Gerhard Rohlfs

Aus Karl-May-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Friedrich Gerhard Rohlfs (* 14. April 1831 in Vegesack, Freie Stadt Bremen; † 2. Juni 1896 in Rüngsdorf, Landkreis Bonn) war ein deutscher Afrikareisender und Schriftsteller. Trotz seiner fehlenden Ausbildung gilt er als einer der wichtigsten deutschen Afrikareisenden überhaupt.

Leben[Bearbeiten]

Rohlfs meldete sich zur österreichischen Armee, desertierte und ging schließlich als Fremdenlegionär nach Algerien, wo er 1856 bis 1860 als Truppenapotheker und als Feldscher an französischen Feldzügen teilnahm. Zuletzt war er Leiter eines Feldhospitals.

Es gelang ihm, in Fès als oberster Arzt der marokkanischen Armee bestellt zu werdenund eröffnete eine Privatpraxis. Rohlfs gelang es, sein Arabisch zu vervollkommnen und Kenntnis von Sitten, Lebensart und Religion der Nordafrikaner zu erlangen. Nun begann er umfangreiche Erkundungsreisen, die er nicht unverletzt überstand.

Im Januar 1865 kehrte Rohlfs nach Deutschland zurück. Der Gothaer Kartograph August Petermann redigierte und überarbeitete Rohlfs Reisenotizen nach wissenschaftlichen Kriterien. Als besonderer Förderer ermöglichte er dem einstigen Aussteiger den gesellschaftlichen Wiedereinstieg als angesehener Forschungsreisender. Nach einigen Monaten setzte er seine Forschungsreisen fort. Er wurde einer der ersten Europäer, die die gesamte Sahara durchquerten. seine Reise vom Mittelmeer an die westafrikanische Küste wurde als die zweite europäische Afrikadurchquerung überhaupt gefeiert. Nach seiner Rückkehr wurde er in Berlin von König Wilhelm I. von Preußen empfangen und zum Ehrenmitglied der Berliner Gesellschaft für Erdkunde ernannt. Er erhielt die goldenen Medaillen der geographischen Gesellschaften von Paris und London. Seine Publikationen und fesselnden Reiseberichte sorgten für große Popularität und sichere Einkünfte.

1867/68 nahm er als Dolmetscher im Auftrag des Königs von Preußen an der britischen Strafexpedition in Abessinien teil.

Seine wissenschaftlich wahrscheinlich bedeutsamste Expedition führte Rohlfs von 1873 bis 1874 im Auftrag und mit Finanzierung des ägyptischen Khediven Ismail Pascha durch. Weitere Expeditionen folgten, tw. war er offiziell auch in diplomatischer Mission unterwegs.

Werke[Bearbeiten]

  • Reise durch Marokko, Übersteigung des großen Atlas. Exploration der Oasen von Tafilelt, Tuat und Tidikelt und Reise durch die große Wüste über Rhadames nach Tripolis. Norden 1868.
  • Im Auftrage Sr. Majestät des Königs von Preußen mit dem Englischen Expeditionskorps in Abessinien. Bremen 1869.
  • Land und Volk in Afrika. Bremen 1870.
  • Von Tripolis nach Alexandria. (Bd. 2) Band 1–2. Norden 1871.
  • Mein erster Aufenthalt in Marokko und Reise vom Atlas durch die Oasen Draa und Tafilelt. Bremen 1873.
  • Quer durch Afrika. Reise vom Mittelmeer nach dem Tschad-See und zum Golf von Guinea. Band 1 und 2. Leipzig 1874–1875.
  • Drei Monate in der libyschen Wüste. Cassel 1875.
  • Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Afrikas. Berichte aus den Jahren 1870–1875. Leipzig 1876.
  • Kufra. Reise von Tripolis nach der Oase Kufra, ausgeführt im Auftrage der afrikanischen Gesellschaft in Deutschland. Leipzig 1881.
  • Neue Beiträge zur Entdeckung und Erforschung Afrikas. Cassel 1881.
  • Expedition zur Erforschung der Libyschen Wüste unter den Auspizien Sr. H. d. Chedive von Ägypten im Winter 1874/1875 ausgeführt. Cassel 1883.
  • Meine Mission nach Abessinien. Auf Befehl Sr. Maj. des deutschen Kaisers, im Winter 1880/1881 unternommen. Leipzig 1883.
  • Angra Pequena. Leipzig 1884.
  • Quid novi ex Africa. Kassel 1886.


Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]