Martha Claus

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Werke mit
Martha Claus
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Der Weg zum Glück

Martha Claus, genannt die Silbermartha, ist die Tochter vom Silberbauern und seiner Frau, die Schwester von Fritz Claus, die Cousine von Paula Kellermann sowie die Nichte des Kaufmanns Herold. Sie hat eine tiefe, sonore Frauenstimme.

[Martha] war ein Mädchen im ungefähren Alter von neunzehn Jahren. Ihre Gestalt war voller, als es in diesem Alter eigentlich erwartet werden darf, hoch und stark. Sie trug einen hellen, kurzen Rock, welcher deutlich sehen ließ, daß der feine Schnürstiefel eine starke Wade unterstützte. Die blaue Jacke war tief ausgeschnitten und mit mehreren Reihen eng an einander gesetzter, silberner Markstücken ausgeputzt. Der Ausschnitt umschloß die üppige Form eines ausgebildeten Busens, welchen ein fein gefälteltes Hemd bedeckte. Um den Hals hing eine aus lauter fremdländischen Silberstücken bestehende dreireihige Kette. Um die Handgelenke legten sich breite, massive, silberne Armspangen. Den Hut zierte eine Silberschnur, an welcher mehrere Thaler hingen. Und in die weit herabhängenden Zöpfe, aus tiefschwarzen Haaren bestehend, waren schillernde Silberschnuren eingeflochten.
Die ganze Erscheinung war gebieterisch, in die Augen fallend, herausfordernd. Augen wie die Nacht, lange, dunkle Wimpern, volle, rothe Wangen, die vor Gesundheit strotzten, ein kleiner, wie nur zum Küssen geschaffener Mund, ein niedliches, rundes Kinn, unter welchem der allerliebste Ansatz zu einer frühzeitigen Unterkehle hervorlugte, das gab eine Gesammtheit, welche auch einem sonst kalt denkenden Manne das Blut schneller durch die Adern rollen lassen konnte.[1]

Martha wurde zwei Jahre lang in einer Pension erzogen; sie spielt Piano und spricht Französisch.

Auf einem Maskenfest in Regensburg, wo sie bei ihrem Onkel weilte, lernte sie (als türkische Prinzessin verkleidet) Max Walther kennen, von dem sie zuvor ein Bändchen Gedichte gelesen hatte. Sie verliebt sich in Walther. Walther nimmt ihretwegen eine verrufene Lehrerstelle in Hohenwald an. Martha aber weist ihn zurück: sie will keinen armen Dorfschullehrer, sondern einen berühmten Dichter zum Mann.

Ihr Stolz wird erstmals gebrochen, als gleich darauf die Feuerbalzerin ihr ins Gewissen redet, nachdem sie gedroht hatte, sie vor aller Welt zu beschämen, und sich das mit Geld nicht abkaufen lässt, auf gute Worte aber und weil ihr ja die Mutter fehlt, nachgibt. Dass es ihr nicht möglich war, mit ihrem Geld das Schweigen der Ärmsten im Dorf zu erkaufen, hat sie schockiert, dass aber das kleine Wort "bitte" und die fehlende Erziehung durch eine Mutter mehr bewirken als all ihr Geld, das rüttelt sie auf, macht sie selbstkritisch und führt zu einem tiefgreifenden Wandel, als dessen äußeres Zeichen sie all ihren Silberschmuck ablegt. Sie wird sich ihrer wahren Liebe zu Walther bewusst. Max aber will dies nicht sehen und bleibt ihr gegenüber hartherzig. Er behandelt sie so abweisend, dass sie davon ausgehen muss, er liebe sie nicht. Als sie zufällig die Verbrechen ihres Vaters erlauscht, hält sie sich der Liebe Maxens für unwürdig und verschwindet heimlich aus Hohenwald. In Wien findet sie eine Stelle als Stubenmädchen bei Frau Salzmann.

Die Muhrenleni trifft sie dort, und so erfährt auch der Wurzelsepp von ihr. Dieser arrangiert ein Treffen von Martha und Walther in Triest und bringt beide dazu, sich ihre Liebe zu gestehen. Sie heiraten.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Weg zum Glück. In: Karl Mays Werke, S. 30991 f. (vgl. KMW-II.27, S. 810).

Literatur[Bearbeiten]

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.