Rezeption (Übersicht)

Karl May bzw. sein Werk und seine Welt wurden vielseitig und in allen möglichen Medien rezipiert. Direkte Fortsetzer und Nachahmer stehen Seite an Seite mit Künstlern, in deren Werk sich eine Spur von Karl May finden lässt.
Inhaltsverzeichnis
Funk, Film, Fernsehen[Bearbeiten]
Mays Werke wurden oft für diese Medien angepasst, mehr oder weniger werktreu.
Hörspiele und Hörbücher[Bearbeiten]
Die ersten Karl-May-Produktionen waren live gesendete Radioproduktionen, von denen es keine Aufzeichnungen gibt. Eine Übersicht über Hörspielproduktionen gibt es in der Hörspieldatenbank.
- Kategorie Hörspiele im Karl-May-Wiki
Filme[Bearbeiten]
Seit der Stummfilmzeit gibt es Karl-May-Filme. Eine Übersicht findet sich hier.
Fernsehserien[Bearbeiten]
- Kara Ben Nemsi Effendi
- Mein Freund Winnetou (von 1980, einzelne Teile auch als Hörspiel erschienen)
- Winnetous Rückkehr (TV-Zweiteiler von 1998)
Dramatisierungen (Festspiele)[Bearbeiten]
Die ersten Theateraufführungen nach Stoffen von Karl May sind bereits vor dem Zweiten Weltkrieg belegt. Die bedeutendsten momentan bespielten May-Bühnen sind:
Literatur[Bearbeiten]
Romane mit Karl May als Protagonisten[Bearbeiten]
- Walter Püschel: Old Shatterhand in Moabit
- Otto Emersleben: In den Schründen der Arktik
- Jürgen Heinzerling: Karl May und der Wettermacher
Siegfried Friesekes Roman GLIBBER bis GRÄZIST (2011) verarbeitet Texte und Biographie Karl Mays auf vielfältige Weise.
Fortsetzer und Nachahmer[Bearbeiten]
Siehe Kategorie.
Comics[Bearbeiten]
Comics (nach 1963) werden nach und nach in der Bücherdatenbank erfasst.
Eine Übersicht findet sich unter comicguide.de (Comic-Datenbank mit z. Zt. über 95.000 Datensätzen).
Einfluss auf bekannte Autoren[Bearbeiten]
Dass May Denken und Werke bekannter Autoren beeinflusst hat, ist heute unumstritten. In Werken folgender Autoren lassen sich Spuren von Karl May finden und/oder eine Auseinandersetzung mit seinen Werken:
Vertonungen[Bearbeiten]
- "Am Silbersee" - eine Oper des damals elfjährigen Othmar Schoeck
- Oratorium mit Texten von Karl May und Jesaja - von Günter Neubert
Computerspiele[Bearbeiten]
- Der Schatz im Silbersee
- Der Schuh des Manitu - Das Computerspiel zum Film
- WinneToons: Die Legende vom Schatz im Silbersee
Point of View[Bearbeiten]
Jeder Versuch einer vollständigen und detailgenauen Darstellung der Rezeption Karl Mays und seines Werkes muss scheitern an der Größe, Tiefe und Vielschichtigkeit von Persönlichkeit, Charakter und Werk sowie Umfang, Tiefe und Divergenz der Rezeption.
Ein Beispiel dafür, wie tief im Volksbewusstsein allein das Indianerbild Karl Mays verankert ist und wie es dort mit anderen Quellen zusammenfließt, mag der Text eines sehr erfolgreichen Liedes der Gruppe PUR aus dem Jahr 1993 sein:
- Wo sind all die Indianer hin
- wann verlor das große Ziel den Sinn
- [...] Brüder vom Stamm der Gerechtigkeit
- Wir waren bunt bemalt und mit wildem Schrei
- stand jeder stolze Krieger den schwachen bei
- Unser Ehrenwort war heilig
- nur ein Bleichgesicht betrog
- und es waren gute Jahre
- bis der erste sich belog
- [...] So wie Chingachgook für das Gute stehn
- als letzter Mohikaner unter Geiern nach dem Rechten sehn
- [...]
- [...] wieviel Träume dürfen platzen,
- ohne daß man sich verrät
- [...]
- Es gib noch ein paar wenige vom Stamme der Schoschonen
- die finden sich, erkennen sich am Blick
- und deren gute Taten kann man nur durch Freundschaft belohnen
- sie nehmen ein Versprechen nie zurück[1]
Dieser Text zeigt deutlich, in welchem Maße eine nach Werten lechzende Jugend die Ideen Karl Mays eingesogen hat und deren Umsetzung reklamiert – ganz im Gegensatz zu vielen Medienbearbeitungen, die – oft vergeblich – zwar versuchen, dem Werk einige Abenteuer samt der ihnen vom Autor mitgegebenen Spannung zu entnehmen und neu zu formatieren, das Werk und die Idee dahinter aber nie verstanden haben.