John Xantus de Vesey

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Johann Xantus

John Xantus de Vesey (* 5. Oktober 1825 in Csokonya, Grafschaft Somogy in Ungarn; † 13. Dezember 1894 in Budapest) war ein ungarischer Zoologe.

Leben[Bearbeiten]

Er beteiligte sich an der Märzrevolution und wanderte anschließend, um einer Verhaftung zu entgehen, 1852 nach Amerika aus. Er bekam nach Manfred Heckers Recherchen im November des gleichen Jahres Arbeit als Situationsplanzeichner für den Bau der Eisenbahn von St. Louis über den Wilden Westen nach Kalifornien.[1] Er arbeitete u.a. auch als Buchhändler, Apotheker und Lehrer. Als er sich als Krankenpfleger zur US-amerikanischen Armee meldete, machte er die Bekanntschaft des Chirurgen William Alexander Hammond, der als Sammler für den bekannten Zoologen Spencer Fullerton Baird arbeitete.

Unter der Förderung Hammonds avancierte Xantus zum Hilfschirurgen und ließ sich von diesem auch in den Naturwissenschaften unterweisen. Mit der Zeit wurde auch er zu einem begabten Sammler. Er quittierte seinen Dienst bei der Armee und begann für das State Department der USA zu arbeiten.

1862 wurde er in das Konsulat der USA nach Manzanillo (Mexiko) versetzt. Die politischen Verwicklungen um die französische Intervention in Mexiko führten zum Abzug aller amerikanischen Konsulate. Im Juni 1864 kehrte Xantus (rehabilitiert) nach Ungarn zurück.

1872 wurde er der erste Direktor des Ethnografischen Museums Budapest. Während dieser Jahre konnte Xantus mehrere große Studien- und Sammelreisen durch Asien unternehmen.

John Xantus und Karl May[Bearbeiten]

Xantus deutschsprachige Schrift Reise durch die californische Halbinsel 1858 (in "Petermanns Mittheilungen 1861") stand in Karl Mays Bibliothek.

Dafür, dass Karl May von John Xantus de Veseys Biografie gehört hatte, gibt es derzeit keine Belege. (Recherchenerschwerend kommt hinzu, dass es verschiedene Schreibweisen des Namens gibt.) Trotzdem tauchte Xantus wiederholt als mögliches Vorbild für Old Shatterhand (manchmal sogar als DAS Vorbild) in der (ungarischen) Literatur auf.

Laut Hans Grunert wurde diese Legende mit dem Roman "Am Ufer des Purpurmeeres" des ungarischen Schriftstellers Imre Nemeth in die Welt gesetzt; wobei die neuere Forschung davon ausgeht, dass dieser sich von Karl May anregen ließ und Old Shatterhands Taten auf Xantus projizierte.[2]

Es gibt keinen Briefwechsel zwischen May und Xantus.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Manfred Hecker: Janos Xantus und Karl May oder Auf der Spur einer Zeitungsente, Teil I. In: M-KMG Nr. 41/1979, S. 40.
  2. E-Mail vom 20.2.2019

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]