Feuerbalzerin

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Feuerbalzerin
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Der Weg zum Glück

Frau Balzer, genannt Balzerbäuerin oder Feuerbalzerin, ist eine Bäuerin aus Hohenwald. Sie ist die Mutter von Frieder und damit die Schwiegermutter von Kathrin Balzer. Sie ist fast 76 Jahre alt. Ihre Not ist so groß, dass sie sogar vorhatte, ins Wasser zu gehen.

Sie mußte arm sein, sehr arm. Sie war barfuß und hatte jedenfalls nur einen einzigen Rock an. Dieser, aus roth und schwarz gestreiftem Flanell gemacht, war vielfach zerrissen gewesen und sorgsam wieder geflickt worden. Aber leider hatten die Flickflecke nicht nach der Farbe des ursprünglichen Zeuges gewählt werden können, und so waren an diesem Kleidungsstücke fast alle Farben des Regenbogens zu sehen. Oberhalb dieses Rockes trug die Alte ein schwarzes, bis hoch an den Hals gehendes Leibchen. Eine blaue, auch sehr geflickte Schürze war über den Rock gebunden [...] Eine Jacke oder einen Spencer gab es nicht, und so ragten die dürren, runzeligen Arme nackt aus dem Leibchen hervor, eben nur von den kurzen Aermeln eines groben, auch ausgebesserten Hemdes bedeckt. Ein Kopftuch oder eine sonstige Kopfbedeckung war auch nicht vorhanden und das graue Haar ganz kurz abgeschnitten, grad wie bei einem Manne. Das gab der Alten ein nicht eben sympathisches Aussehen. Und doch zeigte das runzelvolle, von der Sorge der Noth abgemagerte Gesicht noch Spuren, welche darauf schließen ließen, daß es einst sehr hübsch, vielleicht sogar schön gewesen sei.[1]

Die ehemals reiche Balzerbäuerin brachte der Silberbauer ins Elend, der ihren Sohn zum Spiel verführte und ihr Gut niederbrannte. Wegen des Brandes nennt man sie auch die Feuerbalzerin.

Sie lebt mit ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in einer ehemaligen Flachsdörre. Als Max Walther seine Stelle als Lehrer in Hohenwald antritt, steht sie ihm, der ihr zuvor freundlich und mitleidvoll geholfen hatte (er trägt ihr z. B. ein schweres Holzbündel), gegen den Silberbauern bei.

Fast zwanzig Jahre nach dem Unglück wird der Silberbauer überführt und verhaftet. Die Balzerbäuerin kann als Entschädigung für das erlittene Elend auf das Gut des Silberbauern ziehen.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 30960 f. (vgl. KMW-II.27, S. 789 f.).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.