Merhameh

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Disambig-dark.png Begriffsklärung Diese Seite behandelt das Mädchen Merhameh, die gleichnamige Erzählung wird auf der Seite Merhameh (1909) beschrieben.
Werke mit
Merhameh
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Ardistan und Dschinnistan I
Ardistan und Dschinnistan II
Merhameh

Merhameh (dt. Barmherzigkeit) ist eine Prinzessin von Halihm und Tochter von Abd el Fadl.

in Ardistan und Dschinnistan[Bearbeiten]

In dem Roman "Ardistan und Dschinnistan" wird sie als junges, sehr schönes, noch nicht siebzehn Jahre altes Mädchen mit einer volltönenden, reinen Altstimme beschrieben:

»eine jede ihrer kräftig schönen, harmonischen Bewegungen nahm das Auge gefangen. Sie kam mir vor wie ein Gedicht, wie ein lebendiges Sonett, von Gott selbst in Fleisch und Blut geschrieben, um zu der Schönheit ihres Namens die gleiche Schönheit ihres Körpers zu gesellen.« »Ihr Anblick besaß jene Macht, die nur dem begreiflich ist, der die unwiderstehliche Gewalt eines seelisch reinen Wesens an sich selbst erfahren hat.«[1]

Sie ist gebildet, hat ein schalkhaftes Wesen. Gekleidet ist sie

»sehr arm ... Sie ging barfuß ... Ihr einfaches, orientalisches Gewand wurde von einem Ledergürtel zusammengehalten. Es bestand aus gewöhnlichem, billigem Linnen, war aber weiß und gänzlich fleckenlos ... Ihr starkes, dunkles, welliges Haar war nicht geflochten, sondern wurde im Nacken von einer Schnur mit Blumen zusammengehalten und fiel von da wieder offen und in seltener Länge hernieder.«[2]

Zusammen mit ihrem Vater erwartet sie am Engpass von Chatar im Auftrag des Mir von Dschinnistan den Boten Marah Durimehs, den sie in Kara Ben Nemsi erkennt. Bei der Gefangennahme der Tschoban gibt sie dem Scheik der Tschoban Wasser für sein verdurstendes Pferd und überzeugt ihn von der Aussichtslosigkeit seines Zuges gegen die Ussul. Durch ihre Art, mit den Gegnern zu sprechen, trägt sie entscheidend zum unblutigen Ausgang der Schlacht am Engpass bei:

»Es lag etwas Unwiderstehliches, etwas geradezu Siegreiches in den Worten, die sie wählte, und in dem herzlich eindringlichem Tone, den sie ihnen gab. Das kam Alles so klar perlend, so selbstverständlich und so ungesucht. Das war nicht gemacht, das war angeboren; das war Talent oder gar vielleicht Genie.«[3]

Der Panther fordert sie zur Frau. Sie und ihr Vater kommen später heimlich nach Ard und singen dort zur Weihnachtsfeier in der Schlosskathedrale. Mit diesem Gesang erfüllen sie eine alte Weissagung. In der "Dschemma der Lebenden" in der "Stadt der Toten" soll sie mit ihrem Vater den Mir von Ardistan verteidigen. Danach reist sie im Gefolge Kara Ben Nemsis zum Dschebel Allah in El Hadd, wo sie nach dem Sieg über die Rebellen des Panthers die Pflege der Verwundeten übernimmt.

in Merhameh[Bearbeiten]

In der Erzählung "Merhameh" wird sie von Kara Ben Nemsi auf einer Reise begleitet.

»jung und schön, und zwar von einer so edlen, reinen, keuschen, ich möchte sagen, heiligen Schönheit, daß sie gar kein Wort zu sagen, sondern nur das Auge aufzuschlagen brauchte, um Alles, was nicht lauter, klar und sauber war, von sich abzuweisen. Sie übte, ganz ohne es zu wissen oder gar zu wollen, eine unter Umständen unwiderstehliche Macht sogar auf rohe Menschen aus.«[4]

(Arthur Lewin kalligraphierte irrtümlich "MARHAMEH" als Titel.)

Sonstiges[Bearbeiten]

Als reales Vorbild für die Gestalt der Merhameh gilt Lu Fritsch.

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Karl May: Der Mir von Dschinnistan. In: Deutscher Hausschatz 1908/09, 2. Kap., S. 145.
  2. Der Mir von Dschinnistan. 2. Kap., S. 143.
  3. Der Mir von Dschinnistan. 3. Kap., S. 172.
  4. Karl May: Merhameh. In: Eichsfelder Marienkalender, 34. Jg. 1910, S. 117.

siehe auch[Bearbeiten]

Frauen bei Karl May

Literatur[Bearbeiten]

Informationen über Frauengestalten im Werk Karl Mays finden Sie im Sonderband Nscho-tschi und ihre Schwestern von Katharina Maier.

Informationen zu Figuren in Karl Mays Werken finden Sie auch im Karl May Figurenlexikon.
Die zweite Auflage dieses Werkes finden Sie online auf den Seiten der KMG.