Dreierbrötchen

Aus Karl-May-Wiki
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Das Dreierbrötchen oder "Dresdener Schuster" ist eine sächsische Brötchen-Art.

Der Dresdener Schuster, auch noch Dreierbrötchen genannt, wird aus einfachem Semmel- oder Brötchenteig hergestellt. Man läßt den mittelfesten Teig gut ankommen und stößt ihn einige Male durch. Die angegarten Teigkugeln werden eingefettet und zu je zwei Stück mit einem Drückholz zweimal gedrückt. Durch leichtes Hin- und Herrollen des Drückholzes erhält man einen genügend breiten Ausbund, der aber nicht zu tief sein darf, da sonst die Semmel beim Aufschneiden in ihre Teile zerfallen könnte. Auch ist beim Drücken darauf zu achten, dass der Mittelteil etwas breiter gehalten wird. Mit der eingedrückten Oberfläche nach unten werden sie in Trögeln auf Tücher gelegt, die beim Schieben umgeschlagen werden. Der Ofen darf nicht zu flüchtig sein, muss aber genug Grund haben.[1]

Karl May und die Dreierbrötchen[Bearbeiten]

Karl May erwähnt Dreierbrötchen in seiner Autobiografie:

Es kam vor, daß sie sich mehr als 25 Pfennige pro Tag verdiente. Da wurde sie splendid und verteilte zwei Dreierbrötchen, die nur vier Pfennige kosteten, weil sie äußerst hart und altbacken, oft auch schimmelig waren, unter uns fünf Kinder.[2]
Dafür gab es für fünf Pfennig Runkelrübensyrup, auf fünf Dreierbrötchen gestrichen; die wurden sehr gewissenhaft zerkleinert und verteilt.[3]

In Mit Karl May durch Amerika gibt Klara May weitere Einzelheiten:

Man kaufte dann Dreierbrötchen, und zwar alte, weil der Bäcker davon mehr gab als von frischen. Ein bißchen Schimmel machte nichts aus; im Gegenteil, von der schimmligen Sorte gab es ja noch mehr, und deshalb waren sie noch beliebter. Diese Dreierbrötchen wurden jedem zugeteilt. Die Mutter bereitete dann einen dünnen Kaffee, und die Wirtschaftskasse spendete drei Pfennige für Zucker, um das Gebräu zu süßen. Heiß kam es auf die eingeschnittenen Dreierbrötchen, weichte sie auf und macht sie auf diese Weise eßbar.[4]

Letzteres ist eine Variante der Kaffee-Hämmeln.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Zitiert aus Walter Wernicke, Gewerbeoberlehrer: Fachkunde für Bäcker. Verlag der Deutschen Arbeitsfront, Berlin 1939.
  2. Karl May: Mein Leben und Streben, S. 9.
  3. Karl May: Mein Leben und Streben, S. 40.
  4. Klara May: Mit Karl May in Amerika, S. 140.