Heinrich Medem
Hans Philipp Heinrich Medem (* 14. Februar 1858; † 14. Mai 1926) war durch seine Ehefrau Sophie Rosalie (1864–1942) ein Schwager von Rudolf Lebius und zeitweise Rechtsberater von Emma Pollmer.
Sein Sohn Hans Waldemar Andreas Gerhard (1892–1955) war im Alter von 14 oder 15 Jahren - beeinflusst von Karl Mays Romanen - von daheim ausgerissen und psychisch krank aus Mittelamerika zurückgekehrt.[1] Weitere Söhne waren Hans Hermann Heinrich Robert (1890–1916) und Horst Herbert (*1897).
Heinrich Medem und Karl May[Bearbeiten]
Karl May beauftragte die Berliner Auskunftei "Die Fackel" mit Ermittlungen. Diese informierten ihn am 8. Juni 1909:
- "Heinrich Medem jetzt zirka 45 Jahre alt, verheiratet, war ungefähr bis zum Jahre 1899 in Tilsit als Rechtsanwalt. Seine Praxis war eine gute, doch konnte er den hohen Ansprüchen seiner Frau nicht gerecht werden, und unterschlug Mündelgelder, die ihm anvertraut waren. Hierfür erhielt er eine längere Gefängnisstrafe, und ist nach deren Verbüßung nicht wieder nach Tilsit zurückgekehrt."[2]
Nachdem Familie Medem nach Berlin gezogen war, wurde Medem, der auch hier als Anwalt und Notar arbeitete, für Lebius tätig.
May kommentierte Medems Tätigkeit für Emma:
- " [...] als ich [...] gezwungen war, meine geschiedene Frau zu verklagen, machten Lebius und Medem ihr die Schriftsätze ganz so, daß Lebius für seine Angriffe gegen mich den ganzen Nutzen davon hatte und sie dabei Dinge unterschreiben mußte, von deren Zweck und Tragweite sie keine Ahnung besaß! Es kam vor, daß sie unter Tränen sich sträubte, einen derartigen Schriftsatz zu unterschreiben." [3]
Anmerkungen[Bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten]
- Jürgen Seul: Die Akte Rudolf Lebius. Auf den Spuren eines Skandaljournalisten zwischen Kaiserzeit und Drittem Reich. Eine Biografie. Karl-May-Verlag Bamberg/Radebeul.
- Erwin Müller:"Mein Vater Rudolf Lebius". Bericht über ein Gespräch mit Lotte Lauterbach, geb. Lebius. In: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 47/1981.
- Jürgen Seul: Ein Notar a. D. gegen Karl May. Der Jurist Heinrich Medem. In: Karl-May-Haus Information Nummer 37, 2022.