein Anführer und Häuptling der Chokonen-Inde (auch als Chiricahua-Apachen bezeichnet) im 19. Jahrhundert.

Leben[Bearbeiten]

Cochises Leben war geprägt durch die anhaltenden Kämpfe der eingeborenen Inde gegen die zunehmende Besiedlung des äußersten Nordens von Mexiko durch Mexikaner und des heutigen Südwestens der USA durch Angloamerikaner. Während es den Inde gelang, die Mexikaner immer wieder aus ihrer angestammten Heimat zurückzudrängen, unterlagen die Chokonen unter Cochises Führung nach jahrzehntelangem Guerillakampf der US-amerikanischen Armee.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen waren nur durch kurze Friedensphasen unterbrochen, die in der Regel von den Amerikanern gebrochen wurden. 1861 begann der letzte Krieg Cochises gegen die US-Armee in Folge der Bascom-Affäre.

George Bascom, ein junger, karrieresüchtiger Leutnant, beschuldigte Cochise des Viehdiebstahls und der Entführung eines Jungen. Cochise konnte sich seiner Gefangennahme bei den vorgegebenen Verhandlungen, die sich als Falle entpuppt hatten, durch eine dramatische Flucht entziehen. Ein Teil seiner Familie blieb in Geiselhaft. Darauf nahm Cochise andere Weiße als Gefangene. Als Bascom sich weigerte, seine Familienangehörigen im Gefangenenaustausch herauszugeben, wurden die weißen Gefangenen der Inde getötet. Darauf ließ Bascom die drei männlichen Verwandten Cochises hängen. Durch diese Vorfälle wurde eine neue Kriegsphase zwischen den Chokonen und den Angloamerikanern ausgelöst.

Nach dem Tod des Häuptlings der Bedonkohe-Inde, Mangas Coloradas, war Cochise der einflussreichste Anführer der Chiricahua. Nach über 10 Jahren weiteren legendenumwobenen Kampfes kam es auf Vermittlung von Tom Jeffords, einem US-amerikanischen Postreiter und ehemaligen Scout, zu dem Cochise ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hatte, 1872 zu Friedensverhandlungen. Es wurde ein Vertrag ausgehandelt, bei dem den Bedonkohe eine eigene Reservation zuerkannt wurde.

Cochise starb im Juni 1874. Bei Freund und Feind hatte er als geschickter Kriegstaktiker und aufrichtiger Indianer gegolten, der sein einmal gegebenes Wort auch einhielt.

nach Cochises Tod[Bearbeiten]

1876, zwei Jahre nach Cochises Tod, wurde die den Chokonen zugesprochene Reservation aufgelöst. Die Chokonen wurden wie andere Inde-Stämme in die San-Carlos-Reservation umgesiedelt, wo sie auf die karge Unterstützung der US-Verwaltung angewiesen waren. Einer der beiden Söhne von Cochise entzog sich mit einigen anderen Inde der Umsiedlung und schloss sich Häuptling Geronimo an. Unter Geronimo führten die wenigen noch kämpfenden Inde einen letztlich aussichtslosen weiteren Guerillakampf gegen die US-Truppen, der wiederum etwa 10 Jahre dauern sollte. 1886 ergab sich schließlich die letzte freie Inde-Gruppe, darunter auch Naiche und Geronimo, dem US-General Miles.

Cochise in Literatur und Film[Bearbeiten]

Das Leben Cochises und insbesondere seine Freundschaft mit Tom Jeffords bildete den Stoff für den 1947 erschienen historischen Roman Blood Brother von Elliott Arnold (1964 in deutscher Übersetzung im Karl-May-Verlag (Reihe Welt der Abenteuer) herausgegeben). Dieser Roman war seinerseits Grundlage für einen der ersten indianerfreundlichen Western Hollywoods, Broken Arrow von Delmer Daves im Jahr 1950.

Eine gewisse Ähnlichkeit der Freundschaft zwischen Tom Jeffords und Cochise mit den romantisierenden, erfundenen Abenteuergeschichten Karl Mays um die Blutsbrüderschaft zwischen den fiktiven Figuren Old Shatterhand und Winnetou ist rein zufällig und hat mit den historischen Gegebenheiten nichts zu tun – anders als der Roman Elliott Arnolds, auch wenn dieser durchaus ebenfalls, wenn auch auf historischen Tatsachen beruhend, diese Tatsachen in ein romantisch verklärtes Licht rückt und unter anderem mit einer spekulierten Liebesgeschichte ausschmückt.

Der Autor Thomas Jeier bringt in seinem Roman Das Geisterpferd Cochise und Winnetou tatsächlich zusammen.

Cochise und Karl May[Bearbeiten]

Einige May-Forscher halten Cochise als Vorbild für Karl Mays Romanfigur Winnetou.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]